Börsen-Zeitung
Die richtige Medizin, Kommentar zu Siemens von Walther Becker
Frankfurt (ots) - Der Startschuss ist gefallen. Siemens setzt die
Pläne für einen Börsengang der Medizintechnik in die Tat um. Das ist
ein gutes Signal für die Aktionäre des Münchner Mischkonzerns, den
Kapitalmarkt und auch für Healthineers selbst, wo die Mannschaft seit
Jahren auf das Debüt als eigenständige Einheit hinarbeitet. Ein
Zaudern angesichts der jüngsten Turbulenzen wäre in jeder Hinsicht
kontraproduktiv gewesen. So setzt der Dax-Konzern ein Fanal für eines
aus heutiger Sicht besten Jahres am Aktienprimärmarkt.
Siemens und die drei globalen Koordinatoren der Transaktion -
Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan - haben sich von den
jüngsten Verwerfungen nicht ins Bockshorn jagen lassen. Und auf das
Gewitter folgte schon eine kleine Rally, zumindest in den USA. In
Frankfurt herrscht eher flaues Sekundärgeschäft, die Volatilität,
also der Feind jedes Initial Public Offering (IPO), ist wieder auf
ein im längerfristigen Vergleich gar nicht so schlechtes Niveau
zurückgegangen.
Pläne für einen Börsengang der Medizintechnik in die Tat um. Das ist
ein gutes Signal für die Aktionäre des Münchner Mischkonzerns, den
Kapitalmarkt und auch für Healthineers selbst, wo die Mannschaft seit
Jahren auf das Debüt als eigenständige Einheit hinarbeitet. Ein
Zaudern angesichts der jüngsten Turbulenzen wäre in jeder Hinsicht
kontraproduktiv gewesen. So setzt der Dax-Konzern ein Fanal für eines
aus heutiger Sicht besten Jahres am Aktienprimärmarkt.
Siemens und die drei globalen Koordinatoren der Transaktion -
Deutsche Bank, Goldman Sachs und J.P. Morgan - haben sich von den
jüngsten Verwerfungen nicht ins Bockshorn jagen lassen. Und auf das
Gewitter folgte schon eine kleine Rally, zumindest in den USA. In
Frankfurt herrscht eher flaues Sekundärgeschäft, die Volatilität,
also der Feind jedes Initial Public Offering (IPO), ist wieder auf
ein im längerfristigen Vergleich gar nicht so schlechtes Niveau
zurückgegangen.
Ja, es hat gerappelt, und es gab eine große Verunsicherung, und
ja, keiner weiß, was sich angesichts der luftigen Höhen in den
Bewertungen und der sich immer stärker abzeichnenden Zinswende und
den Inflationsannahmen noch ergeben wird. Aber es stimmt auch, dass
die Konjunktur läuft und sich an den Fundamentaldaten nichts geändert
hat - und die Ausblicke in der Berichtssaison stimmen nicht
pessimistisch. Den Marktteilnehmern sollten die jüngsten Ausschläge
in Erinnerung rufen, dass in Zeiten der Unsicherheit eine sichere
Option darin bestehen kann, sich auch im Pulverdampf auf den
disziplinierten, wertorientierten Prozess zu konzentrieren. Das
gelingt einem großen Unternehmen mit Erfolgsbilanz sicherlich besser
als einem Start-up.
Insofern ist Healthineers die richtige Medizin: ein zumindest
seit dem Kapitalmarkttag transparentes Geschäftsmodell, das aus einem
etablierten Konzern stammt, der die Mehrheit behält; ein Unternehmen
mit überschaubarem Wachstum, aber starkem Cash-flow, an dem die
Aktionäre über Dividenden teilhaben sollen. Und ein berechenbares
Wettbewerbsumfeld mit börsennotierten Spielern. Die schiere Größe mit
mittelfristiger Dax-Perspektive ist für zahlreiche Fonds Grund zu
zeichnen - wer dann, wenn die Aktie gut gelaufen sein wird, nicht
dabei war, ist der Gekniffene. Reingehen, wenn alle reingehen?
Doch ob Healthineers zum Must-have wird, wird sich erst in 14
Tagen weisen. Dann nämlich wird die Preisspanne festgelegt. Und auf
die kommt es in dem Käufermarkt gerade in einer Phase an, in der
Volatilität eben doch noch eine Rolle spielt.
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ja, keiner weiß, was sich angesichts der luftigen Höhen in den
Bewertungen und der sich immer stärker abzeichnenden Zinswende und
den Inflationsannahmen noch ergeben wird. Aber es stimmt auch, dass
die Konjunktur läuft und sich an den Fundamentaldaten nichts geändert
hat - und die Ausblicke in der Berichtssaison stimmen nicht
pessimistisch. Den Marktteilnehmern sollten die jüngsten Ausschläge
in Erinnerung rufen, dass in Zeiten der Unsicherheit eine sichere
Option darin bestehen kann, sich auch im Pulverdampf auf den
disziplinierten, wertorientierten Prozess zu konzentrieren. Das
gelingt einem großen Unternehmen mit Erfolgsbilanz sicherlich besser
als einem Start-up.
Insofern ist Healthineers die richtige Medizin: ein zumindest
seit dem Kapitalmarkttag transparentes Geschäftsmodell, das aus einem
etablierten Konzern stammt, der die Mehrheit behält; ein Unternehmen
mit überschaubarem Wachstum, aber starkem Cash-flow, an dem die
Aktionäre über Dividenden teilhaben sollen. Und ein berechenbares
Wettbewerbsumfeld mit börsennotierten Spielern. Die schiere Größe mit
mittelfristiger Dax-Perspektive ist für zahlreiche Fonds Grund zu
zeichnen - wer dann, wenn die Aktie gut gelaufen sein wird, nicht
dabei war, ist der Gekniffene. Reingehen, wenn alle reingehen?
Doch ob Healthineers zum Must-have wird, wird sich erst in 14
Tagen weisen. Dann nämlich wird die Preisspanne festgelegt. Und auf
die kommt es in dem Käufermarkt gerade in einer Phase an, in der
Volatilität eben doch noch eine Rolle spielt.
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