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    ROUNDUP  951  0 Kommentare Uniper setzt auf Gespräche mit Fortum - Dividendenärger auf HV möglich

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Kraftwerksbetreiber Uniper setzt bei seinem neuen Großaktionär Fortum auf Gespräche. Die Situation habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr entspannt, sagte Vorstandsvorsitzender Klaus Schäfer am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. Man habe regelmäßige Gespräche vereinbart, sagte er, wollte sich zu den Inhalten aber nicht äußern und verwies dabei auf Vertraulichkeit.

    Der bisherige Großaktionär Eon hatte im vergangenen Jahr vereinbart, sein Aktienpaket an Fortum zu verkaufen. Die Finnen hatten ein öffentliches Angebot über 21,31 Euro zuzüglich der Dividende von 0,69 Euro je Aktie vorgelegt, welches jedoch außerhalb Eons nur auf wenig Resonanz stieß. Dies wertete Vorstandschef Schäfer als Erfolg für Uniper. Noch stehen einige Genehmigungen der Regulierungsbehörden aus, etwa in Russland. Daher ist die Transaktion Schäfer zufolge noch nicht in trockenen Tüchern. Das Übernahmeansinnen hatte für erhebliche Verstimmung bei den Düsseldorfern gesorgt.

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    Und auch auf der Hauptversammlung droht der Fall womöglich zum Streitfall zu werden. Eon hat sich im Zusammenhang mit dem Verkauf seines knapp 47-Prozent-Anteils an Fortum verpflichtet, einer Erhöhung der Dividende auf über 0,69 Euro je Aktie auf der nächsten Uniper-Hauptversammlung nicht zuzustimmen, wie Uniper-Finanzchef Christopher Delbrück erläuterte. Uniper will seinen Aktionären jedoch 0,74 Euro je Aktie zahlen, nach 0,55 Euro im Vorjahr. Uniper werde seine Dividendenpolitik deswegen nicht ändern, sagte Schäfer, der über den Ausgang nicht spekulieren wollte. Ob ein solcher Schritt Eons im Interesse der übrigen Aktionäre sei, "darf zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden", sagte Delbrück.

    Überhaupt sei Fortum "nicht das alles beherrschende Thema für uns", so Schäfer. Uniper habe eine eigene Agenda. Dabei setzt der Manager vor allem auf Gas. "Gas steht im Zentrum unserer Aktivitäten", sagte Schäfer. In denen für Uniper wichtigen europäischen Märkten steht die kohlebasierte Erzeugung wegen der hohen CO2-Emissionen unter Druck. Daher geht der Uniper-Chef von einem weltweit steigenden Gasbedarf aus. Bis die Erneuerbaren Energien die alten Energieträger in Deutschland vollständig ablösen können, werde es zudem noch "Jahrzehnte" dauern. Hier sieht Schäfer Chancen, sich weiter als Garant für "Versorgungssicherheit" zu positionieren.

    Aber auch das Handelsgeschäft will Uniper ausbauen, auch in anderen Rohstoffen und Regionen. Ein Beispiel sei die Partnerschaft in den USA im Kohlehandel. in Japan steigt Uniper derzeit ebenfalls in den Kohlehandel ein. Um sich von den Preisschwankungen unabhängiger zu machen, will das Unternehmen zudem künftig mehr Geld mit speziell zugeschnittenen Kundenlösungen verdienen und Produkte rund um die Versorgungssicherheit anbieten.

    Ein Wermutstropfen bleibt das umstrittene neue Kohlekraftwerk in Datteln. Der wohl letzte Neubau eines großen Kohlekraftwerks in Deutschland geht möglicherweise noch später als bislang geplant ans Netz. Die Überprüfung von rund 35 000 Schweißnähten dauere länger als ursprünglich angenommen. Ende vergangenen Jahres hatte Uniper die Inbetriebnahme auf das vierte Quartal 2018 verschoben. Diesen Termin könne Uniper "nicht ausdrücklich bestätigen", sagte Schäfer. Uniper hat bislang gut eine Milliarde Euro in das Kraftwerk investiert, das 2011 ans Netz gehen sollte.

    Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Uniper und geht von einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro aus, nach 1,1 Milliarden 2017. Die Spanne ist etwas geringer als für das vergangene Jahr, da Uniper unter anderem Unternehmensteile verkauft hat. Ebenfalls helfen sollen Einsparungen. Uniper hat sein Sparprogramm so gut wie abgeschlossen, es soll ab diesem Jahr 400 Millionen jährlich einsparen. Die Dividendenausschüttung soll von 271 Millionen für 2017 auf 310 Millionen Euro für 2018 erhöht werden. Uniper hatte zuletzt angekündigt, die Dividenden bis 2025 im Schnitt um 25 Prozent jährlich zu steigern.

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    Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete Uniper erneut einen Verlust, der jedoch deutlich geringer ausfiel als ein Jahr zuvor, als wegen hoher Abschreibungen 3,2 Milliarden Euro verbucht werden mussten. Unter dem Strich betrug der Fehlbetrag im vergangenen Jahr 656 Millionen Euro. Uniper begründete den Verlust mit Belastungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der sibirischen Gasfeldbeteiligung Yushno-Russkoje. So mussten beim Verkauf hohe Währungskursverluste verkraftet werden. Uniper hatte den 25-Prozent-Anteil für rund 1,7 Milliarden Euro an OMV verkauft./nas/men/jha/





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