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MDAX – Bullenfalle oder -konter?
163 MDAX – Bullenfalle oder -konter?
Die drohenden US-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte lösten an den Aktienmärkten in der Vorwoche eine veritable Korrektur aus. Davon blieben auch die Neben- und Techwerte nicht verschont, die auf breiter Front Abgaben hinnehmen mussten. Für den MDAX ging es beispielsweise in nur zwei Handelstagen um 4% nach unten, und das hatte gleich in mehrfacher Hinsicht Signalwirkung:
Erst fiel der Mid Cap Index wieder aus dem beherrschenden Seitwärtstrendkanal, dann stürzten die Kurse unter die langfristige 200-Tage-Linie ab und rissen somit die erste Haltezone bei 25.800 Zählern – noch deutlicher konnten die Verkaufssignale Ende der vergangenen Woche kaum ausfallen. Doch gestern meldeten sich die Bullen zurück, denn nach einer schwachen Eröffnung drehten die Notierungen am Tagestief im Bereich der August-Aufwärtstrendgerade bei 25.077 Punkten nach oben ab und kletterten im weiteren Verlauf zurück über 25.500 Zähler. Mit diesem starken Reversal im Rücken steht der Weg zurück zur 26.000er-Marke nun offen – vorausgesetzt, die Kurse können das kleine Gap vom Freitag schließen und dabei gleichzeitig den GD200 zurückerobern. Aufhellen würde sich das Chartbild allerdings erst oberhalb von 26.500, also dann wenn die Notierungen über das jüngste Erholungs-Top hinauskommen. In diesem Fall würden sich die nächsten Ziele direkt auf die obere Begrenzung der seit Oktober dominierenden Seitwärtsrange bei 27.150 und auf das Allzeithoch bei 27.525 Punkten stellen.
Noch ist die Gefahr auf der Unterseite jedoch nicht gebannt; sollte sich die gestrige Gegenbewegung als Bullenfalle entpuppen, könnten die Notierungen durchaus noch einmal die 25.000er-Marke ansteuern. Von dort aus würde im Anschluss ein Test des bisherigen 2018er-Tiefs bei 24.808 ins charttechnische Bild passen. Aufpassen sollte man jedoch, wenn der Index bis an die 24.500er-Barriere zurückfällt, da dann alle bullishen Ambitionen vorerst beiseitegelegt werden müssten.
Kennzahlen zum Basiswert
Schlusskurs
25.584,17 Pkt.
+ / –
359,60 Pkt. / 1,43%
Hoch / Tief
25.584,88 Pkt. / 25.077,09 Pkt.
Performance
52-Wochen-Hoch
52-Wochen-Tief
Statistik
Trend
FTSE MIB – Die Qual nach der Wahl
Italien hat gewählt – doch die Regierungsbildung dürfte ein hartes Stück Arbeit werden. Dementsprechend schwach präsentierte sich auch der italienische Leitindex, der zum Wochenstart zwischenzeitlich über 2% abgab und die Gewinne seit Jahresanfang damit nahezu komplett einbüßte. Aus charttechnischer Sicht ist jedoch noch nicht allzu viel Porzellan zerschlagen, denn obwohl der GD200 bei 22.138 unterkreuzt wurde, stellte der Index mit dem Rutsch an die 21.500er-Marke lediglich die untere Begrenzung der 2017er-Seitwärtsrange auf den Prüfstand. Gelingt jetzt der Turnaround inklusive Rückeroberung der langfristigen Durchschnittslinie, hätten die Kurse aus dem Stand Platz bis an die 22.500er-Marke. Gelingt auch dort ein Break, rücken sofort die Februar-Tops bei 22.910 in den Fokus. Brenzlig würde es allerdings, sobald der MIB unter das bisherige Jahrestief bei 21.480 abrutscht; der anschließende Rücksetzer könnte sich dann nämlich bis in den Bereich um 21.000 bzw. 20.500 ausweiten.
Schlusskurs
21.833,36 Pkt. (Indikation)
+ / –
-155,44 Pkt. / -0,71%
EUR/USD – Gegen den Trend
Das Wochenende hatte diesmal auf der europäischen Bühne einiges zu bieten – neben der Parlamentswahl in Italien stand in Deutschland das Mitgliedervotum der SPD auf dem Programm. Für die Gemeinschaftswährung hieß das zunächst, in einem Zickzack-Kurs auf und ab zu hüpfen, per Saldo hielt sich der Euro aber solide oberhalb der 1,23er-Marke. Damit ist die bearishe Auflösung der Doppeltop-Formation erneut aufgeschoben; sollte der Euro jetzt sogar noch die 1,24er-Hürde zurückerobern, würde sich das nächste Kursziel bereits auf die 1,25er-Barriere und die 2018er-Tops knapp darüber stellen. Dreht die europäische Gemeinschaftswährung indes wieder nach unten ab, gewinnt das Chartmuster erneut an Brisanz – in der Folge wäre der nächste Test der 1,22er-Schwelle denkbar, der (einen Rutsch unter diese Unterstützung vorausgesetzt) weitere Abgaben bis in den Bereich knapp unterhalb der 1,21er-Zone nach sich ziehen könnte. Weiter unten würden dann die Haltezonen bei 1,20 und 1,185 USD auf ihren Einsatz warten!
Schlusskurs
1,2335 $
+ / –
0,0022 $ / 0,18%
Vonovia – Mit Blick nach oben
Vonovia kann doch noch aufwärts – am Tag vor der Veröffentlichung des Geschäftsberichts kletterte die Aktie gestern mutig über den GD200 und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen. Bestätigt sich die Aufwärtstendenz heute im regulären Handel, könnte ein Angriff auf die 38-Euro-Marke starten. Gelingt sogar der Sprung über das Februar-Top bei 38,40 Euro, wäre eine Erholung bis in den Bereich der runden 40er-Barriere denkbar. Darüber stünde weiteres Aufwärtspotenzial bis an die Widerstände bei 41 bzw. 42 Euro zur Verfügung, inklusive eines Tests des bisherigen Allzeithochs bei 42,68 Euro. Allzu vorschnell sollten die Bären jedoch nicht abgeschrieben werden, denn sobald Vonovia wieder unter 36,50 Euro zurückfällt, wäre die zarte Erholung passé; stattdessen müsste mit einem neuerlichen Rücksetzer bis an die 36-Euro-Marke bzw. bis zum Februar-Korrekturtief bei 35,71 Euro gerechnet werden. Eine Etage tiefer stünde dann die breite Schiebezone um 35,50/35 Euro als Unterstützung zur Verfügung.
Schlusskurs
37,68 €
+ / –
0,91 € / 2,47%
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