Deutsche Anleihen geben nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag im Abendhandel Kursverluste erlitten. Ähnlich war die Entwicklung in vielen Ländern des Euroraums. Damit drehte die Entwicklung im Tagesverlauf. Gegen Mittag waren Staatspapiere noch gefragt gewesen. Als Grund dafür war die Ankündigung von Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium durch die USA genannt worden.
Gegen Abend jedoch fiel der richtungsweisende Euro-Bund-Future um 0,26 Prozent auf 159,64 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,64 Prozent. Bis auf wenige Ausnahmen wie Griechenland stiegen die Marktzinsen im gesamten Euroraum.
Am Markt wurde der Richtungsschwenk im Tagesverlauf auf die Entwicklung in den USA zurückgeführt. Am dortigen Rentenmarkt stiegen die Renditen ebenfalls deutlich. Als ein Grund wurden Äußerungen von Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda genannt, der eine Debatte über eine straffere Geldpolitik für das Fiskaljahr 2019 in Aussicht stellte. Es war das erste Mal, dass Kuroda die Möglichkeit einer geldpolitischen Straffung mit einem konkreten Zeitpunkt verband.
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Zuvor waren Anleger dagegen auf Nummer sicher gegangen und hatten verstärkt Staatsanleihen nachgefragt. Auslöser waren die von US-Präsident Donald Trump am Donnerstagabend angekündigten Schutzzölle auf Stahl und Aluminium. Die Angst vor einem breiten Handelskonflikt lastete auf den globalen Aktienmärkten. Im Gegenzug wurden als verhältnismäßig sicher geltende Wertpapiere angesteuert./bgf/stw