Heil fordert von Wirtschaft mehr Beschäftigungschancen für Ältere
BERLIN (dpa-AFX) - Bundessozialminister Hubertus Heil fordert von der Wirtschaft mehr Beschäftigungschancen für Ältere. "Man kann nicht einerseits über Fachkräftemangel jammern und andererseits versuchen, ältere Beschäftigte loszuwerden", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Die Betriebe müssen ihrer Verantwortung zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit bis in höhere Alter stärker gerecht werden und mehr in Weiterbildung investieren." Heil sagte, er wünsche sich mehr Engagement der Wirtschaft in diesem Bereich. "Es gibt Unternehmen, die da gute Ansätze haben", so der Minister. "Aber bei vielen ist noch Luft nach oben. Es liegt im Interesse der Unternehmen, Beschäftigte solange wie möglich zu halten." Ein höheres gesetzliches Renteneintrittsalter werde es mit der SPD nicht geben.
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Die Arbeitgeber wiesen die Aufforderung Heils zurück. "Die deutschen Arbeitgeber begrüßen es, dass der neue Bundesarbeitsminister sich mit diesem für uns so wichtigen Thema des Fachkräftemangels beschäftigt und es auf die politische Agenda setzt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, am Donnerstag in Berlin. Aber die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen habe sich bereits zwischen 2000 und 2017 von 37 Prozent auf knapp 70 Prozent fast verdoppelt. CDU, CSU und SPD hätten mit der abschlagsfreien Rente ab 63 selbst dafür gesorgt, dass den Betrieben viele hunderttausend ältere Arbeitnehmer vorzeitig verloren gegangen seien. "Statt Arbeitgebern den schwarzen Peter zuzuschieben, sollte die Bundesregierung die milliardenschweren Subventionen für Frühverrentungen beenden."/bw/DP/jha