ETF Securities – Portfolioeinblick
Die möglichen Vorteile von Sachwerten für ein Portfolio
Im November 2016 zeigten wir in einem Artikel, wie ein Sachwertportfolio von steigender Inflation profitieren kann und die Sharpe-Ratio eines traditionellen Aktien- und Anleiheportfolios verbessert. Hier wollen wir einen Blick auf die Entwicklung des simulierten Portfolios werfen. Außerdem untersuchen wir die Inflationsentwicklung für den weiteren Jahresverlauf.
Inflationsentwicklung in den letzten zwei Jahren
In den USA, Großbritannien und der EU stieg die Gesamtinflation seit Ende 2015 im Schnitt um 1,8 Prozent sprunghaft an, wobei der Höchststand von 3 Prozent im Dezember 2017 in Großbritannien erreicht wurde. Die Kerninflation hingegen entwickelte sich uneinheitlich. In Großbritannien kletterte sie seit Dezember 2015 um 1,1 Prozent, während sie in der EU unverändert blieb und in den USA sogar fiel. Dies unterstreicht die erhebliche Bedeutung der Energie- und Lebensmittelkomponenten für die Rally der Gesamtinflation. In Großbritannien und den USA trugen sie 1,7 Prozent und in der EU 1,2 Prozent zur Gesamtinflation bei.
Bisher hat von den großen Notenbanken nur die Fed mit der Straffung der Geldpolitik begonnen und die Zinsen angehoben. Die Europäische Zentralbank und die Bank of England nehmen eine abwartende Haltung ein, da ihre jeweiligen Volkswirtschaften aufgrund des Brexit mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert sind. Die Märkte haben die drei Zinsanhebungen der Fed für 2018 eingepreist. Wir bleiben allerdings bei unserer Überzeugung, dass sie die Möglichkeit eines geldpolitischen Fehlers unterschätzen, insbesondere für den Fall, dass in den USA die Inflation überschießt und die Konjunktur heiß läuft. Da die Inflationsraten in den USA, Großbritannien und der EU stark miteinander korreliert sind, wird sich die Gesamtinflation 2018 wahrscheinlich auf ihrem aktuellen Niveau stabilisieren.
Interessanterweise handelt es sich bei den zwanzig Gewinnern seit Ende 2015 zur einen Hälfte um Aktien und zur anderen Hälfte, von einer Ausnahme abgesehen, um Rohstoffe, genauer gesagt, hauptsächlich um Metalle. Bergbauaktien schnitten mit 133 Prozent (nicht-annualisiert) am besten ab, gefolgt von Palladium (90 Prozent) und dem Korb der Industriemetalle (56 Prozent). Die Bergbauunternehmen verzeichnen seit Mitte 2016 wieder steigende Gewinne. Auch das Investitionswachstum fiel erstmals wieder positiv aus, was eventuell den Beginn eines neuen Konjunkturzyklus signalisiert, der die nächsten zwei bis drei Jahre andauern könnte.