Gutachten zum Kölner Stadtarchiv
Schaden deutlich höher als erwartet
KÖLN (dpa-AFX) - Der durch den Einsturz des Kölner Stadtarchivs entstandene Schaden ist einem Gutachten zufolge deutlich höher als bislang angenommen. Nach der vom Landgericht Köln beauftragten Expertise belaufen sich die Kosten für die Restaurierung des beschädigten Archivguts auf 627 Millionen Euro, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Bislang war die Verwaltung von etwa 400 Millionen Euro ausgegangen. Beim Einsturz des Stadtarchivs waren am 3. März 2009 zwei Menschen ums Leben gekommen.
Damit könnte sich der Gesamtschaden auf bis zu 1,3 Milliarden Euro erhöhen, wie eine Sprecherin sagte. Bislang habe die Stadt den Gesamtschaden auf 1,1 Milliarden Euro geschätzt. Früheren Angaben zufolge lag die Schätzung bei 1,2 Milliarden Euro.
Der vom Landgericht beauftragte Gutachter, der frühere Präsident des Bundesarchivs, Hartmut Weber, stützte seine Untersuchung auf eine repräsentative Stichprobe des verschütteten Archivguts. In fünfjähriger Arbeit ermittelte er die Kosten für die Bergung, Erfassung, Konservierung und Restaurierung der Dokumente. Nicht einberechnet seien Wertverluste durch Beschädigungen sowie die finanzielle Bewertung von Archivgütern, die beim Einsturz vollständig zerstört wurden.
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Das Landgericht hatte das Gutachten zur Schadenshöhe im Rahmen eines zivilrechtlichen Beweisverfahrens in Auftrag gegeben./pa/DP/jha