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     2245  0 Kommentare Perfektes Zusammenspiel

    US-Aktien konnten sich in der zurückliegenden Woche stabilisieren und am Freitag die EMA50 überzeugend überschreiten. Dieser exponentielle gleitende Mittelwert über 50 Tage war im S&P 500 zuletzt in die Waagerechte eingeschwenkt, was Trendschwäche andeutete. Die zurückliegende Woche war zudem von erheblichen intraday-Bewegungen geprägt.


    Anlass für den Wankelmut der Marktteilnehmer war die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls, aus dem sich herauslesen ließ, dass die Fed an ihrem Kurs moderater Zinsschritte festhalten will. Kurz danach dämmerte es den Akteuren aber wohl, das seit der jüngsten Fed-Sitzung (und damit seit dem FOMC-Protokoll) einige Wochen vergangen sind, in denen Makrodaten und Zinsentwicklung auf eine hochtourige Konjunktur hinwiesen.

    Hinzu kommt die Tatsache, dass der Chefsessel der Fed seit Anfang Februar neu besetzt ist und sich die „Märkte“ demzufolge zunächst im Testmodus befinden und sich die Frage stellen „Falke oder Taube?“. Jedenfalls bekam man „Zinsangst“, die Rendite der zehnjährigen US-TNotes kletterte auf nahezu drei Prozent.

    Am Freitag traten dann einige Fed-Offizielle auf den Plan und gebärdeten sich als Super-Tauben: QE sei ein nützliches Werkzeug in Zeiten, in denen die kurzfristige Steuerung durch Leitzinsen nicht funktioniert. Die Fed dürfte sehr wahrscheinlich zu QE-Maßnahmen zurückkehren, wenn die Realzinsen wegen niedriger Produktivität und geringem Wachstum der Arbeitsplätze niedrig bleiben. Und sollte QE dann nicht funktionieren, müsste die Fed zu anderen Maßnahmen greifen. Zugleich stellten sie heraus, dass die Normalisierung der Fed-Bilanz die wirtschaftliche Erholung nicht behindert.

    Das stimmte die Bullen froh und so sahen sie Aktien bei einem Stand des S&P 500 gut fünf Prozent unter seinem Topp vom 26. Januar als kaufenswert. Der Index schloss am Freitag mit einem Tagesgewinn von 1,6%.

    Erst im späteren Verlauf des freitäglichen Handels wurde dann der Text des ersten Berichts des neuen Fed-Chefs an den Kongress veröffentlicht, den er am nächsten Dienstag erläutern wird. Hierin wird festgestellt, dass der Arbeitsmarkt nahe an Vollbeschäftigung ist. Gleichzeitig ist das Wachstum der Löhne und Gehälter verhalten, weil sich die Produktivität in den zurückliegenden Jahren nur langsam entwickelt hat. Das birgt die Möglichkeit, dass ernste Engpässe im Arbeitsmarkt der Lohnentwicklung einen plötzlichen Schub verpassen. Die Fed verwendet in diesem Zusammenhang das in ihrem „Wording“ neue Attribut “serious“, was nahelegt, dass ihr Augenmerk künftig besonders auf der Lohnentwicklung liegt.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Perfektes Zusammenspiel US-Aktien konnten sich in der zurückliegenden Woche stabilisieren und am Freitag die EMA50 überzeugend überschreiten. Dieser exponentielle gleitende Mittelwert über 50 Tage war im S&P 500 zuletzt in die Waagerechte eingeschwenkt, was Trendschwäche …