Bayer: Tausende Klagen gegen Monsanto wegen möglicher Krebsgefahr
Nach Angaben der US-Kanzlei Baum, Hedlund, Aristei & Goldman sind in den USA rund 2200 Klagen gegen Monsanto anhängig – wegen möglicher Krebsgefahr. Das berichtet die WirtschaftsWoche in ihrer
aktuellen Ausgabe. Die Kläger beziehen sich dabei vor allem auf eine Einschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur, wonach der Wirkstoff Glyphosat, der etwa im
Monsanto-Pflanzenschutzmittel Roundup enthalten ist, „wahrscheinlich“ krebserregend ist. Die meisten Klagen, etwa 1900, sind danach im US-Bundesstaat Missouri anhängig, wo auch Monsanto seine
Zentrale hat. Das US-Unternehmen steht derzeit vor der Übernahme durch den deutschen Bayer-Konzern. Beide Hersteller verweisen demgegenüber auf Studien, welche die Unbedenklichkeit von Glyphosat
bescheinigen.
„Wider besseres Wissen hat Monsanto sein Produkt als unbedenklich angepriesen“, erklärt dagegen Klägeranwalt Pe dram Esfandiary von Baum, Hedlund, Aristei und Goldman gegenüber der
WirtschaftsWoche, „über Jahre wurde die Gefahr heruntergespielt und die Gesundheit der Menschen gefährdet.“ Allein 600 Klagen vertritt Esfandiarys Kanzlei. „Hunderte Millionen, vielleicht sogar
Milliarden“ werde Monsanto deshalb zahlen müssen, so der Anwalt. Esfandiary rechnet mit langwierigen Verfahren, die auch noch den potenziellen Käufer Bayer
belasten könnten: „Auch in 15 oder 20 Jahren könnte es noch entsprechende Prozesse geben.“
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Dieser Beitrag erschien in der WirtschaftsWoche am 23.2.2018.