Aktien Frankfurt Ausblick
Zinssorgen trüben die Stimmung - Zahlenflut im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Angst der Anleger vor steigenden US-Zinsen dürfte am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt belasten. Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex Dax einen Kursrückgang um 0,77 Prozent auf 12 374 Punkte. Für sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 deutete sich eine ähnlich schwache Eröffnung an.
Damit würden beide Indizes - ebenso wie die meisten asiatischen Handelsplätze - der Wall Street folgen und an ihre moderaten Vortagsverluste anknüpfen. In New York hatten die Aktienkurse am Mittwoch nach Veröffentlichung des Protokolls zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed letztlich ins Minus gedreht, während die Renditen für amerikanische Staatsanleihen deutlich angezogen hatten.
"Laut einer Mehrheit der Teilnehmer erhöht der stärkere wirtschaftliche Ausblick die Wahrscheinlichkeit für weitere graduelle Leitzinsanhebungen", hieß es im Fed-Protokoll der Sitzung von Ende Januar. Die meisten Fed-Mitglieder verwiesen auf die wirtschaftliche Dynamik. Die Anleger befürchteten nun eine schnellere Straffung der Geldpolitik durch die Währungshüter, sagte Analyst David Madden von CMC Markets.
Steigende Marktzinsen machen Anleihen tendenziell als Alternative zu Aktien attraktiver. Zudem können steigende Kapitalmarktzinsen die Profitabilität der Unternehmen schmälern.
In Deutschland gibt derweil die Berichtssaison noch einmal richtig Gas: So legten unter anderem die Dax-Konzerne Henkel , ProSiebenSat.1 und Deutsche Telekom Jahreszahlen vor. Abgerundet wird die Agenda von den Bilanzen zahlreicher Unternehmen aus der zweiten Börsenreihe.
Die Deutsche Telekom erzielte 2017 auch dank der US-Steuerreform unter dem Strich einen Gewinnsprung. Auch der Umsatz und das operative Ergebnis legten zu. Überraschend gut verlief im vierten Quartal das Geschäft in Deutschland. Auf der Handelsplattform Tradegate standen die Aktien gegen den negativ erwarteten Markttrend knapp im Plus.
Beim Konsumgüterkonzern Henkel sorgten das Klebstoffgeschäft und die getätigten Zukäufe im vergangenen Jahr für Rückenwind. Der Umsatz stieg erstmals über 20 Milliarden Euro. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) und der Nettogewinn fielen höher aus als ein Jahr zuvor. Bei Tradegate gewannen die Titel 0,75 Prozent.
Lesen Sie auch
Für ProSiebenSat.1 ging es vorbörslich um knapp ein halbes Prozent hoch, nachdem der Medienkonzern für 2017 ebenfalls gestiegene Umsätze und Gewinne berichtet hatte./gl/jha/