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     360  0 Kommentare Bitcoin, Apple, Allianz – Anlegerschutz absurd - Seite 2

    Der Anleger wird bevormundet

    Börse_Bulle_Bär_1Mit den neuen Regulierungen versuchen die Verantwortlichen also, den Anleger vor sich selbst zu schützen. Man will Transparenz und Verlustplanung, Anleger werden jedoch all diese Maßnahmen indirekt mitbezahlen – der Nutzen ist mehr als fraglich. Auch die Börsen hält der Zusatzaufwand in Atem.

    „Die MiFID beschäftigt uns täglich und bedeutet Aufwand ohne Ertrag“, so Andreas Schmidt, Vorstand der Bayerischen Börse AG. „Hier geht es um einen massiven Eingriff in den Wettbewerb von Marktbetreibern und Marktakteuren. Es geht darum, dass Technokraten ohne Verständnis für Märkte Anreize so schaffen, dass außerbörslich noch mehr gehandelt wird. Damit wird das Ziel der MiFID verfehlt, den fairen und transparenten Handel an den Börsen zu stärken“, resümierte Schmidt. Gut gemeint ist also längst nicht gut gemacht.

    Denn selbst auf den Kauf einer einzelnen Aktie hat MiFID II Auswirkungen. Nehmen wir nur einmal die Aktie der Allianz. Sie war 2017 die meistgehandelte Aktie an der Börse München, gefolgt von weiteren DAX-Größen wie Daimler, BASF und Siemens. Unter den internationalen Papieren konnte sich, auch das ist nichts Neues, der US-Computerriese Apple als einziger ausländischer Wert unter den zehn meistgehandelten Aktien behaupten.

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    Aktienkauf absurd

    An der Börse „darf“ man die Aktien glücklicherweise und eigenverantwortlich weiterhin kaufen. In der Bankfiliale kann das kompliziert werden. Denn je nach persönlicher Bonität, Risikoneigung, Alter und einem üppigen Fragenkatalog, darf der Bankberater nicht einmal dem Kauf einer einzelnen Aktie zustimmen. Da kann es schon mal passieren, dass das Investment in McDonalds, Allianz oder eben Apple abgewiesen wird mit der Begründung, das passe nicht in das persönliche Risikoumfeld. Sollte man nicht vielmehr davon ausgehen, dass ein Kunde, der eine Bankfiliale betritt mit dem Wunsch eine solche Aktie zu kaufen, selbst entscheiden kann, was er tun will?

    Vergleich zur „neuen“ Welt

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    Die neuen Vorschriften helfen Anlegern keinesfalls, sie setzen im Gegenteil sogar viel zu spät und im falschen Segment an. Der Kauf von Aktien oder Derivaten ist bereits ausreichend reguliert, dagegen hat sich in den letzten Jahren im Bereich der Kryptowährungen ein Parallelmarkt etabliert, in dem weltweit schon 600 Milliarden Dollar investiert sind. Auch von Deutschland aus können Anleger Euro oder US-Dollar an Marktplätze senden, die von Regulierung so weit entfernt sind wie Venezuela von einer funktionierenden Wirtschaft. An dieser Stelle wacht die Politik gerade erst auf und man kann wohl schon die Uhr danach stellen, dass erste Vorschriften kommen, wenn es zu spät ist.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Bitcoin, Apple, Allianz – Anlegerschutz absurd - Seite 2 Gut gemeint ist längst nicht gut gemacht. Das gilt insbesondere für die  neue Regulierungsnovelle für Finanzprodukte. Jetzt stehen Anleger selbst beim ganz normalen Aktienkauf vor hohen Hürden. Seit der Lehman-Krise 2008 versuchen die …