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    ING Bank bestätigt Konto der Kryptobörse Bitfinex  1829  1 Kommentar
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    ING Bank bestätigt Konto der Kryptobörse Bitfinex

    Der niederländische Finanzdienstleister ING hat diese Woche bestätigt, dass Bitfinex ein Bankkonto in den Niederlanden besitzt. Bitfinex gehört als Kryptobörse zu den größten Handelsplätzen von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. In der Vergangenheit stand Bitfinex immer wieder in der Kritik, im Verborgenen zu agieren, da nichts über die Betreiber bekannt ist. Vor allem im Zusammenhang mit Tether, einer Schwesterfirma von Bitfinex, die die gleichnamige Kryptowährung veräußert, machte sich Besorgnis breit. Die Sorgen in der Kryptocommunity haben sich vermutlich auch mit in den Kursverlusten des Bitcoins in den letzten Wochen niedergeschlagen. Ist die Bestätigung der Bank nun ein positives Signal für den Kryptomarkt?

    Handelsplattform für Kryptowährungen Bitfinex unter der Lupe

    Bitfinex zählt zu den größten Handelsplattformen für Kryptowährungen, ist allerdings nicht frei von Kritik und wird auch von der CFTC untersucht. Bildquelle: dennizn – 787167742 / Shutterstock.com

    Der Sprecher der ING, Harold Reusken, äußerte sich in einer E-Mail an Reuters zur Kryptobörse Bitfinex. Er bestätigte dabei das Bankkonto von Bitfinex bei der ING Bank in den Niederlanden. Seit der Trennung von Wells Fargo im April sind die Umstände, wie die Börse seine Bankangelegenheiten regelt, unklar. Es kamen Spekulationen auf, dass Bitfinex Probleme habe, Banken zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Banken sind grundsätzlich vorsichtig, gar ablehnend, was Kryptowährungen betrifft, was allerdings plausible Gründe hat:

    • Zum einen sind die rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf Kryptowährungen in den wenigsten Ländern weit fortgeschritten,
    • Zum anderen verbieten einige Länder den Handel mit Kryptowährungen oder beraten Möglichkeiten, wie dies zu bewerkstelligen ist.
    • Hinzu kommt, dass dezentrale Kryptowährungen für den Geldtransfer das Ziel haben, Banken bzw. einige Aufgaben der Banken obsolet werden zu lassen.

    Reusken äußerte überdies, dass die ING stark an der Blockchain-Technologie interessiert sei und intensive Tests in dieser Richtung durchführe. Dennoch bleibe das Unternehmen skeptisch, was Kryptowährungen angehe. Verglichen mit anderen Unternehmen, die aktiv im Kryptomarkt agieren, sei die ING sehr konservativ. Der Handel mit Kryptowährungen ist über die niederländische Bank zumindest noch nicht abzuwickeln und das wird vorerst auch so bleiben.

    Das Tether-Problem

    Die Unsicherheit in Bezug auf Bitfinex könnte durch die Bestätigung seitens der ING ein Stück weit nachlassen. Allerdings werden bei weitem nicht alle Bedenken weggewischt. Die Höhe der Einlagen wird indes nicht bekannt gegeben, da das Bankkonto verständlicherweise den Gesetzen der Privatsphäre unterliegt. In erster Linie wäre dies aber interessant in Bezug auf die Kryptowährung Tether.

    Tether bzw. der Tether Coin (USDT) ist eine digitale Kryptowährung, die annähernd den Wert eines US-Dollars widerspiegelt. Der USDT wurde entwickelt, um eine stabile Kryptowährung zu schaffen, die wie virtuelle Dollar verwendet werden können. Der Wert eines Tether Coins schwankt dabei aber etwas um 1 US-$. Mal kostet er 1,04 US-$, mal nur 0,95 US-$. Während die kleinen Schwankungen im Vergleich zur Volatilität der anderen Kryptowährungen kaum der Rede wert sind, löste ein anderes Problem in den letzten Monat Angst in der Kryptocommunity aus: die Deckung.

    Das Unternehmen hat bislang nicht bewiesen, dass es – wie behauptet – für alle ausgegebenen Tether Coins die gleiche Menge an US-Dollar als Deckungsreserve hält. Ist diese Deckung nicht gegeben, könnte das größere Probleme für die Preise auf den Kryptowährungsmarkt sorgen. Tether wird auf einigen großen Handelsbörsen für Kryptowährungen zum Handel genutzt. Verkauft man beispielsweise bei Bitfinex seine Bitcoins, erhält man dafür Tether Coins (USDT) anstelle von US-Dollar.

    Fragliche Deckung

    Nun kann das Unternehmen Tether Limited, das die Blockchain von Tether geschaffen hat, unbegrenzt neue USDT schaffen. Technisch gesehen ist dafür keine Deckung durch US-Dollar erforderlich. Es kann also quasi virtuelles Geld gedruckt werden. In der Theorie könnte das Tether-System zusammenbrechen, wenn keine Deckung vorhanden ist. Das passiert dann, wenn alle respektive eine Vielzahl an Nutzern seine Tether Coins in US-Dollar zurücktauschen möchte. Hält das Unternehmen aber nicht genügend Fiat Geld als Reserve, ist dies schwerlich möglich.

    Die Auswirkungen auf den Kryptomarkt sind nicht vorhersehbar. In jedem Fall wäre bei einem Zusammenbruch auch ein Einbruch der Kurse von Bitcoin und Co. wahrscheinlich, weil aktuell Tether im Wert von 2,237 Mrd. US-Dollar im Umlauf sind. Wie deutlich sich das bemerkbar macht, ist dabei nur reine Spekulation, da zahlreiche Einflüsse täglich für Angst oder Euphorie auf dem Kryptomarkt sorgen. Die zukünftige Entwicklung dieses Themas sollte man aber durchaus im Auge haben, da Bitfinex und Tether Vorladungen aus nicht bekanntgegeben Gründen von der CFTC (Commodity Future Trading Commission) erhalten hat.

    Bildquelle: dennizn – 787167742 / Shutterstock.com



    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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