Aktien New York Ausblick
Erholung hält an
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street scheint die gute Laune nach der gestrigen Erholungsrally anzuhalten. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Donnerstag gut eine halbe Stunde vor dem Börsenstart 0,49 Prozent höher bei 24 384 Punkten.
Zur Wochenmitte hatte der New Yorker Leitindex dank einer Entspannung im Handelskonflikt die Anfangsverluste abgeschüttelt und klar ins Plus gedreht. Auslöser waren Aussagen von US-Präsident Donald Trumps neuem Wirtschaftsberater Larry Kudlow. Er hält es für möglich, dass die US-Strafzölle gegen China nicht in Kraft treten werden. China hatte mit der Androhung von eigenen Strafzöllen gegen US-Produkte auf die Pläne von Trumps Regierung reagiert, sich nach Kudlows Aussagen aber verhandlungsbereit gezeigt.
Die gestrige Kurserholung sei beeindruckend, da es kaum wirkliche Argumente für die Trendwende im Handelsverlauf gegeben habe, konstatierte Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Denn weder die USA, noch China seien grundsätzlich von ihrer Haltung abgerückt und ein Handelskrieg bleibe im Bereich des Möglichen. Eine weitere mögliche Stütze sei die Charttechnik. Denn die wichtigsten US-Aktienindizes hätten bei Kursständen einen Boden gefunden, wo die Anleger auch in den vergangenen Monaten mehrfach wieder gekauft hätten, so Erlam weiter.
Die am Donnerstag veröffentlichte US-Handelsbilanz für den Februar belegte ein etwas höheres Defizit als von Ökonomen erwartet. Sie sei weniger aus Markt- und Konjunktursicht, als angesichts des aktuellen Handelsstreits zwischen den USA und China einen Blick wert, so Experte Erlam.
Auf die Dow-Indikation wirkten sich die Daten aber ebenso kaum aus wie die überraschend deutlich gestiegene Zahl der wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Am Vortag hatte der Dienstleister ADP berichtet, dass die amerikanische Privatwirtschaft im März mehr Arbeitsplätze geschaffen habe als erwartet. Damit sind die Vorzeichen für den am Freitag anstehenden, monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung uneinheitlich.
Am Donnerstag büßten die Aktien von Monsanto angesichts enttäuschender Geschäftszahlen vorbörslich über ein halbes Prozent ein. Der US-Saatguthersteller blieb mit seiner Umsatzentwicklung im abgelaufenen Geschäftsquartal selbst hinter den vorsichtigsten Analystenprognosen zurück; der Gewinn je Aktie (EPS) fiel niedriger als die Durchschnittsschätzung aus.
Ansonsten überwogen vor dem Handelsstart aber die Kursgewinne. Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Fiat Chrysler zogen um über 2 Prozent an, nachdem der Autobauer die Trennung von seiner Zuliefertochter Magneti Marelli eingeleitet hatte. Der Verwaltungsrat habe dem Management grünes Licht für das Vorhaben gegeben, teilte der Konzern mit.
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