„Die Robotik-Branche wird weiter wachsen“ - Seite 2
FR: Und welche Unternehmen dominieren den Markt für Roboter aktuell?
SL: International sind das vier große Namen. Zu ihnen zählt Fanuc. Dieser Roboterhersteller mit großer Präsenz in den USA und Asien hat nach eigenen Angaben bereits über
500.000 Roboter produziert. Seine Marktkapitalisierung lag im Dezember 2017 bei rund 46 Milliarden US-Dollar. Das bereits erwähnte deutsche Unternehmen Kuka gehört ebenfalls dazu. Es ist vor allem
in Europa und den USA sehr präsent und gehört seit der Übernahme im Jahr 2016 für 3,9 Milliarden US-Dollar zur chinesischen Midea-Gruppe. ABB ist ein Industriekonzern, dessen wachstumsstärkste
Sparte sich auf Robotik konzentriert. Das Unternehmen hat einen Roboter produziert, der Schlagzeilen gemacht hat, weil er so präzise arbeiten soll, dass er ein Orchester dirigieren kann. Der
japanische Anbieter Yaskawa schließlich komplettiert den Kreis der führenden Hersteller. Er ist der kleinste der Big Four, in Asien aber stärker vertreten als seine Wettbewerber.
FR: Das Volumen des AXA WF Framlington Robotech ist gut ein Jahr nach seiner Auflage auf über 800 Millionen US-Dollar angewachsen. Wie sieht Ihre Erfolgsstrategie aus?
SL: Wir investieren über alle Unternehmensgrößen hinweg in globale Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, die in verschiedenen Sektoren wie Industrie, Technologie,
Fertigung, Gesundheit und Transport an Robotik- und Automatisierungslösungen arbeiten. Dabei denken wir langfristig und setzen auf Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Dazu
zählen auch Gerätehersteller, Zulieferer und Softwarehäuser. Dieser Ansatz hat sich bisher in einer starken Performance niedergeschlagen – wir haben den breiten Aktienmarkt outperformt, aber auch
ähnliche Fonds von unseren Wettbewerbern.
FR: Auf welche Aktien setzen Sie aktuell besonders?
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SL: Industrie-Konzerne machen nach IT-Unternehmen mit einem Drittel unseres Portfolios den größten Anteil aus. Aber auch der Gesundheitssektor ist für uns sehr wichtig. Wir decken hier vor allem zwei Bereiche ab: roboterunterstützte Chirurgie und Datengewinnung zum Wohle der Patienten. Bei ersterem setzen wir vor allem auf die Hersteller von Operationsrobotern, wie zum Beispiel Intuitive Surgical. Dessen Roboter Da Vinci führt der in der Urologie bereits einen Großteil der Operationen aus. Der Chip-Hersteller Dexcom hat derweil einen Diabetes-Chip entwickelt, der als Implantat ständig den Blutzuckerwert überwacht und Patienten frühzeitig vor einem Abfall des Zuckerspiegels warnt.