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    Marktkommentar  764  0 Kommentare Tilmann Galler (J. P. Morgan AM): Die Rückkehr der Normalität

    Nach der Korrektur im Februar gibt es Befürchtungen, dass sich das Marktumfeld nach Jahren des inflationsfreien Wachstums geändert hat.

    Wie groß ist die Inflationsgefahr tatsächlich, nachdem sich die Produktionslücke in einigen Ländern voraussichtlich geschlossen hat? Nach Ansicht von Tilman Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, befindet sich die Weltwirtschaft nach wie vor in einem Aufschwung. Der Rücksetzer im Februar ist nach seiner Einschätzung eine Korrektur zu optimistischer Erwartungen und somit die Rückkehr der Aktienmärkte zur Normalität.

    • Weltwirtschaft befindet sich nach wie vor in einem Aufschwung
    • Unterschiede bei der Preisentwicklung zwischen USA und Eurozone
    • Weiterhin moderat positives Umfeld für Aktien  

    Frankfurt, 15. März 2018 – Nach der Korrektur im Februar gibt es Befürchtungen, dass sich das Marktumfeld nach Jahren des inflationsfreien Wachstums geändert hat. Doch wie groß ist die Inflationsgefahr tatsächlich, nachdem sich die Produktionslücke in einigen Ländern voraussichtlich geschlossen hat? „Einige Marktteilnehmer haben diese Marktbewegungen als ein Ergebnis fundamental veränderter ökonomischer Rahmenbedingungen nach dem Motto ‚steigende Inflation führt zu steigenden Zinsen und schlägt sich letztendlich in schwächeren Aktienmärkten nieder‘ interpretiert“, so Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. Diese Argumentation findet der Stratege allerdings wenig stichhaltig. „Richtig ist, dass sich die Weltwirtschaft in einem Aufschwung befindet; so wachsen derzeit die Eurozone mit stolzen 2,7 Prozent Plus im Vergleich zum Vorjahr und Japan deutlich über Trend. Selbst die USA, die sich im neunten Jahr der Expansion befinden, können noch mit einem realen BIP-Wachstum über dem langjährigen Durchschnitt aufwarten“, so Galler.


    Grafik: Die Produktionslücke schließt sich


    Kapazitätsengpässe sind nicht zu befürchten

    Eine Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs der letzten Jahre ist, dass sich die Kapazitätsauslastung der Volkswirt­schaften zusehends verbessert und die Lücke, die die Finanzkrise gerissen hat, langsam schließt - mit nachhaltiger Wirkung auf das Inflationspotential. „Das Schließen der Produktionslücke als Differenz von tatsäch­lichem und potentiellem Wachstum einer Volkswirtschaft bedeutet eine bessere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten. Sobald jedoch eine Wirtschaft über ihrem Potential wächst, steigt aufgrund von Kapazitäts­engpässen die Inflationsgefahr. In dieser Situation befindet sich zurzeit jedoch nur die USA“, erklärt Galler.

    In den aktuellen Inflationszahlen spiegele sich dieser Trend jedoch nur bedingt wider. Die US-Inflationsrate liegt mit derzeit 2,1 Prozent zwar leicht über dem Inflationsziel der Notenbank, ist seit fünf Monaten jedoch quasi konstant. Der höhere Ölpreis dürfte die Verbraucherpreise in den nächsten Monaten etwas ansteigen lassen. In der Eurozone hingegen ging es seit Februar 2017 mit der Teuerungsrate kontinuierlich abwärts, aktuell liegt sie bei 1,2 Prozent. Die Ursachen liegen einerseits in der geringeren Auslastung der europäischen Wirtschaft und andererseits an der kräftigen Aufwertung des Euro in den letzten 12 Monaten. „Nach unserer Einschätzung gibt es keinen Bedarf für die US-Notenbank, in diesem Jahr mehr als viermal an der Zinsschraube zu drehen. Das hebt den US-Leitzins zum Jahresende auf voraussichtlich 2,5 Prozent, womit er aber immer noch unter den langfristigen Erwartungen der Federal Reserve von 2,75 Prozent liegt“, sagt Galler. Die EZB dürfte in diesem Jahr aufgrund der verhaltenen Inflation keinerlei Handlungsbedarf sehen, die Nullzinspolitik zu beenden. „Allein dies sollte die Argumente derjenigen, die fundamentale Änderungen heraufbeschwören, entkräften.“

    Die Rückkehr der Aktienmärkte zur Normalität

    Anleger sollten sich nach Meinung von Tilmann Galler vielmehr vor Augen führen, dass ruhige Börsenjahre wie 2017 äußerst selten sind. Der maximale Rückgang bei europäischen Aktien lag im vergangenen Jahr bei einem Minus von vier Prozent. Der durchschnittliche maximale Rückgang pro Kalenderjahr seit 1980 liegt jedoch bei einem Minus von 12 Prozent. „Der Rücksetzer im Februar ist unserer Einschätzung nach eine Korrektur zu optimistischer Erwartungen und somit die Rückkehr der Aktienmärkte zur Normalität. Der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung, der die Unternehmensgewinne weiter sprudeln lässt, bietet verbunden mit einer relativ stabilen Inflation für Aktien auch in diesem Jahr ein Umfeld, das trotz höherer Volatilität ein moderat positives Jahr erwarten lässt“, so sein Ausblick.  

    Das aktuelle Chart im Fokus basiert auf dem Guide to the Markets, einer umfangreichen und aktuellen Sammlung von Marktdaten, die ein vielfältiges Spektrum rund um Anlageregionen, Investmentthemen und die Entwicklung verschiedener Anlageklassen aufzeigt. Um einen objektiven Blick auf die Ereignisse an den weltweiten Finanzmärkten zu ermöglichen, sind die Publikationen der Guide to the Markets-Reihe frei von jeglicher „Hausmeinung“ von J.P. Morgan Asset Management.

    Der vollständige und aktuelle Guide to the Markets sowie weitere Dokumente stehen Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: http://www.jpmorganassetmanagement.de/DEU/MarketInsights

     




    Rechtliche Hinweise:

    Bei diesem Dokument handelt es sich um Informationsmaterial. Sämtliche Prognosen, Zahlen, Einschätzungen und Aussagen zu Finanzmarkttrends oder Anlagetechniken und -strategien sind, sofern nichts anderes angegeben ist, diejenigen von J.P. Morgan Asset Management zum Erstellungsdatum des Dokuments. J.P. Morgan Asset Management erachtet sie zum Zeitpunkt der Erstellung als korrekt, übernimmt jedoch keine Gewährleistung für deren Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Informationen können jederzeit ohne vorherige Ankündigung geändert werden. J.P. Morgan Asset Management nutzt auch Research-Ergebnisse von Dritten; die sich daraus ergebenden Erkenntnisse werden als zusätzliche Informationen bereitgestellt, spiegeln aber nicht unbedingt die Ansichten von J.P. Morgan Asset Management wider. Die Nutzung der Informationen liegt in der alleinigen Verantwortung des Lesers. J.P. Morgan Asset Management ist der Markenname für das Vermögensverwaltungsgeschäft von JPMorgan Chase & Co und seiner verbundenen Unternehmen weltweit. Telefonanrufe bei J.P. Morgan Asset Management können aus rechtlichen Gründen sowie zu Schulungs- und Sicherheitszwecken aufgezeichnet werden. Zudem werden Informationen und Daten aus der Korrespondenz mit Ihnen in Übereinstimmung mit der EMEA-Datenschutzrichtlinie von J.P. Morgan Asset Management erfasst, gespeichert und verarbeitet. Die EMEA-Datenschutzrichtlinie finden Sie auf folgender Website: http://www.jpmorgan.com/pages/privacy. Herausgeber in Deutschland: JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l., Frankfurt Branch, Taunustor 1, 60310 Frankfurt.






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