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    Mittelbayerische Zeitung  647  0 Kommentare In der Glaubwürdigkeitsfalle / Ein Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zu Meinungsforschungsinstituten

    Regensburg (ots) - Traue keiner Statistik, die du nicht selber
    gefälscht hast", lautet ein Sprichwort. Und wie jedes enthält auch
    dieses ein wenig Wahrheit: Statistiken sind immer
    Interpretationssache und sie bergen in sich die Möglichkeit zur
    bewussten Manipulation der Menschen, die ihnen vertrauen. Wie alle
    etablierten Institutionen haben auch die Umfrageinstitute mit einem
    Verlust ihrer Autorität zu tun. Daran sind sie selbst schuld. Und
    dass die Demoskopen bei den letzten Wahlen oft danebenlagen, hat
    ihrer Glaubwürdigkeit Schaden zugefügt. Die um sich greifende Skepsis
    ist zusätzlich nachvollziehbar, wenn sich herausstellt, dass
    Umfrageinstitute in der Vergangenheit gemauschelt haben. Wir
    Medienunternehmen haben lernen müssen, dass Vertrauen das höchste Gut
    ist, das es zu erhalten und zu festigen gilt. Vertrauen erkauft man
    sich nur mit Transparenz und der Bereitschaft, sich zu ändern. Wollen
    die Meinungsforschungsinstitute ihren Rolle behalten, müssen sie sich
    klar von den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen distanzieren -
    und ihre Methodik hinterfragen. Warum gelang es der Trump-Kampagne,
    Wähler zielgerichtet anzusprechen und zu überzeugen, wenn es im
    gleichen Wahlkampf nicht gelang, den Sieg Trumps vorherzusagen? Die
    Antwort darauf ist dieselbe wie auf die Frage, warum Facebook und
    Google mehr über mich wissen, als eine telefonische Befragung je
    wissen wird - zumal immer weniger Menschen über einen
    Festnetzanschluss erreichbar sind. Es geht darum, in welchem Umfeld
    ich bereit bin, meine Interessen und Präferenzen mitzuteilen - und in
    welchem Umfeld ich Informationen erhalte, die mir glaubhaft
    erscheinen. Meinungsforschungen müssen, wenn sie relevant bleiben
    wollen, weg von der Straße, vom Telefon und den Wahlkabinen. Sie
    müssen dorthin, wo die Menschen sind: im Netz.

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    Redaktion
    Telefon: +49 941 / 207 6023
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