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     1046  0 Kommentare „Die Robotik-Branche wird weiter wachsen“

    Kaum jemand würde Robotics als revolutionären technologischen Wachstumssektor bezeichnen - zu Unrecht. Auf der FondsConsult Investment Konferenz in Berchtesgaden sprach FundResearch mit Stephane Lago, Produktspezialist im Hause AXA IM, über Entwicklung und Potential der Branche sowie des hauseigenen Roboticfonds.

    FundResearch: Herr Lago, Roboter und Robotertechnik gibt es nicht erst seit gestern. Warum ist es gerade jetzt eine gute Idee, in Robotik zu investieren?

    Stephane Lago: Roboter-Technik ist tatsächlich kein neues Phänomen, schließlich existierten Anwendungen bereits seit den 1970er-Jahren. Damals war das Wachstum innerhalb der Branche jedoch geringer, mit jährlich lediglich 5 Prozent. Seit dem Jahr 2014 ist die Wachstumsrate drastisch angestiegen, und der Trend zu mehr Automatisierung und innovativen neuen Technologien lässt die Nachfrage nach Industrierobotern weiter steigen. Wir gehen davon aus, dass das globale Angebot an Industrierobotern vermutlich bis 2020 jährlich um durchschnittlich 15 Prozent wachsen wird.

    FR: Was sind die treibenden Faktoren aus Ihrer Sicht?

    SL: Roboter werden immer intelligenter und flexibler. In der Industrie wurden Roboter bislang fast nur im Automobil- und Flugzeugbau eingesetzt. Dank neuer Technologien gibt es jetzt auch erhebliche Wachstumspotenziale in der Lebensmittelverarbeitung, dem Test von Halbleitern und anderen Industriezweigen. So ist der Einsatz von Robotern in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie im Jahr 2016 um 20 Prozent gestiegen. Und im Elektroniksektor haben die Roboterkäufe 2016 um 41 Prozent zugenommen. Die Entwicklung leistungsstärkerer Sensoren und Mikroprozessoren hat zudem sogenannte Cobots möglich gemacht. 

    FR: Cobots?

    SL: Das ist die Abkürzung für Collaborative Robots. Dieser neuen Generation von Robotern ist es möglich, Seite an Seite mit menschlichen Angestellten zu arbeiten. Mithilfe von Sensoren – wie sie zum Beispiel das deutsche Roboterunternehmen Kuka herstellt - können sie Menschen in der Umgebung wahrnehmen. So können sie auch bei der Produktion kleiner Elektrogeräte wie Smartphones helfen. Aus unserer Sicht stellen Cobots daher das wachstumsstärkste Segment des Industrieautomatisierungsmarkts dar. Bis 2020 erwarten wir hier ein Wachstum von 50 Prozent.

    FR: Woher nehmen Sie diesen Optimismus?

    SL: Bisher werden 74 Prozent der Roboter in nur fünf Länder geliefert. Das Potenzial für weiteres Wachstum ist also enorm. Die führenden Länder beim Einsatz von Robotern sind zurzeit Korea, Japan und Deutschland – und wir rechnen damit, dass der Roboterabsatz weiterhin ansteigen wird. Weil die Roboterdichte in China noch unterdurchschnittlich ist, dürfte der Robotereinsatz hier bis 2020 am stärksten wachsen. Seit 2014 wurden jedes Jahr die meisten Roboter in China verkauft, weil chinesische Unternehmen mit steigenden Arbeitskosten zu kämpfen haben. Die chinesischen Behörden werden wohl weiter für ein günstiges politisches und finanzielles Umfeld für Robotik sorgen, auch weil dies der Go-Global-Strategie und dem „Made in China 2015“-Plan entspricht. Um die von China angestrebte Roboterdichte bis 2020 zu erreichen, müssen 600.000 bis 650.000 neue Industrieroboter in China eingesetzt werden. Dies führt dazu, dass China bis 2020 etwa 40 Prozent aller weltweit produzierten Roboter kaufen dürfte.

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
    „Die Robotik-Branche wird weiter wachsen“ Kaum jemand würde Robotics als revolutionären technologischen Wachstumssektor bezeichnen - zu Unrecht. Auf der FondsConsult Investment Konferenz in Berchtesgaden sprach FundResearch mit Stephane Lago, Produktspezialist im Hause AXA IM, über Entwicklung und Potential der Branche sowie des hauseigenen Roboticfonds.

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