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    Pressemeldung  1301  0 Kommentare Union Investment: Marktbericht Januar 2018

    Aktien: US-Börsen weiter freundlich, starker Euro belastet DAX / Renten: Renditeanstieg setzt sich fort

    Aktienmärkte: Die Aktienmärkte starteten zumeist gut ins neue Jahr. Erfreuliche Unternehmensergebnisse und die US-Steuerreform beflügelten. Deutsche Aktien (DAX) blieben angesichts des starken Euro allerdings innerhalb der positiven Entwicklung etwas zurück. Britische Aktien schlossen aufgrund der Brexit-Problematik sogar im Minus.

    Rentenmärkte: Die gute Konjunkturentwicklung und eine restriktivere Geldpolitik der Notenbanken belasteten die Staatsanleihemärkte. Sowohl in Europa als auch den USA stiegen die Renditen respektive kam es zu Kursverlusten. Die Inflationsentwicklung bleibt entspannt, wird aber zunehmend diskutiert.

    Die Aktienmärkte

    Europa

    Europäische Aktien zum Jahresbeginn mit Kursgewinnen

    Europas Aktienmärkte sind mit Kursaufschlägen in das neue Börsenjahr gestartet. Der EURO STOXX 50-Index legte 3,0 Prozent zu, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verzeichnete einen Wertzuwachs von 1,6 Prozent. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung schlossen in Summe 1,3 Prozent fester.

    Innerhalb der Anlageregion variierte die Entwicklung allerdings erheblich. Während die vormaligen Krisenländer Griechenland (Athex-Index: 9,5 Prozent), Italien (FTSE MIB-Index: 7,6 Prozent), Portugal (PSI 20-Index: 5,1 Prozent) und Spanien (IBEX-Index: 4,1 Prozent) deutliche Wertzuwächse verbuchten, blieben deutsche Aktien (DAX-Index: 2,1 Prozent) hinter dem Gesamtmarkt zurück. Neben unternehmensspezifischen Belastungsfaktoren stand vor allem der starke Euro einem besseren Abschneiden deutsche Papiere entgegen. Die Währung gewann gegenüber dem US-Dollar im ersten Monat des neuen Jahres knapp vier Prozent an Wert. Britische Aktien beschlossen den Januar sogar mit einem negativen Ergebnis. Der FTSE 100-Index verlor zwei Prozent an Wert. Aus britischer Sicht gestalten sich die Brexit-Verhandlungen weiter schwierig.

    Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat sein US-Süßwarengeschäft für rund 2,3 Milliarden Euro an den italienischen Süßwarenhersteller Ferrero verkauft. Der deutsche Vorstandsvorsitzende Mark Schneider, der Nestlé auf mehr Profit trimmen will, setzt damit seine Umbaupläne in die Tat um und trennt sich von ertragsschwachen Sparten. Das US-Süßwarengeschäft macht nur etwa drei Prozent des gesamten US-Umsatzes aus. Der Verkauf soll bis zum Ende des ersten Quartals abgeschlossen werden. Die Märkte waren von der strategischen Neuausrichtung des Konzerns noch nicht vollends überzeugt – die Aktien der Schweizer gaben in lokaler Währung etwa vier Prozent nach.

    Nach dem fulminanten Jahresauftakt an den Aktienmärkten wächst die Gefahr einer vorübergehenden Konsolidierung. Auf mittlere bleibt das Umfeld für Aktienanlagen jedoch positiv: Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter robust, es sind kaum konjunkturelle Störfeuer auszumachen.

    Deutschland

    Deutsche Aktien mit freundlichem Jahresauftakt

    Deutschlands Aktienmärkte sind mit Kursaufschlägen in das neue Börsenjahr 2018 gestartet. Der DAX 30-Index mit den größten Unternehmen des Landes verzeichnete einen Kurszuwachs von 2,1 Prozent. Auch der MDAX-Index mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung legte 2,4 Prozent zu. Die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften schlossen 3,8 Prozent fester. Die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen kletterten 4,8 Prozent.

    Deutsche Standardwerte hinkten damit der Entwicklung breiter internationaler Aktienanlagen hinterher. Gemessen am MSCI World-Index verzeichneten globale Aktien im Auftaktmonat des neuen Jahres in lokaler Währung einen Wertzuwachs von 3,7 Prozent. Neben unternehmensspezifischen Belastungsfaktoren stand vor allem der gegenüber dem US-Dollar aufwertende Euro einem besseren Abschneiden deutscher Papiere entgegen. Rückenwind verzeichnete der deutsche Aktienmarkt indes unverändert von konjunktureller Seite. Während der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungssektor erneut zulegte konsolidierte das Barometer für das Verarbeitende Gewerbe auf unverändert hohem Niveau.

    Der Münchener Technologiekonzern Siemens hat angekündigt, seine Medizintechnik-Tochter Healthineers noch im ersten Quartal 2018 an die Börse zu bringen. Obwohl die Sparte nur für etwas mehr als 15 Prozent des Konzernumsatzes steht, taxieren Analysten ihren Wert auf 30 bis 40 Milliarden Euro. Siemens ist an der Börse insgesamt rund 100 Milliarden Euro wert. Die Münchener wollen zwar nur einen Minderheitsanteil von 15 bis 25 Prozent an den Markt bringen. Dennoch könnte es zum größten Debüt seit dem Börsengang der Deutschen Telekom im Jahr 1996 kommen. Siemens-Aktien profitierten von der Bekanntgabe der Börsenpläne und legten in der Berichtsperiode mit einem Plus von 4,8 Prozent deutlich stärker zu als der Gesamtmarkt.

    Nach dem fulminanten Jahresauftakt an den Aktienmärkten wächst die Gefahr einer vorübergehenden Konsolidierung. Auf mittlere Sicht bleibt das Umfeld für Aktienanlagen jedoch positiv: Die Weltwirtschaft entwickelt sich weiter robust, es sind kaum konjunkturelle Störfeuer auszumachen.

    Osteuropa

    Starker Jahresauftakt an den osteuropäischen Börsen

    Die Aktienmärkte in Osteuropa legten, gemessen am MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index, im Januar in Lokalwährung um 8,1 Prozent zu. Aufgrund der US-Dollar-Schwäche lag das Plus in US-Dollar bei 11,1 Prozent.

    Zugpferd waren die russischen Börsen, die in Lokalwährung 8,5 Prozent gewannen (MICEX-Index). Da der Russische Rubel gegenüber dem US-Dollar um 2,3 Prozent aufgewertet hat, schloss der in US-Dollar notierende RTS-Index 11,1 Prozent im Plus. Das Jahr 2017 zeigt insgesamt eine konjunkturelle Erholung, was die Aktienmärkte im Januar unterstützt hat. Förderlich für diese Erholung waren auch die Zinssenkungen der russischen Zentralbank, zuletzt im Dezember 2017. Darüber hinaus profitierten die Öl- und Gasunternehmen im Land vom gestiegenen Ölpreis, der zum Monatsende aber wieder etwas nachgab (Brent, Januar: 1,6 Prozent).

    In der Türkei legten die Aktienmärkte um 3,6 Prozent zu (BIST-Index). Auch die Türkische Lira gewann gegen den US-Dollar an Wert ( 1,1 Prozent). Die Erholung in der Tourismusbranche unterstützte die Börsen. Insbesondere russische Urlauber sind vermehrt in das Reiseland zurückgekehrt. 4,7 Millionen Russen besuchten 2017 die Türkei - die Zahl verfünffachte sich damit gegenüber 2016. Insgesamt kamen 2017 knapp 30 Prozent mehr ausländische Besucher als im Vorjahr. Außenpolitisch bleibt die Lage schwierig. Zwar bemühte sich der türkische Außenminister Çavusoglu um eine Entspannung im Verhältnis zu Deutschland. Belastend wirkte aber, dass die Türkei in Syrien eine Militäroffensive gegen Kurden gestartet hat, was auch das Verhältnis zu den USA weiter stört.

    Die tschechischen Aktienmärkte gewannen 4,9 Prozent (PX 50-Index). Im Fokus stand die Präsidentenwahl, bei der sich Amtsinhaber Zeman in der Stichwahl durchsetzen konnte. Auch die polnischen (WIG-Index: 3,6 Prozent) und ungarischen Börsen (BUX-Index, 2,1 Prozent) schlossen im Plus.

    Die globale konjunkturelle Situation zeigt sich nach wie vor robust und die Aktienmärkte haben kräftige Gewinne verbucht. Ein Rücksetzer in den kommenden Monaten ist nicht auszuschließen.

    USA

    US-Börsen mit starkem Jahresstart

    Die Börsen in den USA haben einen steilen Start ins Jahr 2018 hingelegt. Der Dow Jones Industrial Average stieg im Januar um 5,8 Prozent und sprang erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 25.000 Punkten. Der marktbreite S&P 500-Index verbesserte sich um 5,6 Prozent. Besonders stark schnitten Titel aus den Bereichen Einzelhandel, Luftfahrt und Verteidigung sowie Informationstechnologie ab. Versorger und Basiskonsumgüter hingegen hinkten dem Gesamtmarkt etwas hinterher.

    Der US-Aktienmarkt profitiert derzeit stark von den steigenden Gewinnerwartungen der Analysten. Die im Dezember verabschiedete Steuerreform sorgt für eine Welle von positiven Gewinnrevisionen. So sind beispielsweise bei 25 der 30 Unternehmen des Dow Jones Index die Gewinnerwartungen nach oben revidiert worden. In dem derzeit erfreulichen Gesamtumfeld (positive Konjunkturentwicklung bei gleichzeitig moderater Inflation) sollten die Unternehmensgewinne auch in der anstehenden Berichtssaison für das vierte Quartal 2017 weiterhin zweistellig ansteigen. Auch bleiben Übernahmen und Aktienrückkäufe ein sehr starker Nachfragefaktor für Aktien. Das Volumen der Aktienrückkäufe in den USA wird im Jahr 2018 auf etwa 590 Milliarden US-Dollar geschätzt.

    Gleichwohl gab es auch negative Effekte durch die Reform. US-Großbanken etwa haben wegen negativer Bilanzierungseffekte infolge der Reform im vierten Quartal deutlich weniger verdient. Zudem belasteten schwächere Handelsergebnisse, aufgrund von starken Trends gewannen die Titel im Schnitt trotzdem an Wert. Morgan Stanley kam dabei mit einer Belastung von einer Milliarde US-Dollar im Vergleich zu seinen Wettbewerbern noch gut weg, der Anteilsschein verteuerte sich im Januar um 1,7 Prozent. Goldman Sachs schrieb wegen des Bilanzeffekts erstmals seit sechs Jahren rote Zahlen, gleichwohl gewann die Aktie gut fünf Prozent. Die Citigroup machte einen Verlust von rund 18 Milliarden US-Dollar, der Titel verlor 1,4 Prozent an Wert.

    Angesichts der positiven konjunkturellen Dynamik erwarten wir ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Belastungen könnten von geopolitischen Risiken ausgehen.

    Fernost

    Asiatische Börsen mit dynamischen Jahresauftakt

    Die asiatischen Aktienmärkte zählten 2017 mit Kursaufschlägen von rund 33 Prozent zu den klaren Gewinnern auf globaler Ebene. Und auch der Start in das neue Börsenjahr erweist sich als anhaltend dynamisch. Der MSCI Far East ex Japan-Index legte im Januar spürbar um 7,3 Prozent in lokaler Währung zu, auf US-Dollarbasis sogar um 8,0 Prozent. Dies entspricht im Vergleich zum MSCI World-Index (Januar 2018: 3,7 Prozent in lokaler Währung und 5,2 Prozent in US-Dollar) einer deutlich überdurchschnittlichen Entwicklung.

    In der dominierenden Volkswirtschaft China konnte das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal mit 6,8 Prozent im Jahresvergleich die Analystenschätzungen ( 6,7 Prozent) übertreffen. Dies führte auf Gesamtjahresbasis 2017 zu einer Expansion des Bruttoinlandsprodukts von 6,9 Prozent und somit erstmals seit dem Jahr 2010 wieder zu einer Wachstumsbeschleunigung (nach 6,7 Prozent in 2016). Zu Ende Januar veröffentlichte das indische Finanzministerium seine Konjunkturprognosen. Für das laufende Fiskaljahr 2017/18 (April 2017-März 2018) soll das Wachstum der indischen Wirtschaft bei 6,75 Prozent liegen (nach 7,1 Prozent in 2016/17) und sich im Fiskaljahr 2018/19 wieder auf 7,0-7,5 Prozent beschleunigen. Unter den großen Volkswirtschaften weltweit würde Indien damit perspektivisch wieder die höchsten Wachstumsraten aufweisen. Die Aktienmärkte in China und Indien legten im Januar deutlich zu. Der HangSeng-Index in Hongkong gewann 9,9 Prozent und der indische BSE Sensex-Index verteuerte sich um 5,6 Prozent.

    Die übrigen Aktienmärkte in der asiatischen Region konnten ausnahmslos von den positiven Konjunkturdaten profitieren. Hierzu zählten insbesondere die Börsen in Vietnam (HNX-Index: 14,0 Prozent), Taiwan (TAIEX-Index: 4,3 Prozent), Thailand (Bangkok SET-Index: 4,2 Prozent) und Südkorea (KOSPI-Index: 4,0 Prozent).

    Die asiatischen Volkswirtschaften profitieren von dem anhaltend freundlichen Konjunkturumfeld auf globaler Ebene. Eine Fortsetzung der schrittweisen Reformbemühungen in China könnte im Jahr 2018 jedoch zu einer moderaten Verlangsamung der immer noch soliden Wachstumsdynamik führen

    Japan

    Moderat positiver Start in das Börsenjahr 2018

    Nachdem die japanischen Leitindizes im Gesamtjahr 2017 Kursgewinne von knapp 20 Prozent verzeichnet hatten, war im Januar ein moderat positiver Start in das Jahr 2018 an der Börse in Tokio zu beobachten. Der NIKKEI 225-Index legte um 1,5 Prozent zu, der Topix-Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer verteuerte sich im Berichtszeitraum um 1,1 Prozent. Im internationalen Kontext stellt dies jedoch eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World-Index im Januar 3,7 Prozent in lokaler Währung gewann.

    Die anhaltend freundliche Konjunkturentwicklung auf globaler Ebene verleiht der exportorientierten Unternehmenslandschaft in Japan nach wie vor positive Impulse. Dies spiegelte sich in der nochmals verbesserten Stimmung im Industriesektor wider. Der Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe für Januar 2018 verbesserte sich erneut deutlich um 0,8 auf nunmehr 54,8 Punkte. Gleichzeitig fielen die Auftragseingänge im japanischen Maschinenbau (ohne die Branchen Versorger und Schiffbau) für November mit einem Plus von 5,7 Prozent im Jahresvergleich deutlich besser als die Analystenschätzungen (-1,0 Prozent) aus. Zuletzt bestätigte die japanischen Notenbank auf ihrer Sitzung am 22./23. Januar ihre expansive Ausrichtung, die insbesondere auf einem Renditeziel von rund null Prozent für japanische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit beruht.

    In diesem Umfeld zählten Werte aus den Sektoren Industrie und zyklischer Konsum zu den Gewinnern. Unter den Indexschwergewichten legten insbesondere das Roboterunternehmen Fanuc ( 8,9 Prozent), der Chemiekonzern Shin-Etsu Chemical ( 8,4 Prozent) und der Automobilhersteller Toyota Motor ( 3,7 Prozent) zu. Im Gegensatz hierzu blieben die Notierungen der als defensiv eingestuften Telekomwerte Nippon Telegraph & Telephone (-2,1 Prozent) und KDDI (-1,8 Prozent) weiterhin unter Druck.

    Ein freundliches Konjunkturumfeld, positive Gewinnrevisionen und eine im internationalen Vergleich attraktive Bewertung sprechen weiterhin für den japanischen Aktienmarkt. Geopolitische Risiken könnten kurzfristig für erhöhte Volatilität sorgen.

    Weltweit

    Globale Aktien mit starkem Jahresauftakt, Renten unter Druck

    Die globalen Aktienmärkte sind überzeugend ins Jahr 2018 ge-startet. Der MSCI World-Index stieg im Januar in lokaler Währung um 3,7 Prozent. Getrieben wurden die Kurse von den USA: Der marktbreite S&P 500-Index verbesserte sich um 5,6 Prozent. Der US-Aktienmarkt profitiert derzeit von steigenden Gewinnerwartungen, da die im Dezember verabschiedete Steuerreform für eine Welle von positiven Gewinnrevisionen sorgt. In Europa legte der EURO STOXX 50-Index um 3,0 Prozent zu. Innerhalb der Anlageregion variierte die Entwicklung allerdings erheblich. Deutsche Aktien (DAX-Index: 2,1 Prozent) blieben hinter dem Gesamtmarkt zurück. In Japan war ein moderater Start in das Jahr 2018 zu beobachten. Der NIKKEI 225-Index gewann 1,5 Prozent. In den Schwellenländern verbesserte sich der MSCI Emerging Markets-Index in lokaler Währung deutlich um 6,7 Prozent.

    Der US-Rentenmarkt musste im Januar erneut Verluste hinnehmen. So hielt der Trend zu guten Konjunkturdaten weiter an, auch aufgrund der beschlossenen Steuerreform. Zudem kamen Gerüchte auf, dass China weniger US-Staatpapiere erwerben will. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verbuchten US-Schatzanweisungen im Januar einen Verlust von 1,4 Prozent. Euro-Staatsanleihen aus den Kernländern starteten ebenfalls mit Kursverlusten. Als belastend erwies sich neben den negativen Vorgaben aus den USA vor allem die Forderung einiger EZB-Mitglieder, ein verbindliches Enddatum der Anleihekäufe festzulegen. Peripherieanleihen zeigten sich hiervon unbeeindruckt, gestützt von gleich mehreren Ratingverbesserungen. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index verloren europäische Staatsanleihen schließlich per saldo 0,4 Prozent an Wert. Europäische Unternehmensanleihen gaben auf Indexebene 0,3 Prozent ab. EM-Staatsanleihen starteten freundlich, gerieten dann aber durch den US-Zinsanstieg unter Druck und handelten letztlich unverändert.

    Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit gehen wir für die kommenden Wochen von schwankungsanfälligen Börsen aus. Unterstützend wirken die positiven konjunkturellen Trends in Europa, den USA und zahlreichen Schwellenländern.

    Die Rentenmärkte

    Eurozone

    Ratingverbesserungen stützen Peripherieanleihen

    Staatsanleihen aus den Kernländern starteten mit Kursverlusten in das neue Jahr und standen nahezu durchweg unter Abgabedruck. Als belastend erwiesen sich neben den negativen Vorgaben aus den USA vor allem die unzähligen Kommentare der EZB-Mitglieder. Demnach haben sich innerhalb der EZB zwei Lager gebildet. Ein Teil des Gremiums mahnt einen zügigeren Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik an und fordert ein verbindliches Enddatum der Anleihekäufe. Ein abruptes Ende der Ankäufe im September stand zuvor nicht im Raum und sorgte somit für Verunsicherung. Auf ihrer Sitzung Ende Januar war die EZB versucht, die Marktteilnehmer zu beruhigen. Dies gelang ihr jedoch nur bedingt. Zuletzt sah es danach aus, als würde das Ankaufprogramm mit geringerem Volumen auch nach September noch weiterlaufen.

    Peripherieanleihen zeigten sich hiervon hingegen unbeeindruckt und setzten ihren positiven Trend aus dem Vorjahr fort. Als stützend erwiesen sich gleich mehrere Ratingverbesserungen. So wurden die Bonitätsnoten von Portugal, Spanien und Griechenland angehoben. Die Schatzmeister der jeweiligen Länder nutzten das positive Umfeld und begaben, wie im Januar üblich, viele Neuemissionen. Portugal deckte innerhalb der ersten beiden Wochen bereits seinen Refinanzierungsbedarf für das gesamte Quartal. Dies gelang, weil die Nachfrage seitens der Investoren enorm hoch war. Ein gutes Beispiel dafür war die Platzierung einer spanischen Anleihe über fünf Milliarden Euro gegen Monatsende mit einer zehnjährigen Laufzeit. Letztlich summierten sich die Orderaufträge auf beeindruckende 43 Milliarden Euro.

    Die kräftigen Zugewinne bei Peripherieanleihen ( 0,7 Prozent) konnten allerdings die Verluste bei Kernanleihen (-1,0 Prozent) nicht vollständig kompensieren. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index verloren europäische Staatsanleihen somit im Januar 0,4 Prozent an Wert. Wegen der guten Konjunkturlage rechnen wir auch in den kommenden Monaten mit leicht steigenden Renditen. Aufgrund der bislang verhaltenen Inflationserwartungen ist aber nicht mit einem starken Anstieg zu rechnen.

    Euro-Outs

    Größtenteils Kursverluste zum Jahresauftakt

    Europäische Staatsanleihen außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes starteten verhalten ins neue Jahr. Abgesehen von wenigen Ausnahmen konnten sich die Papiere dem allgemeinen Trend höherer Renditen nicht entziehen. Gute Wirtschaftsdaten auf breiter Front und die negativen Vorgaben aus dem Euroraum und den USA stellten eine Belastung dar. Mit Blick auf die einzelnen Märkte gab es kaum nennenswerte Unterschiede. Einzig die Kursentwicklung russischer Anleihen ragte heraus. Staatsanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit konnten sogar Kursgewinne verzeichnen. Als stützend erwies sich hier der steigende Ölpreis, der auf dem höchsten Stand seit Dezember 2014 notierte. Dies verbessert die Haushaltslage des Energieexporteurs Russland. Mögliche Sanktionen seitens der Europäischen Union oder der USA wurden zwar diskutiert, wirkten sich aber nicht belastend aus. Wohl auch deshalb, weil Maßnahmen im Raum standen, die zwar auf dem Papier eine Sanktion darstellen, Russland aber letztlich kaum negativ treffen dürften.

    Türkische Anleihen verbuchten ebenfalls über alle Laufzeiten hinweg Kursgewinne. Die größten Zugewinne waren allerdings bei kurzfristigen Anleihen festzustellen. Rückenwind kam aus der Tourismusbranche. Insbesondere russische Urlauber sind vermehrt in das Reiseland zurückgekehrt. 4,7 Millionen Russen besuchten 2017 die Türkei – die Zahl verfünffachte sich damit gegenüber 2016. Insgesamt kamen 2017 knapp 30 Prozent mehr ausländische Besucher als im Vorjahr. Außenpolitisch bleibt die Lage aber schwierig. Zwar bemühte sich der türkische Außenminister Çavusoglu um eine Entspannung im Verhältnis zu Deutschland. Belastend wirkte aber, dass die Türkei in Syrien eine Militäroffensive gegen Kurden gestartet hat, was auch das Verhältnis zu den USA weiter stört.

    In vielen anderen Ländern wie Norwegen, Schweden, Polen, Tschechien, Ungarn und Großbritannien gaben die Anleihenotierungen hingegen nach. Die Geldpolitik hatte einen wichtigen Einfluss auf schwedische Anleihen. Dort deutete die Notenbank an, eventuell schon in diesem Jahr die Leitzinsen anheben zu wollen.

    USA

    Trend zu höheren Renditen setzte sich fort

    Der US-Rentenmarkt knüpfte im Januar an seine Entwicklung aus den Vormonaten an und musste erneut Verluste hinnehmen. Seit nunmehr fünf Monaten ist die Renditeentwicklung aufwärtsgerichtet. Konnten Anfang September mit zehnjährige Schatzanweisungen lediglich 2,04 Prozent erzielt werden, waren es Ende Januar bereits mehr als 2,7 Prozent. Als belastend erwiesen sich im Januar gleich mehrere Komponenten. Zunächst einmal hielt der Trend zu guten Konjunkturdaten weiter an. Der Aufschwung geht daher trotz seiner Spätzyklik in die Verlängerung. Dies liegt auch an der beschlossenen US-Steuerreform. Noch ist nicht ganz klar, wie groß der Effekt letztlich sein wird. Einige US-Unternehmen kündigten aber bereits an, Gelder aus dem Ausland in die Staaten zurückzuholen und in den USA zu investieren. Hiervon ging in jedem Fall eine positive psychologische Wirkung aus. Mit diesen guten Vorgaben wächst auch die Angst vor höheren Inflationsdaten. Wohl auch, weil die US-Unternehmen Sonderzahlungen und -dividenden ausschütten wollen. Bislang sind die Sorgen jedoch völlig unbegründet, da sich am aktuellen Rand kein Anstieg der Teuerungsraten abzeichnet.

    Im Umfeld einer etwas geringeren Nachfrage nach Anleihen kam ein Gerücht aus China zur Unzeit. Demnach hieß es, dass das Reich der Mitte überlegen würde, weniger US-Staatpapiere zu erwerben. China ist ein wichtiger Gläubiger der USA. Ein massiver Ankauf von US-Papieren von chinesischer Seite aus erfolgt zwar seit Jahren nicht mehr, dennoch brachte dies den US-Markt kurzzeitig unter Druck, auch wenn der Bericht umgehend dementiert wurde. Von Seiten der US-Notenbank gab es diesmal wenig Neues. Die letzte Sitzung von Janet Yellen Ende Januar brachte keine neuen Erkenntnisse.

    Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) verbuchten US-Schatzanweisungen im Januar einen Verlust von 1,4 Prozent. Nach vorn gerichtet gehen wir aufgrund der guten konjunkturellen Lage und mit Blick auf die nun verabschiedete Steuerreform von leicht steigenden Renditen aus. Eine Konsolidierung erscheint nach dem starken Anstieg aber zunächst überfällig.

    Weltweit

    Globale Aktien mit starkem Jahresauftakt

    Die globalen Aktienmärkte sind überzeugend ins Jahr 2018 gestartet. Der MSCI World-Index stieg im Januar in lokaler Währung um 3,7 Prozent. Getrieben wurden die Kurse unter anderem von starken US-Börsen: Der Dow Jones Industrial Average gewann im Januar 5,8 Prozent und sprang erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 25.000 Punkten. Der marktbreite S&P 500-Index verbesserte sich um 5,6 Prozent. Besonders stark schnitten Titel aus den Bereichen Einzelhandel, Luftfahrt und Verteidigung sowie Informationstechnologie ab. Der US-Aktienmarkt profitiert derzeit stark von den steigenden Gewinnerwartungen der Analysten. Die im Dezember verabschiedete Steuerreform sorgt für eine Welle von positiven Gewinnrevisionen. So sind beispielsweise bei 25 der 30 Unternehmen des Dow Jones Industrial Average die Ergebniserwartungen nach oben angepasst worden.

    Auch Europas Aktienmärkte blicken auf einen erfolgreichen Jahrsauftakt zurück. Der EURO STOXX 50-Index legte 3,0 Prozent zu, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verzeichnete einen Wertzuwachs von 1,6 Prozent. Innerhalb der Anlageregion variierte die Entwicklung allerdings erheblich. Während die vormaligen Krisenländer Griechenland (Athex-Index: 9,5 Prozent), Italien (FTSE MIB-Index: 7,6 Prozent) und Spanien (IBEX-Index: 4,1 Prozent) deutliche Wertzuwächse verbuchten, blieben deutsche Aktien (DAX-Index: 2,1 Prozent) hinter dem Gesamtmarkt zurück.

    Nachdem die japanischen Leitindizes 2017 Kursgewinne von knapp 20 Prozent verzeichnet hatten, war im Januar ein moderat positiver Start in das Jahr 2018 zu beobachten. Der NIKKEI 225-Index legte um 1,5 Prozent zu, der Topix-Index als marktbreites Börsenbarometer verteuerte sich im Berichtszeitraum um 1,1 Prozent. In den Schwellenländern fielen überdurchschnittliche hohe Gewinne an. Der MSCI Emerging Markets-Index verbesserte sich in lokaler Währung um 6,7 Prozent.

    Unternehmensanleihen

    Nachrang- und High Yield-Papiere gegen den Trend freundlich

    Im von steigenden Zinsen geprägten Marktumfeld gab der Gesamtmarkt für europäische Unternehmensanleihen zum Jahresauftakt etwas nach. Auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporate-Index, ER00) tendierten entsprechende Investment Grade-Papiere leicht ins Minus (0,3 Prozent). Freundlich entwickelten sich hingegen die Risikoprämien (Asset Swap Spreads), die sich um sieben auf 37 Basispunkte einengten. Dies dürfte in erster Linie auf das geringer als erwartete Angebot am Primärmarkt zurückzuführen sein, das auf eine hohe Nachfrage traf. Die neuen Anleihen wurden häufig auf der Sekundärmarktkurve der jeweiligen Unternehmen gehandelt und konnten dennoch am Markt noch weitere Zugewinne verbuchen. Mit Blick auf die Untersektoren gerieten Industrieanleihen (ICE BofA Merrill Lynch EN00-Index) und Finanzwerte (ICE BofA Merrill Lynch EB00-Index) ebenfalls ins Minus. Aber auch dort waren rückläufige Spreads zu beobachten. Entgegen dem allgemein rückläufigen Trend entwickelten sich die Nachrangsegmente. Sowohl Industrie- als auch Finanzanleihen konnten im Berichtmonat wieder leicht zulegen. Dies traf auch für hochverzinsliche Papiere (High Yield) zu, die 0,3 Prozent (ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index) hinzugewannen. Mit Blick auf die Gesamtmarktentwicklung war zu beobachten, dass die derzeitigen politischen Unwägbarkeiten in Spanien (Katalonien) und Italien (bevorstehende Wahl) den Handel in keinster Weise beeinträchtigten. Auch die sich in Deutschland hinziehende Regierungsbildung vermochte die Anleger nicht zu verunsichern. Die Europäische Zentralbank (EZB) blieb mit ihren Ankäufen stabilisierender Pol im europäischen Unternehmensanleihemarkt. Auch unterstützte das makroökonomische Umfeld mit begrenzter Inflation und einer gut verlaufenden Berichtssaison der Unternehmen. Verstärkte Aktivitäten im Bereich von Übernahmen und Zusammenschlüssen (M&A) wurden für die Anleiheseite „ratingschonend“ durchgeführt. Lediglich das Handelsvolumen der Anleihen insgesamt war durch die Einführung von MiFID II über weite Strecken ruhiger als sonst, hat sich aber zum Monatsende hin dann stabilisiert.Ruhiger Ausklang eines positiven Handelsjahres

    Emerging Markets

    Gegenwind durch globalen Renditeanstieg

    Staatsanleihen aus den Schwellenländern starteten zunächst freundlich in das neue Jahr, ehe deutlich steigende US-Renditen für eine Trendumkehr sorgten. Auf Monatssicht ging der Gesamtmarkt für auf US-Dollar und Euro lautende Papiere nahezu unverändert aus dem Handel (-0,04 Prozent, JP Morgan EMBI Global Div.-Index).

    Zu Beginn des Berichtzeitraums ließen etwa der stark steigende Ölpreis und ein schwacher US-Dollar die Kurse zunächst deutlich anspringen. Öl der Sorte Brent legte zeitweise elf Prozent zu und notierte dabei über der Marke von 70 US-Dollar je Fass. Der US-Dollar verlor gegenüber den lokalen Schwellenländer-Währungen rund 2,5 Prozent an Wert (JP Morgan ELMI ). Ab der Monatsmitte setzte dann allerdings der Gegenwind von den globalen Rentenmärkten ein: Insbesondere in den USA zogen die Renditen kräftig an. Das erwartete, größere Angebot an US-Anleihen zur Refinanzierung der Steuerreform sowie die kurzzeitige Haushaltssperre belasteten. US-Staatspapiere mit einer zehnjährigen Restlaufzeit rentierten Ende Januar 30 Basispunkte höher bei 2,72 Prozent. Die Risikoaufschläge von Schwellenländer-Anleihen engten sich zwar um 23 auf 262 Basispunkte deutlich ein und lagen damit so niedrig wie seit 2014 nicht mehr. Dennoch reichte die Bewegung nicht aus, um der Anlageklasse per saldo einen positiven Gesamtertrag zu ermöglichen.

    Mexikanische Papiere wurden zudem von Spekulationen über eine mögliche NAFTA-Aufkündigung durch die USA belastet. Nachdem die US-Administration allerdings betont hatte, dass weiterverhandelt würde, beruhigte sich die Lage wieder. Fakten schuf die Trump-Regierung dagegen bei Strafzöllen auf Waschmaschinen und Solarmodule. Hiervon betroffen sind vor allem China und Südkorea. Sollten weitere Einfuhrbeschränkungen folgen, steigt die Gefahr, dass Peking und seine Verbündeten aus der Region mit Gegenmaßnahmen antworten. Langfristig würde eine Abkehr vom freien Welthandel die Wachstumsaussichten vieler Schwellenländer trüben.

    Ein weiterer deutlicher globaler Renditeanstieg bleibt eines der größten Risikoszenarien für Schwellenländer-Rentenanlagen. Stützend wirken hingegen anhaltende Mittelzuflüsse.eundlicher Jahresausklang

    Disclaimer

    Die Quelle der genannten Finanzmarktdaten ist, sofern nicht anders ausgewiesen, Datastream oder Bloomberg.

    Die Inhalte dieses Marketingmaterials stellen keine Handlungsempfehlung dar, sie ersetzen weder die individuelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Dieses Dokument wurde von der Union Investment Privatfonds GmbH mit Sorgfalt entworfen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit.

    Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 31. Januar 2018, soweit nicht anders angegeben.



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