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     1184  0 Kommentare “Stoppt regional zu denken, startet global zu denken“ - Seite 2

    Auch der Arbeitsmarkt verändert sich durch das neue digitale Zeitalter der Globalisierung radikal. Arbeitskosten spielen immer weniger eine Rolle, da die Automatisierung in der sich wandelnden Arbeitsökonomie zunimmt und es neue Fertigungstechniken wie den 3D-Druck gibt. Früher basierte die Wahl einer Produktionsstätte auf den dort herrschenden Steuervorteilen und Lohnkosten. Das ist heute nicht mehr der Fall, da die Automatisierung bereits den Punkt erreicht hat, ab dem die Kosten sinken und die Kapazitäten steigen. Allein im Jahr 2016 wurden fast 300.000 Industrieroboter verkauft – davon etwa ein Drittel an China und ein weiterer bedeutender Teil an Mexiko. Da sich die Arbitragemöglichkeiten für Lohnkosten verringern, rücken die Produktionsstätten heute näher an die Endmärkte heran. Folglich beginnen sich multinationale Unternehmen zunehmend zu dezentralisieren und lokaler zu werden.

     FR: Wie wirkt sich das auf Unternehmen aus?

     Smith: Im Kontext dessen, was ich bisher gesagt habe, ist es wahrscheinlich nicht überraschend, dass sich auch die Unternehmenslandschaft weiterentwickelt hat. Heute sind auf Ideen-basierte Unternehmen, die diese digitalen Plattformen besitzen und betreiben, die Marktführer und repräsentieren einige der größten Unternehmen der Welt. Tatsächlich sind die fünf größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung heute Apple, die Muttergesellschaft von Google Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook.

     

    Dabei ist es besonders bemerkenswert, wie jung einige dieser Unternehmen sind. Facebook wurde 2004 gegründet, Google ist nicht einmal 20 Jahre alt und Amazon ist Mitte 20. Der kometenhafte Aufstieg dieser Unternehmen wurde insbesondere durch das schnelle Gewinnwachstum und die Profitabilität unterstützt. Ein großer Vorteil für diese auf Ideen basierenden Unternehmen ist der technologische Fortschritt. Denn dieser beschleunigt die Einführung von Produkten enorm. Hier ein kurzes Beispiel: Der erste iPod von Apple brauchte vier Jahre bis er 50 Millionen Nutzer generiert hatte. Twitter, was nach dem iPod und Facebook eingeführt wurde, brauchte dafür nur neun Monate.

     FR: Die Globalisierung basiert also im Wesentlichen auf Wandel?

     

    Smith: Heute beschäftigen wir uns mit radikalen technologischen Veränderungen und ideenbasierten Unternehmen, die Online-Plattformen betreiben. Diese radikalen Umbrüche hat es in jedem Jahrzehnt der vergangenen 50 Jahre gegeben. In den Siebzigern war es die Ölkrise, in den Achtzigern der Aufstieg Japans und der Hardware-Technologieunternehmen. In den Neunzigern erlebten wir den Aufstieg und den anschließenden Niedergang vieler aber nicht aller Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen und die erste Dekade des neuen Jahrtausends war von Rohstoffen und China geprägt. Das zeigt: Alles ist kontinuierlich im Umbruch.

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    Verfasst von Thomas Gräf
    “Stoppt regional zu denken, startet global zu denken“ - Seite 2 Auf der Investment-Konferenz von FondsConsult in Berchtesgaden sprach Keynote-Speaker Steven Smith von Capital Group über den Wandel im weltweiten Handel. FundResearch befragte den Investment Director, wie Investoren von zukünftigen Trends profitieren können.

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