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    Devisen  778  0 Kommentare Euro fällt nach Dreijahreshoch zurück

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Kursgewinne nicht halten können. Nachdem er am Morgen ein neues Hoch seit gut drei Jahren erreicht hatte, fiel er im Mittagshandel wieder zurück. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2485 US-Dollar, nach 1,2555 Dollar im Tageshoch. Das war der höchste Stand seit Dezember 2014. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,2493 Dollar festgesetzt.

    Ausgelöst wurden die jüngsten Euro-Gewinne durch einen immer schwächeren US-Dollar. Der Dollar-Index, der die US-Währung ins Verhältnis setzt zu anderen Devisen, fiel am Freitagmorgen auf den tiefsten Stand seit Ende 2014. Das zeigt, dass die Dollar-Schwäche breit angelegt ist.

    Die darauf folgende Erholung des Dollar wurde am Markt mit dem Eintritt amerikanischer Anleger in das Handelsgeschehen zu Mittag begründet. Es ist eine häufig anzutreffende Entwicklung am Devisenmarkt, dass mit dem Hinzukommen von US-Investoren die Stimmung drehen kann.

    Ungeachtet dessen hat der Dollar in den vergangenen Tagen deutlich verloren. Über die Gründe tappen die Devisenfachleute weitgehend im Dunkeln. Einen Erklärungsversuch liefert die Commerzbank: die steigende US-Staatsverschuldung.

    So dürften die Steuerreform und der neue unlängst beschlossene Haushaltsrahmen zu deutlich höheren Haushaltsdefiziten in Richtung sechs Prozent der Wirtschaftsleistung führen. Steigende Defizite in konjunkturell guten Zeiten seien für die USA "extrem ungewöhnlich", schreiben die Experten Bernd Weidensteiner und Christoph Balz in einer Studie. "In Washington fallen offenbar alle fiskalischen Hemmungen."

    Andere Fachleute sehen die Dollar-Schwäche vor allem stimmungsgetrieben. "Der US-Dollar scheint noch unbeliebter als gedacht", schreiben die Devisenexperten der BayernLB in einem Marktkommentar. Denn eigentlich müssten steigende Inflations- und Zinserwartungen sowie die bessere Stimmung am amerikanischen Aktienmarkt den Dollar stärken.

    Der Euro wird seinerseits gestützt durch die robust wachsende Wirtschaft des Euroraums. Aus diesem Grund wird erwartet, dass die EZB ihre immer noch extrem lockere Geldpolitik demnächst etwas weniger locker gestalten wird. Zinsanhebungen dürften jedoch noch längere Zeit auf sich warten lassen, weshalb der Zinsvorteil des Dollar zunächst eher größer als kleiner werden dürfte. Dies könnte die Euro-Gewinne nach oben begrenzen.

    Im Nachmittagshandel richten sich die Augen der Anleger auf die USA. Dort wird eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht, darunter Preiszahlen vom Außenhandel, Daten vom Häusermarkt und die Verbraucherstimmung der Uni Michigan. In der Eurozone stehen dagegen so gut wie keine Wirtschaftszahlen an./bgf/jkr/fba




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