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     210  0 Kommentare Schweizer Justiz klagt drei Deutsche wegen Wirtschaftsspionage an

    Hamburg (ots) - Die Staatsanwaltschaft Zürich erhebt gegen drei
    Deutsche Anklage wegen Wirtschaftsspionage und Verstoß gegen das
    Bankgeheimnis. Ein Stuttgarter Anwalt und zwei ehemalige Mitarbeiter
    einer Schweizer Bank sollen illegal interne Bankunterlagen an
    deutsche Gerichte und Behörden weitergegeben haben. Das haben
    Recherchen der Wochenzeitung DIE ZEIT, des Recherchezentrums
    "Correctiv", des ZDF-Magazins "Frontal 21" und des Schweizer
    Digitalmagazins "Republik" ergeben, die diese Woche veröffentlicht
    werden.

    Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe und verweisen darauf,
    dass die Unterlagen wesentlich zur Aufklärung einer der größten
    Steuerskandale in Deutschland beigetragen haben, dem sogenannten
    Cum-Ex-Skandal. In der Schweiz drohen ihnen Haftstrafen von mehr als
    drei Jahren. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen der Privatbank
    J. Safra Sarasin und dem Drogerieunternehmer Erwin Franz Müller.
    Müller hatte über die Bank in Cum-Ex-Geschäfte investiert und ist
    dabei nach eigenen Angaben falsch beraten worden. Sein Anwalt Eckart
    Seith nahm von den beiden ehemaligen Mitarbeitern der Bank belastende
    Dokumente entgegen, nutzte sie für den Rechtsstreit und gab sie an
    deutsche Behörden weiter. Im Mai 2017 verurteilte das Landgericht Ulm
    J. Safra Sarasin zur Zahlung von 45 Millionen Euro an Müller. Dagegen
    ist die Bank in Berufung gegangen.

    Das Schweizer Justizministerium hatte die Staatsanwaltschaft
    Zürich 2015 ermächtigt, gegen die drei Deutschen wegen
    Wirtschaftsspionage zu ermitteln. Lothar Binding, Finanzpolitischer
    Sprecher SPD-Bundestagsfraktion: "Ich glaube man sollte diesen Fall
    auch diplomatisch aufgreifen und einfach fragen, welchem
    Rechtsverständnis die Schweiz hier folgt. Vielleicht steckt dahinter,
    dass man ein Exempel statuieren will, dass man ein Beispiel geben
    will, wie hart man vorgeht, um möglicherweise andere abzuschrecken."

    OTS: DIE ZEIT
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    Zitierungen gern ab dem 21. März 2018, 13.00 Uhr zu. Bei Rückfragen
    wenden Sie sich bitte an DIE ZEIT Unternehmenskommunikation und
    Veranstaltungen (Tel.: 040/3280-237, Fax: 040/3280-558, E-Mail:
    presse@zeit.de). Diese Presse-Vorabmeldung finden Sie auch unter
    www.zeit.de/vorabmeldungen.




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