Schuldenstand seit 2008 fast verdoppelt
So viele Schulden gab es noch nie in der Weltgeschichte
Die Finanz- und Eurokrise ist seit geraumer Zeit aus den Schlagzeilen geraten, und zwar aus drei Gründen:
- Die meisten Menschen haben sich daran gewöhnt. Sie nehmen allenfalls wahr, dass es keine Zinsen mehr gibt und die Immobilienpreise unaufhörlich steigen.
- Die Symptome wurden durch die Nullzinspolitik und die Anleihekäufe der Zentralbanken (besonders der EZB) zugedeckt, obwohl keine einzige Ursache der Finanz- und Eurokrise beseitigt wurde.
- Andere Probleme, die den Menschen unmittelbar mehr auf den Nägeln brennen, war allem die Zuwanderung, haben die Finanz- und die Eurokrise in den Hintergrund treten lassen.
In den meisten Medien lesen wir sogar über die Finanz- und Eurokrise in der Vergangenheitsform, so als ob wir diese hinter uns hätten. Angesichts der Nullzinspolitik und der Anleihekäufe ist das
so, als würde man einen Heroinabhängigen für geheilt erklären, weil er nach regelmäßigen Methadongaben nicht mehr zittert.
Nur wenige Journalisten erkennen, wie brisant die Situation ist. Zu ihnen gehören Rainer Hank und Georg Meck, die jetzt in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN SONNTAGSZEITUNG in einem großen Artikel eindringlich warnen: Es sei ein Zeichen des weit verbreiteten Optimismus und der Problemverdrängung, wenn die Ende Februar veröffentlichte OECD-Studie keinerlei Beunruhigung auslöse. Diese Studie enthält brisante Fakten:
Schuldenstand 2008: 25 Billionen; 2018: 45 Billionen
Zwischen 2008, dem Jahr in dem die Finanzkrise ausbrach, und 2018 sind die Schulden der entwickelten Staaten der Welt von 25 auf 45 Billionen Dollar gestiegen - auf den höchsten Stand in der Weltgeschichte. Addiert man alle Schulden, so Hank und Meck, also nicht nur der OECD-Staaten, sondern
auch die der anderen Staaten sowie die Verbindlichkeiten von Banken, Unternehmen und privaten Haushalten, dann kommt man auf 233 Billionen Dollar. Die globale Schuldenquote liegt damit 37
Prozentpunkte höher als vor Ausbruch der Finanzkrise. Besonders brisant sei die Lage in Italien, wo die Verschuldung bei 130% liege. "Dass das Land nicht längst schon die Staatspleite anmelden
musste, liegt an den berühmt-berüchtigten Target-Verbindlichkeiten, die bewirken, dass die italienische Zentralbank mit 440 Milliarden Euro inzwischen der größte Schuldner im Zahlungssystem der EZB
ist; Hauptgläubiger dieses Systems ist mit Forderungen von 906 Milliarden Euro die Deutsche Bundesbank."
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