Goldpreis: Zwischen hohen Schulden, schwachem Dollar und technischen Hürden
Der Goldpreis hat keine perfekte, aber ein gute Woche hinter sich. Eine Zwischenerholung des Dollar verhinderte erneut den Ausbruch der Notiz über einen markanten Widerstandsbereich. Dennoch deutet die fundamentalen Daten auf jede Menge Rückenwind in den nächsten Wochen hin!
Knapp gescheitert!
Der Goldpreis ist mal wieder gescheitert. Die Notiz prallte erneut an einem technischen Widerstand ab. Am Freitag marschierte das Edelmetall lehrbuchmäßig an die Marke von 1.350 US-Dollar je Unze heran. Dann aber gab es heftigen Gegenwind vom US-Dollar, der zu einer Erholung ansetzte. Schon waren die Käufer wieder weg, und der Goldpreis prallte ab. Damit konnte das Edelmetall eine sehr gute Woche mit einem Plus von mehr als 3 Prozent nicht mit einem finalen Befreiungsschlag krönen. Dennoch: Auch wenn der massive technische Widerstandsbereich zwischen 1349 und 1355 US-Dollar gehalten hat; die Ampeln stehen auf Grün.
Schuldenexplosion: Dollar unter Druck
Und das hat auch mit dem Greenback zu tun. Denn mehr als eine Zwischenerholung war das am Freitagabend nicht. Der Dollar steht am Devisenmarkt massiv unter Druck. Die Trumpsche Steuerreform wird den ohnehin großen Schuldenberg der USA weiter anwachsen lassen. Er liegt bereits über der Marke von 20 Bio. US-Dollar. Nun dürften jedes Jahr mehrere hundert Milliarden Dollar dazukommen. Die Regierung in Washington heizt damit eine ohnehin gute konjunkturelle Lage grundlos an. Albert Edwards von der Société Générale glaubt, dass die Neuverschuldung der USA im nächsten Jahr bereits bei 6 Prozent des BIP liegen wird. Manch andere Analysten sind sich sicher, dass dies bereits im laufenden Fiskaljahr der Fall sein wird. Die Ratingagentur Moody’s droht bereits mit der Abstufung des Ratings. Das alles spricht dafür, dass der Abwärtstrend beim Dollar anhält und somit der Goldpreis in einem positiven Umfeld Boden gutmachen wird.
Fed in der Zwickmühle
Für Goldfreunde bedeutet das, dass das Edelmetall auch im vierten Jahr in Folge Gewinne verspricht – zumindest in US-Dollar gerechnet. Hinzu kommt, dass die US-Inflation durch den schwachen Greenback angeheizt wird. Denn die Preise für ausländische Güter steigen. Die Federal Reserve wird ihren Kurs hin zu höheren Zinsen gar nicht ändern können. Allerdings hatte sie schon angedeutet, warum man jetzt die Zinsen erhöht. Denn wenn es die US-Aktienmärkte hart trifft und ein richtiger Crash kommt, braucht die Notenbank Spielraum für monetäre Maßnahmen. Den scheint sie sich nun schaffen zu wollen.