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     757  0 Kommentare Europa – Aufholjagd hat begonnen

    Konjunktur_Istanbul - zwischen Europa und KleinasienLange Zeit waren die USA den Europäern weit voraus. Insbesondere negative Produktionslücken, wie sie unter anderem in Spanien und Italien zu sehen waren, drückten das Wachstum in Europa. Doch nun scheint eine Wende in Sicht – eine straffere Geldpolitik, höhere Lohnzuwächse und ein stärkerer Dollar, werden die Rentabilität der US-Unternehmen belasten und den Weg für eine Aufholjagd Europas ebnen. Ein passendes Zertifikat ist der Capped-Bonus HW98Y0 auf den EuroStoxx.

    Wir stellen Ihnen die Einschätzung der ETF Securities-Experten vor:

    Seit der globalen Finanzkrise schnitt der US-Aktienmarkt stets besser als seine europäischen Pendants ab. Die Lücke zwischen den beiden Märkten hat sich seither so stark geweitet wie nie zuvor. Die überlegene Entwicklung der US-Aktienmärkte lässt sich mit der jüngsten expansiven Geldpolitik, der starken Gewinndynamik und der technologischen Innovation erklären. Dagegen musste die Eurozone seit der Finanzkrise zwei Rezessionen überstehen. Trotz des politischen Gegenwinds hat es nun den Anschein, als wäre Europa endlich über den Berg, denn das günstige Wirtschaftsumfeld beginnt sich auf die Rentabilität der Unternehmen auszuwirken.

    Historische_Performance

    Gesamtwirtschaftlicher Ausblick stützt Eurozone

    Im Vergleich zu den USA sind die Dienstleistungs- und Fertigungssektoren der Eurozone deutlich aktiver. Außerdem nahm das BIP der Eurozone (2,7 Prozent zum Vorjahr) im vierten Quartal 2017 seit acht Quartalen in Folge schneller als in den USA (2,4 Prozent zum Vorjahr) zu (Quelle: Bloomberg). Das BIP-Wachstum der Eurozone hing bisher in hohem Maße von der starken externen Nachfrage ab. Da nun aber auch Frankreich und die Peripherie wieder auf den Plan treten, wird die Expansion von der heimischen Nachfrage angekurbelt. Seit Anfang 2014 ist ein kontinuierlicher Rückgang der negativen Produktionslücke in Spanien, Italien und dem übrigen Europa zu beobachten.

    Produktionslücke_Euro-Wirtschaft

    Der Auslastungsgrad der Wirtschaft trägt zum Verständnis des Zusammenspiels zwischen Angebot und Nachfrage und der Phase des Konjunkturzyklus bei. Um die Wirtschaftsflaute zu verdauen, wird die Eurozone noch einige Jahre über dem Trend wachsen müssen. Die Inflation dürfte daher nur schrittweise ansteigen. Die Erholung der USA ist hingegen viel weiter fortgeschritten, und die Inflation dürfte sich wahrscheinlich erheblich beschleunigen.

    Lohnwachstum beeinflusst US Gewinnmargen

    Trotz des steigenden US-Inflationsausblicks fielen die Lohnzuwächse, ein bekannter nachlaufender Konjunkturindikator, über ein Jahrzehnt lang kraftlos aus. Der Anstieg der Löhne, der im Januar 2018 zum Vorjahr so stark wie zuletzt 2009 ausfiel, markiert nun eine Wende. Da die Arbeitslosigkeit den meisten Schätzungen zufolge unter ihrer natürlichen Quote liegt und eine Beschleunigung des Lohnwachstums erwartet wird, hat die Fed ausreichend Spielraum, die Zinsen schneller als erwartet anzuheben. Die EZB will ihr Vorgehen weiterhin an den Daten ausrichten. Vorerst rechtfertigt die aktuelle Flaute auf dem Arbeitsmarkt eine langsamere Normalisierung der Geldpolitik. Die Fed wird ihre Geldpolitik also wahrscheinlich wesentlich schneller straffen als die EZB. Umgekehrt dürfte das höhere Lohnwachstum in den USA allmählich die Gewinnmargen schmälern, da die Margen in den USA auf hohem Niveau stagnieren und in Europa weiter klettern.

    Gewinnmargen

    Ferner dürfte auch die Verschlechterung der US-Haushaltsbilanz nach der Steuerreform und die deutlichen Ausgabenerhöhungen eine Aufwertung des US-Dollar begünstigen. Dies könnte wesentliche Auswirkungen auf die Gewinne der US-Exportsektoren haben.

    Den zweiten Teil des Aktienresearch von ETF Securities stellen wir Ihnen in der kommenden Woche vor.

    Quelle: ETF Securities, eigene Recherche

     




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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