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    Rieter 2017 mit deutlich tieferem Gewinn – Produktemix bleibt unvorteilhaft

    Bern (awp) - Dem Gesundheitsdienstleister Galenica ist der Start in die neue Ära nach der Trennung von Vifor Pharma im vergangenen Frühling geglückt. Das Unternehmen wächst rascher als der Schweizer Markt und tut dies in einem von Preisdruck geprägten Umfeld profitabel. Galenica will in Zukunft weiter Marktanteile dazugewinnen und den Aktionären eine stabile Dividende ausbezahlen.

    "Wir sind nach der Aufspaltung und dem damit verbundenen Börsengang erfolgreich als eigenständiges Unternehmen gestartet", erklärte CEO Jean-Claude Clémençon am Dienstag vor den Medien. Die im Apothekengeschäft, dem Medikamentenvertrieb sowie der Vermarktung von Gesundheitsprodukten tätige Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2017 den Umsatz um 6,8% auf 3,21 Mrd CHF.

    Getragen wurde das Wachstum unter anderem von der Übernahme des Pharma-Grossisten Pharmapool und vom Ausbau des eigenen Apothekennetzes von 331 auf 337. Klammert man diese Effekte aus, bleibt noch ein organisches Wachstum von 1,5%. Gut entwickelt habe sich derweil das Geschäft der Spezialapotheke Mediservice. Und das Produktgeschäft wurde mit dem Kauf der Marken Merfen und Vita-Merfen sowie mit Kooperationen (Excilor, Adler's Schüssler Salze) ausgebaut worden.

    FOKUS AUF EFFIZIENZ

    Der politische Druck auf die Medikamentenpreise, der bei Schweizern beliebte Einkaufstourismus im grenznahen Ausland und die allgemein schleppende Entwicklung im Detailhandel bleiben aber Störfaktoren. Galenica setzt daher auch auf Effizienz und Innovation. So würden über die Einführung der Apothekensoftware Triapharm und einer neuen Planungssoftware im Grosshandel sowie mit der Zusammenlegung von Backoffice-Funktionen im Retailgeschäft Kosten eingespart, hiess es.

    Das operative Ergebnis (EBIT) stieg ohne den Einfluss von Anpassungen in der Rechnungslegung (IAS 19) um beinahe 11% auf 148,2 Mio CHF und die dazugehörige Marge verbesserte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,6%. Begünstigt wurde das Resultat jedoch durch einmalige Effekte aus dem Verkauf der Rechte der Ärztepraxis-Software Triamed an die Swisscom und einer Immobilie. Ohne diesen Einfluss läge die EBIT-Marge bei leicht tieferen 4,4%.

    Der Reingewinn erhöhte sich ohne den IAS 19-Effekt auf 124,4 Mio von zuvor 92,1 Mio. Und unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 118,9 Mio. Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat eine Dividende in Höhe von 1,65 CHF je Titel zur Auszahlung vor. Insgesamt schüttet die Gruppe mit 80,9 Mio CHF etwas mehr als die anlässlich des IPO in Aussicht gestellten 80 Mio aus.

    WEITERES WACHSTUM

    Galenica will auch in den kommenden Jahren rascher als der Gesamtmarkt wachsen, für den ein Wachstum im Bereich von 1 bis 2% veranschlagt wird. Galenica plant 2018 mit einem Umsatzanstieg von 2% bis 3% und einem gleichbleibenden EBIT (ohne IAS 19). Ohne die Einmaleffekte in Höhe von 7,0 Mio CHF entspreche dies einer Steigerung von 5%, erklärte Finanzchef Burkhard. Die Aktionäre sollen 2019 eine Dividende erhalten, die mindestens auf Vorjahreshöhe liegt.

    Derweil soll an der kommenden GV der frühere Manor-Chef Bertrand Jungo in den Verwaltungsrat gewählt werden. Und Vifor Consumer Health erhält mit Verfora einen neuen Namen, um sich so besser als eigenständiger Fachhandelspartner zu positionieren.

    Ausserdem übernimmt Galenica per 1. Juli die Bahnhof Apotheke Zürich vollständig. Heute ist man zu 49% beteiligt. "Unser Ziel bleibt es, jährlich 5 bis 15 neue Standorte dazuzugewinnen", bestätigte Burkhard frühere Aussagen. Im Segment Product&Brands halte man derweil weiter nach neuen Produkten und Partnerschaften Ausschau.

    An der Börse wurden die Resultate gut aufgenommen. Bis um 14 Uhr klettern die Galenica-Papiere in einem schwächelnden Gesamtmarkt um 2,1% in die Höhe. Die Gruppe habe mit den Ergebnissen die Erwartungen übertroffen und überzeuge mit dem Ausblick, heisst es in Analystenkreisen.

    mk/tp

    Winterthur (awp) - Eine erst allmählich wieder besser werdende Nachfrage nach Neumaschinen, wenige Verkäufe im High-End-Bereich sowie die Verlagerung der Produktion von Deutschland in die Tschechische Republik haben das Geschäftsjahr 2018 des Spinnereimaschinenherstellers Rieter geprägt. Der Winterthurer Konzern verzeichnete einen deutlichen Rückgang des Gewinns.

    Im Neumaschinengeschäft (Bereich Machines&Systems) resultierten unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten für den Standort Ingolstadt nur knapp schwarze Zahlen. Grund war unter anderem die nur schwache Nachfrage für Maschinen im High-End-Bereich, die bessere Margen haben als jene im mittleren Preissegment.

    Zudem wuchs Rieter kaum noch: Insgesamt verzeichnete das Unternehmen zwar ein Umsatzplus von 2% auf 965,6 Mio CHF, ohne die Akquisition von SSM Textilmaschinen im Sommer wäre aber ein Minus von 3% geschrieben worden. In der umsatzstärksten Sparte Machines&Systems ging der Umsatz um 2% zurück.

    Auf Stufe EBIT resultierte - Umstrukturierungskosten nicht mitgerechnet - ein Gewinn von 51,8 Mio CH, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 8% gleichkommt. Der Reingewinn schliesslich fiel mit 13,3 Mio CHF 69% unter Vorjahr aus.

    2018 UMSATZ UND PROFITABILITÄT ÜBER VORJAHRESNIVEAU

    Für Rieter dürfte nun aber der Wind gedreht haben: So hat sich in der zweiten Jahreshälfte die Marktlage wieder verbessert, was sich in höheren Bestellungen niederschlug. Der Auftragseingang 2017 lag mit knapp 1,052 Mrd CHF um 16% über jenem von 2016. Fürs Gesamtjahr 2018 stellt das Rieter-Management nun einen Umsatz und eine Profitabilität über dem Vorjahresniveau in Aussicht.

    In der ersten Jahreshälfte werden demnach allerdings EBIT und Reingewinn noch lediglich auf dem Niveau der Vorjahresperiode erwartet - ein Ausblick, der bei Analysten für Enttäuschung gesorgt hat. Denn allgemein wurde mit einer schnelleren Erholung insbesondere der Profitabilität gerechnet. Dass die Zahlen von Rieter aber nicht schneller wieder besser werden, hängt mit dem Produktemix im Neumaschinengeschäft ab. So sind die Aufträge, die in der ersten Jahreshälfte abgearbeitet werden, hauptsächlich solche aus dem margenschwächeren Mittelpreissegment.

    IM SERVICEGESCHÄFT AUF KURS

    Besser läuft es dagegen in der Servicesparte (Bereich After Sales), die 2017 mit 146,3 Mio CHF rund 15% des gesamten Rieter-Umsatzes ausmachte. Mit einem EBIT von 28 Mio CHF kommt die Sparte aber auf eine Marge von rund 19%.

    Und dies dürfte so bleiben. So sagte Rieter-CEO Norbert Klapper am Dienstag vor Journalisten und Analysten, dass er überzeugt sei, dass der Bereich After Sales dieses Jahr das Umsatzziel von 166 Mio CHF erreichen werde. Und es gebe dabei keinen Grund zur Annahme, dass das Geschäft dabei an Profitabilität einbüsse.

    Auch konzernweit will Klapper wieder auf eine bessere Profitabilität kommen: An den mittelfristigen Zielen schraubt der Konzern jedenfalls nicht. Nach dem Zukauf von SSM Textilmaschinen letztes Jahr wurde in Analystenkreisen eine Revision der Ziele insbesondere punkto Marge erwartet. "Wir haben entschieden, die Ziele beizubehalten", sagte Klapper.

    So strebt Rieter mittelfristig weiterhin eine EBIT-Marge von rund 10% an - ein Ziel, von dem das Unternehmen im Jahr 2017 mit einem Wert von 5,4% selbst unter Ausschluss der Restrukturierungskosten weit entfernt war. Allerdings hat Rieter das Margenziel auch mit einer Umsatzgrösse von 1,3 Mrd CHF verknüpft, der letztes Jahr aufgrund der Marktlage auch nicht annähernd erreicht wurde.

    DIVIDENDE BLEIBT BEI 5,00 CHF

    Am Finanzmärkten kam der Winterthurer Spinnereimaschinenkonzern mit den Gewinnzahlen und dem Ausblick nicht gut an. Nachdem im frühen Handel die Kursverluste noch moderat blieben, geriet der Aktienkurs im Laufe des Morgens auf Abwärtskurs. Mit einem Minus von 3,8 Prozent auf 220,20 CJF waren die Abgaben um 13.45 Uhr erheblich. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI verlor derweil nur leicht an Boden (-0,3%).

    An der Dividende kann der Kursverlust indes nicht liegen: Nachdem im Vorjahr bei sinkendem Gewinn überraschend die Dividende von 4,50 auf 5,00 CHF je Aktie erhöht worden ist, schlägt der Verwaltungsrat nun erneut eine Dividende von 5,00 CHF vor. Begründet wurde die Ausschüttung mit der konstanten Dividendenpolitik des Unternehmens und dessen stabiler finanzieller Situation, die es erlaube, trotz Sondereffekten eine "attraktive Dividende" auszuzahlen.

    jr/tp

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    Ein Beitrag von awp Finanznachrichten


    Robert Sasse
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    Der Autor und Verleger Robert Sasse vereint in seinem Lebenslauf über 15 Jahre Börsenerfahrung kombiniert mit hohen Verantwortungsbereichen in Wirtschaftsunternehmen und eigenen Unternehmensgründungen. Er ist studierter Betriebswirt und besitzt einen Master of Science in Marketing und Sales.

    Heute ist Robert Sasse Geschäftsführer der YES investmedia GmbH und Chefredakteur verschiedener Finanzdienste. In dieser Position verhilft er seinen Kunden und Lesern, den immer schneller werdenden Wandel der Märkte zu erfassen und durch wirtschaftlich hoch erfolgreiche Marketing Kampagnen strategische Vorteile im Wettbewerb zu erzielen.
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    Verfasst von Robert Sasse
    Rieter 2017 mit deutlich tieferem Gewinn – Produktemix bleibt unvorteilhaft Bern (awp) - Dem Gesundheitsdienstleister Galenica ist der Start in die neue Ära nach der Trennung von Vifor Pharma im vergangenen Frühling geglückt. Das Unternehmen wächst rascher als der Schweizer Markt und tut dies in einem von Preisdruck …