US-Aktien – europäische Titel holen auf
Im ersten Teil Europa – Aufholjagd hat begonnen haben wir uns mit dem gesamtwirtschaftlichen Ausblick
und dem Lohnwachstum in den USA beschäftigt. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die Fortsetzung des ETF Securities Aktienresearch vor. Das Unternehmensumfeld in den vergangenen Jahren war in
Europa äußerst positiv und die ETF Securities-Experten rechnen damit, dass Europa die Gewinnlücke zu den USA bereits Ende 2018 schließen könnte.
Schauen wir uns nun den zweiten Teil des ETF Securities Aktienresearch an:
Gewinnlücke könnte bis zum 4. Quartal schrumpfen
Sowohl in den USA als auch in Europa fiel die Berichtssaison für das vierte Quartal stark aus, wie das durchschnittliche Gewinnwachstum von 14 Prozent beziehungsweise 37 Prozent beweist (Quelle: Bloomberg). Die US-Aktienmärkte erhielten fundamentale Unterstützung vom Anstieg des Umsatzwachstums, während auf den meisten europäischen Aktienmärkten die Unternehmen mit hoher operativer Leverage profitierten. In Europa schnitten im vierten Quartal 2017 die Sektoren Energie, Grundstoffe, Finanzen und Konsumgüter am besten ab. Auf den US-Märkten verzeichneten Technologie, Grundstoffe und Energie das höchste Gewinnwachstum. Mit Blick auf die Zukunft deutet die positive Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes der Eurozone trotz ihres jüngsten Rückgangs im Februar darauf hin, dass die europäischen Gewinnmargen weiter steigen werden.
Prognostiziertes Gewinnwachstum begünstigt Europa
Laut den Prognosen dürfte das Gewinnwachstum je Aktie 2018 in beiden Wirtschaftsräumen seinen Anstieg fortsetzen. Jedoch wird sich das Tempo in den USA verlangsamen. Dies steht in scharfem Kontrast zu Europa, wo sich die Schätzungen zum Jahresende beschleunigen. Hier tragen die Sektoren Energien und Grundstoffe am meisten zum Tempo der künftigen Gewinnkorrekturen bei.
Europa mit Abschlägen zu den USA gehandelt
Lesen Sie auch
Die Aktien der Eurozone weisen seit 2011 Abschläge gegenüber ihren US-Pendants auf. In Europa liegt das zyklisch angepasste Shiller-KGV von 22 trotz des jüngsten Abverkaufs um 13 Prozent unter dem Shiller-KGV der USA, das sich auf 25 beläuft (Quelle: Bloomberg).
Europäische Unternehmen zahlten in der Vergangenheit einen höheren Anteil ihrer Gewinne in Form von Dividenden an die Aktionäre aus als US-Unternehmen. Dass die Dividendenrenditen in Europa mit 3,3 Prozent höher ausfallen als die von US-Aktien (1.9 Prozent), ist ein weiteres Argument für europäische Aktien (Quelle: Bloomberg).
“In Anbetracht der obigen Gründe erwarten wir, dass Europa die Lücke zu US-Aktien im Laufe des Jahres schließen wird. Für Unterstützung sorgen dabei die höheren Gewinnprognosen, das sich aufhellende gesamtwirtschaftliche Umfeld und die niedrigeren Bewertungen. Auch wenn die Politik immer wieder für Gegenwind sorgt, wie etwa der Wahlsieg der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung in Italien, ist es unseres Erachtens nicht wahrscheinlich, dass sie die wirtschaftliche Expansion Europas gefährdet.”
Quelle: ETF Securities, eigene Recherche