ROUNDUP/Aktien Europa Schluss
Börsen setzen Erholung fort - Gute US-Daten
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Europas haben am Freitag zum "Hexensabbat" ihre Erholung fortgesetzt. Als Antrieb erwiesen sich, wie schon am Vortag, erfreuliche Konjunkturdaten aus den USA. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zog um 0,68 Prozent auf 3437,40 Punkte an. Das bedeutet ein Wochenplus von 0,49 Prozent.
In Paris stieg der französische CAC-40 am Freitag um 0,29 Prozent auf 5282,75 Punkte. Der britische FTSE 100 ("Footsie") gewann 0,34 Prozent auf 7164,14 Punkte.
Am als "Hexensabbat" bezeichneten großen Verfallstag an der Terminbörse Eurex liefen um die Mittagszeit die Futures und Optionen auf Aktienindizes aus und am Abend die auf einzelne Aktien.
Aus Branchensicht hatten europaweit Öl- und Gaskonzerne mit plus 1,44 Prozent die Nase vorn. Für Freude sorgte Eni : Das italienische Unternehmen will in den kommenden Jahren die Förderung hochfahren. Zudem soll die Dividende erstmals seit dem Einbruch der Ölpreise 2014 wieder steigen. Die Anleger goutierten dies mit einem Plus von 2 Prozent. Schlusslicht in der Sektorübersicht waren die Chemiewerte mit einem Minus von 0,60 Prozent.
An der EuroStoxx-Spitze verteuerten sich die Aktien von Philips um rund 3,5 Prozent. Der ehemalige Mischkonzern wandelt sich derzeit in einen Anbieter für Gesundheitstechnologie. Dementsprechend positiv reagierten die Anleger auf den soliden Börsen-Einstand für die Medizintechnik-Sparte Healthineers von Siemens . Zudem schrieb Analyst Ian Douglas-Pennant von der Schweizer Bank UBS, Philips überzeuge mit einer nachhaltigen Ertragskraft.
In Mailand gewannen die Papiere von Unicredit gut 1 Prozent hinzu und profitierten damit von einer positiven Studie der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas.
Der für seine aggressiven Forderungen bekannte US-Investor Paul Singer legt sich beim Telekomkonzern Telecom Italia wie erwartet mit dem Hauptaktionär Vivendi an. In einem Brief an das Management der Italiener warf Singers Hedgefonds Elliott dem französischen Großaktionär vor, gegen die Interessen anderer Anteilseigner zu handeln. Eine schwache Führung des von Vivendi kontrollierten Verwaltungsrats habe zu schwerwiegenden Interessenkonflikten geführt sowie zu einem Bewertungsabschlag durch Investoren an der Börse. Außerdem lasse das Unternehmen einen klaren strategischen Plan vermissen. Die Anteilsscheine von Telecom Italia gewannen fast 3 Prozent, während die Aktien von Vivendi leicht nachgaben.
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Ebenfalls an der Börse in Paris sprangen die Papiere des Stahlrohre-Herstellers Vallourec um mehr als 6 Prozent an. Die UBS hatte die Anteilsscheine nach ihrer jüngster Talfahrt nun zum Kauf empfohlen.
Schlusslicht im britischen Auswahlindex "Footsie" waren die Berkeley-Aktien mit einem Minus von mehr als 5 Prozent. Der Hausbauer kann angesichts des knappen Wohnungsmarktes seine Produktion nicht erhöhen, da sich viele potenzielle Käufer die gestiegenen Immobilienpreise nicht leisten können./la/tos