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     579  0 Kommentare Ifo-Geschäftsklima trübt sich deutlich ein

    (Neu: Ökonomenstimmen im vierten und fünften Absatz.)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Februar deutlich verschlechtert. Das Geschäftsklima fiel um 2,2 Punkte auf 115,4 Zähler, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte. Analysten hatten mit einem wesentlich geringeren Rückgang auf 117 Punkte gerechnet. Allerdings erfolgt der Rücksetzer von hohem Niveau aus. Im Januar war Deutschlands bedeutendster konjunktureller Frühindikator auf einen Rekordstand gestiegen.

    "Die deutsche Wirtschaft tritt auf die Euphoriebremse", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Stimmungseintrübung. Die "sehr gute" Stimmung in den deutschen Chefetagen habe einen deutlichen Dämpfer erhalten. Insgesamt deute die Entwicklung auf ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 0,7 Prozent hin. Das wäre ein etwas höherer Wert als im Schlussquartal 2017 und ein immer noch robustes Wachstum.

    Am deutlichsten sank die Einschätzung der Unternehmen für das kommende halbe Jahr. Der Indikator fiel um 2,9 Punkte auf 105,4 Zähler. Die Bewertung der aktuellen Lage sank weniger stark um 1,5 Punkte auf 126,3 Zähler; dies ist immer noch der zweithöchste Wert seit 1991. Das Geschäftsklima trübte sich in allen betrachteten Wirtschaftsbereichen ein, also in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel sowie im Baugewerbe.

    Bankvolkswirte zeigten sich wenig überrascht von der Stimmungseintrübung und sahen auch keinen Anlass zur Dramatisierung. Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank, sprach von einem "Rückgang mit Ansage". In den vergangenen Tagen hatten sich bereits mehrere wirtschaftliche Frühindikatoren verschlechtert, wenngleich jeweils von hohem Niveau aus. Am Donnerstag fiel auch das Wirtschaftsklima in Frankreich etwas zurück.

    "Alles in allem liefert der Rückgang des Ifo-Index noch keinen Grund zur Sorge", kommentierte Carsten Brzeski, Chefökonom der Direktbank ING-Diba. Allerdings sprach er auch von einem ersten Kratzer für die ansonsten starke deutsche Wirtschaft. Das britische Analysehaus Capital Economics kommentierte, das deutsche Wirtschaftswachstum nähere sich seinem Höhepunkt, sollte aber stark bleiben.

    Das Ifo-Geschäftsklima ergibt sich aus einer monatlichen Befragung von etwa 7000 Unternehmen. Die Prognosekraft für das laufende Wirtschaftswachstum gilt als hoch./bgf/jsl/jha/





    dpa-AFX
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