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    Egbert Prior  3075  0 Kommentare Die Glühbirne ist tot, es lebe Osram

    Jeder kennt noch die Glühbirne im Logo von Osram. Doch sie ist inzwischen verschwunden. Im Sommer haben die Münchener ihr traditionelles Geschäft mit Glüh-, Halogen- und Leuchtstofflampen an Chinesen verkauft. 2 Milliarden Umsatz, 40% der Konzernerlöse, fallen weg. Aber die Sparte schrumpfte und arbeitete defizitär. Zwar machten die Chinesen mehr als 400 Millionen locker, unter dem Strich bleibt aber ein Buchverlust von mehr als 100 Millionen. Osram konzentriert sich nunmehr auf Zukunftsfelder wie optische Halbleiter, Laserdioden oder Infrarotsensoren. Im Fokus steht auch Spezialbeleuchtung wie Autolicht, hier ist die MDAX-Gesellschaft Weltmarktführer. An der Börse ist der Konzernumbau gut angekommen. Seit Bekanntwerden der Pläne im Frühjahr 2015 kletterte der Kurs um mehr als 40% auf aktuell 68 Euro. Siemens hat die Anteile an der ehemaligen Tochter mittlerweile komplett verkauft. Direkt nach der Abspaltung vom Mutterkonzern im Sommer 2013 notierte die Osram-Aktie mit 24 Euro. Ende November eröffnete Osram in Malaysia die weltweit modernste Fabrik für optische Halbleiter. In einem ersten Schritt wurden 370 Millionen investiert. Solche Chips kommen beispielsweise bei der Iris-Erkennung von Smartphones, dem autonomen Fahren oder der Gestensteuerung zum Einsatz. Insgesamt möchten die Münchener in den kommenden fünf Jahren rund 1 Milliarde Euro investieren, beispielsweise ist der weitere Ausbau der Fabrik in Malaysia eine Option. Osram plant auch, in das Massensegment für Allgemeinbeleuchtung einzusteigen, dabei geht es um die Beleuchtung von Wohungen, Büros und Straßen. Optische Halbleiter können auch die Gewächshausbeleuchtung revolutionieren, beim Einkauf Lebensmittel analysieren oder den Blutzucker messen. Derzeit sind die Münchener dabei, den Petersdom in Rom, die größte Kirche der Welt, mit 700 maßgeschneiderten Leuchten und mehr als 100.000 Leuchtdioden in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Dennoch erwägt CEO Olaf Berlien nunmehr auch die Veräußerung der defizitären Leuchtensparte. Übrig blieben dann nur noch zwei Geschäftsfelder – Automobile und LED. Für die neue Rechnungsperiode (per 30.9.) prognostiziert der Vorstand einen Umsatzanstieg in einer Spanne zwischen 5,5 und 7,5%. Im Vorjahr gingen 4,1 Milliarden durch die Bücher. Der Gewinn soll zwischen 2,40 Euro und 2,60 Euro je Aktie (Vorjahr: 2,78 Euro) landen. Gegenwind von der Währungsseite könnte allerdings die Einhaltung der Planung schwierig werden lassen. Mit einem KGV von schätzungsweise 27 ist die Aktie kein Schnäppchen mehr. Doch optische Halbleiter sind eine Zukunftstechnologie mit jeder Menge Phantasie. Die HV am Dienstag beschloß zum 111. Firmengeburtstag die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 1,11 Euro. Fazit: Osram erleuchtet das Depot.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Die Glühbirne ist tot, es lebe Osram Jeder kennt noch die Glühbirne im Logo von Osram. Doch sie ist inzwischen verschwunden. Im Sommer haben die Münchener ihr traditionelles Geschäft mit Glüh-, Halogen- und Leuchtstofflampen an Chinesen verkauft. 2 Milliarden Umsatz, 40% der …