Forschungsarbeit der RWTH Aachen
Bitcoin-Blockchain enthält illegale Inhalte
Forscher der Universität Aachen finden in den Daten der Bitcoin-Blockchain illegale Inhalte wie z. B. Kinderpornographie. Da die Daten Teil der Blockchain sind, sind sie nicht löschbar. Jeder der die Bitcoin-Blockchain besitzt könnte sich strafbar machen.
Forscher der Technischen Hochschule Aachen (RWTH) haben in den Daten der Bitcoin-Blockchain versteckte Links zu Kinderpornographie und anderen illegalen Inhalten entdeckt. Die Bild-Zeitung schreibt: „Jeder, der einen Bitcoin-Client benutzt und dazu die Blockchain auf seinem Rechner benötigt, hat zwangsläufig auch die illegalen Dateien bei sich zuhause!“
Mittels einer qualitativen sowie quantitativen Analyse haben die Sicherheitsforscher die Daten der Bitcoin-Blockchain analysiert. Dabei wurden mehr als 1600 versteckte Dateien entdeckt, mehr als 99 Prozent davon sind Texte und Bilder. Die Forscher schreiben: „Unsere Analyse zeigt, dass bestimmte Inhalte, z. B. illegale Pornographie, den bloßen Besitz einer Blockchain illegal machen.“ Illegale Inhalte in der Blockchain seinen deshalb eine Bedrohung für alle Kryptowährungen, so die Forscher.
Die illegalen Inhalte können nicht aus der Blockchain entfernt werden, da diese grundsätzlich so konzipiert ist, dass nachträgliche Änderungen unmöglich sind. Die Dezentralität der Blockchain bedeutet zudem, dass die illegalen Inhalte millionenfach verteilt wurden. Wir haben es daher mit millionenfach replizierten, unlöschbaren, illegalen Inhalten zu tun.
Was können Bitcoin-Nutzer tun um sich zu schützen? Schließlich ist in mindestens 112 Ländern der bloße Besitz kinderpornographischer Inhalt eine schwere Straftat. In Deutschland können zum Beispiel Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Schriften laut § 184b mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Roman Matzutt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der RWTH, schreibt einem Nutzer des Coinforum zu dem Problem:
Technisch gesehen kann der Einzelne dies umgehen, indem er sich weigert, die Blockchain vollständig herunterzuladen (und zu verifizieren), was aus Effizienzgründen teilweise bereits geschieht. Allerdings ist es für die Sicherheit von Bitcoin kritisch, dass die vollständige Blockchain genügend oft auf der Welt repliziert ist und dadurch für neue Nutzer vollständig und selbstständig verifizierbar bleibt. Ein "Wegwerfen" der Blockchain ist also eher als selbstsüchtig zu betrachten und idealerweise zu vermeiden (aus Sicht der gesamten Bitcoingemeinde).
Zu der Forschungsarbeit gelangen Sie HIER
Quellen:
Bild: Versteckte Kinderpornos in Bitcoin-Daten entdeckt!
Coinforum: "Bitcoin und illegale Inhalte in der Blockchain"
rwth-aachen: „A Quantitative Analysis of the Impact ofArbitrary Blockchain Content on Bitcoin