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    Spitzentechnologie schlägt Standardwerte

    Der TecDAX hat sich als Index für die mittelgroßen und kleineren Technologiewerte etabliert. Unter ihnen finden sich viele Titel, die einen näheren Blick wert sind.

    Knapp sechs Prozent Plus seit Jahresanfang: Wie bereits 2017 glänzt der TecDAX auch in den ersten Monaten dieses Jahres mit der besten Performance unter den vier wichtigsten Indizes der DAX-Familie. 2003 als Nachfolger des Neue-Markt-Index Nemax 50 eingeführt, präsentiert sich der deutsche Technologiewerte-Index nach wechselvoller Geschichte insbesondere nach der Finanzkrise regelmäßig stark. In den vergangenen fünf Jahren landete er dabei nur einmal hinter dem großen Bruder DAX.

    Als Ergänzung zu MDAX und SDAX, die auf sogenannte klassische Branchen beschränkt sind, umfasst der TecDAX die 30 größten Technologiewerte unterhalb des DAX. Maßgeblich sind, wie bei den anderen Indizes auch, die Marktkapitalisierung der in Streubesitz befindlichen Aktien sowie der Börsenumsatz.

    Aktuell erwägt die Deutsche Börse als Index-Anbieter eine Neuausrichtung der Börsenbarometer, die die überholte Unterscheidung in klassische Branchen und den Technologiesektor auflöst. So sollen künftig auch DAX-Werte im TecDAX gelistet werden; gleichzeitig würden heutige TecDAX-Unternehmen parallel auch in einem auf 60 Titel erweiterten MDAX beziehungsweise im ebenfalls um zehn Werte erweiterten SDAX berücksichtigt. Noch bis Ende April laufen die Konsultationen zum Vorschlag. Der geplante Termin für eine Umsetzung ist September 2018.

    Am Charakter des TecDAX änderte eine Erweiterung nichts Wesentliches, wie eine Rückrechnung der Risiko- und Renditekennzahlen durch die Deutsche Börse ergab. Allerdings erhöhte eine Aufnahme von SAP, Infineon und der Deutschen Telekom naturgemäß die durchschnittliche Marktkapitalisierung und hätte eine Änderung der Gewichtungen zur Folge.

    Derzeit dominieren die Branchen IT, Biotech und Telekommunikation den TecDAX. Dabei haben die auf Bezahllösungen spezialisierte Wirecard, das Biotechunternehmen Qiagen und der Internet-Provider United Internet die Spitzenstellungen im Technologie-Index inne. Daneben finden sich häufig weniger bekannte mittelgroße und kleinere Technologiefirmen wie beispielsweise der Hersteller von Chiprohlingen Siltronic, der sich hinter Aixtron, dem Spezialanlagenbauer für die LED- und Chipindustrie und RIB Software, dem Spezialisten für Bau- und Architektursoftware als drittstärkster Wert auf Jahressicht präsentiert. Ebenfalls enthalten sind Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor und Pfeiffer Vacuum, ein Hersteller von Vakuumpumpen und Mess- und Analysegeräten, die für die Herstellung von Halbleitern, Computerfestplatten, Linsen, Monitoren, Autoelektronik und etlichen Maschinenteilen zum Einsatz kommen.

    Gerade im Vergleich zu defensiveren Telekom- und Internetprovidern sowie den stark von ihren jeweiligen Produkt-Pipelines abhängigen Biotechwerten können konjunktursensiblere Titel aus dem TecDAX aktuell eine interessante Alternative zu Standardwerten aus dem DAX sein. Auf ein Gros der Basiswerte bietet die DZ BANK eine breite und sehr umfangreiche Palette an Derivaten, angefangen mit klassischen Discountzertifikaten bis hin zu offensiveren Mini Futures und Endlos Turbos. Ein interessanterer Basiswert könnte die Aktie von Pfeiffer Vacuum Technology sein, die von der weiter anziehenden Konjunktur profitieren dürfte. Das Unternehmen ist technologisch führend, hat eine starke Marktposition inne und verfügt über eine erstklassige Bilanzqualität. Ebenfalls auf Erholungskurs könnte sich Dialog Semiconductor begeben. Zwar ist der Konzern stark vom Geschäft mit dem wichtigen Kunden Apple abhängig; insgesamt aber hat der Chip-Konzern im Schlussquartal 2017 gut abgeschnitten und diversifiziert seinen Kundenstamm. Insbesondere die scharfe Korrektur seit November 2017 verschafft der Aktie Aufholpotenzial. Mutige Anleger können hier beispielsweise mit Endlos Turbos am Werdegang des Unternehmens profitieren.

    Weiterhin auf Wachstumskurs ist auch der Pharma- und Laborausrüster Sartorius. Starke Zahlen, ein optimistischer Ausblick für das laufende Geschäftsjahr und ambitionierte Ziele für die mittlere Frist haben die Aktie bereits auf ein neues Rekordhoch getrieben. Wer weiteres Aufwärtspotenzial sieht, kann auch hier mit gehebelten Mini Futures oder anderen Hebelprodukten partizipieren.

    Marcus Landau
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    Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK, schreibt zu aktuellen Markt- und Produktthemen. Als Abteilungsdirektor Public Distribution ist er bei der DZ BANK für die Bereiche Vermarktung und Emission von Hebelprodukten und Zertifikaten mitverantwortlich und besitzt rund 15 Jahre Branchenerfahrung. In seinen Kommentaren beleuchtet er regelmäßig verschiedene Märkte und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Anleger und Trader auf. Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.
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    Verfasst von Marcus Landau
    Spitzentechnologie schlägt Standardwerte Der TecDAX hat sich als Index für die mittelgroßen und kleineren Technologiewerte etabliert. Unter ihnen finden sich viele Titel, die einen näheren Blick wert sind.