Aktien Europa
Knappes Minus zum Wochenschluss
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich zum Ende einer guten Börsenwoche mit überwiegend leichten Verlusten präsentiert. Gegenläufige konjunkturelle, handelspolitische und geopolitische Nachrichten bestimmten das Geschehen, hieß es. Schwache Produktionszahlen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie die zunehmende Angst vor Handelskonflikten lasteten auf den Kursen. Positiv wirke hingegen die Entspannung im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA. Viele Anleger hielten sich zudem wegen des US-Arbeitsmarktberichts am Freitagnachmittag zurück.
Der EuroStoxx 50 notierte zuletzt 0,27 Prozent niedriger bei 3404,19 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich für den Leitindex der Eurozone damit aber ein Gewinn von knapp 2,5 Prozent an. Der französische CAC-40 sank am Freitag zuletzt um 0,15 Prozent auf 5246,21 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 0,07 Prozent auf 7198,23 Zähler.
Trotz erheblicher Proteste aus dem In- und Ausland verhängte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag Zölle auf Aluminium- und Stahlimporte. Mit der Unterzeichnung der Proklamation ließ er aber auch einige Hintertüren offen, um beispielsweise bilaterale Abkommen auszuhandeln. Die EU kündigte eine besonnene Reaktion an, während China schärfere Töne anschlug und Gegenmaßnahmen ergreifen will. "Die Welt könnte also durchaus noch auf einen Handelskrieg zusteuern", kommentierten die Analysten der Commerzbank.
Als sehr positiv wird hingegen gewertet, dass der US-Präsident zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bereit ist. Das Treffen solle "bis Mai" stattfinden, hieß es. Südkoreas Sicherheitsberater Chung Eui Yong sagte, der nordkoreanische Machthaber habe in einem Treffen erklärt, er stehe zu einer Denuklearisierung seines Landes: "Kim hat versprochen, dass Nordkorea von weiteren Atom- oder Raketentest absehen werde."
Aus Branchensicht waren europaweit Aktien aus dem Freizeit- und Reisesektor mit einem Plus von 0,2 Prozent gefragt. Autowerte standen hingegen mit einem Minus von 0,8 Prozent ganz unten im Branchentableau.
Unter den Einzelwerten standen die UBS-Aktien mit einem Verlust von 0,7 Prozent im Fokus. Die Schweizer Großbank hatte ihre 2017 verbuchten Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten seit der Veröffentlichung der Eckdaten im Januar nochmals erhöht. Der Gewinn vor Steuern für das Gesamtjahr beträgt damit neu knapp 5,3 Milliarden statt der ursprünglich gemeldeten 5,4 Milliarden Franken.
Die Papiere von Lagardere sackten nach Jahreszahlen und negativen Analysten-Kommentaren um mehr als 7 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2016 ab. Der französische Medienkonzern vermeldete zum Jahresende 2017 einen um 40 Prozent gesunkenen freien Mittelzufluss. Kepler-Analyst Charles-Louis Scotti bemängelte zudem den unerwartet niedrigen Nettogewinn und reduzierte sein Kursziel für die Aktie. Auch die Barclays-Analysten monierten die Entwicklung der Barmittel und senkten ihr Kursziel./edh/jha/