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    WOCHENAUSBLICK  705  0 Kommentare Dax-Anleger brauchen nach Kurseinbruch weiter starke Nerven

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Börsenbeben in der alten Woche müssen sich Anleger am deutschen Aktienmarkt auf weiterhin größere Kursschwankungen gefasst machen. Die ungewöhnlich lange Phase niedriger Volatilität der Börsen weltweit sei vorbei, schrieben die Experten der Privatbank Merck Finck. Normalität kehre zurück und damit auch wieder spürbare, aber überschaubare Kursausschläge. Insgesamt bleiben Marktstrategen aber zuversichtlich. So ist laut dem Analysten Christian Kahler von der DZ Bank eine Gegenbewegung nach dem starken Anstieg überfällig gewesen, wenngleich das Ausmaß auch angesichts der Wirtschaftsperspektiven übertrieben erscheine. Seit dem Rekordhoch bei 13 596 Punkten im Januar hat der Dax rund 10 Prozent verloren.

    Gekippt war die Stimmung zuletzt nach starken US-Wirtschaftsdaten, die Ängste vor einer schneller als erwartet anziehenden Inflation genährt hatten. Das würde die US-Notenbank zwingen, die Leitzinsen schneller als geplant zu erhöhen, um die Preissteigerung zu dämpfen. Steigende Zinsen gefallen Investoren aber nicht - sie verteuern neue Kredite und könnten so das Wachstum hemmen. Außerdem werden Alternativen zu Aktien, etwa Anleihen, als Investment tendenziell attraktiver.

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    Die anfangs moderaten Kursverluste hatten sich dann in einem selbstverstärkenden Prozess beschleunigt, nachdem wichtige Unterstützungszonen der großen Aktienindizes gefallen waren. Um solche Marken herum platzieren Investoren in der Regel automatisierte Verkaufsaufträge, um Positionen abzusichern. Werden diese ausgelöst, gewinnt die Talfahrt vorübergehend an Schwung.

    Auch wenn sich laut dem Marktstrategen Markus Reinwand von der Landesbank Helaba "bei Euro-Aktien durch die jüngsten Kursabschläge die akute Überhitzung abgebaut hat", bleibe die Lage angespannt. Risiken berge vor allem die noch immer zu hohe Bewertung der US-Leitindizes. Hier sei die Bereinigung vermutlich noch nicht abgeschlossen. Vorsicht sei angebracht, auch wenn der Rückschlag für mittelfristig orientierte Anleger durchaus einige Chancen biete.

    DZ-Bank-Experte Christian Kahler sieht mit Blick auf den Dax bereits wieder ein attraktives Niveau. Er warnt aber auch, dass der im Gegensatz zum günstigeren deutschen Index immer noch hoch bewertete US-Markt in den kommenden Tagen unter Druck bleiben dürfte. Gerade die Schwäche der Wall Street hatte aber auch den Dax jüngst in unruhiges Fahrwasser gebracht.

    Sollte es weiter abwärts gehen, sieht Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar um 11 850 Punkte eine wichtige Unterstützung für den Dax. "Doch selbst wenn er sich erst am nächstfolgenden Haltebereich um 11 400 wieder fängt, wäre er noch gut davon gekommen." Ein Ende der Schwächephase würde sich zudem erst über etwa 12 750 Dax-Punkten andeuten.

    Die Sorgen in puncto Zinsanstieg, die als Auslöser des Börsenbebens gelten, will Christian Kahler von der DZ Bank aber nicht überbewerten. "Der Blick in die Historie zeigt, dass Aktienmärkte ab einem US-Renditeniveau um vier bis fünf Prozent zu Schwächephasen neigen. Dies ist ein Bereich, welchen wir auf Sicht der nächsten Jahre nicht erwarten." Aktuell rentieren zehnjährige US-Anleihen mit etwa 2,84 Prozent.

    Dennoch dürften Investoren in der neuen Woche ganz genau auf Signale zur Inflationsentwicklung achten. So stehen Verbraucherpreisdaten aus Großbritannien (Dienstag) und den USA sowie Deutschland (jeweils Mittwoch) auf der Agenda. Daneben interessieren vor allem Zahlen zum deutschen Wirtschaftswachstum, den US-Einzelhandelsumsätzen sowie Signale zur Stimmung der US-Verbraucher.

    Auf Unternehmensseite dürfte abermals die Quartalsberichtssaison für Impulse sorgen. Zum Wochenstart öffnet der Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec seine Bücher. Am Dienstag folgen dann unter anderem der Kupferkonzern Aurubis und der Handelskonzern Metro. Zur Wochenmitte richten sich die Blicke auf den Industriekonzern Thyssenkrupp und dessen Entwicklung im ersten Geschäftsquartal 2017/18.

    In den beiden Tagen vor dem Wochenende legen dann noch der Flugzeugbauer Airbus sowie der Versicherer Allianz Geschäftsberichte vor. Zudem gibt es vom Autobauer Volkswagen Auslieferungszahlen für Januar./mis/tih/he/edh

    --- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---





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