Deutsche Anleihen geben nach
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag mit moderaten Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Bis zum frühen Abend gab der richtungweisende Euro-Bund-Future um 0,17 Prozent auf 159,30 Punkte nach. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf 0,50 Prozent. An anderen Rentenmärkten der Eurozone fiel die Entwicklung uneinheitlich aus.
Händler führten die Kursverluste in Deutschland vor allem auf die etwas bessere Stimmung an vielen Aktienmärkten zurück. Die Nachfrage nach als sicher empfundenen Wertpapieren war deshalb geringer. Ein Grund für die etwas bessere Börsenstimmung waren Hoffnungen, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China etwas entspannen könnte. Anlass dazu gaben einige moderatere Twitter-Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, die allerdings am Montag durch neuerliche Anschuldigungen in Richtung China konterkariert wurden.
Enttäuschende Zahlen vom deutschen Außenhandel bewegten am Anleihemarkt dagegen wenig. Die Exporte waren im Februar zum zweiten Mal in Folge gefallen und verzeichneten mit einem Minus von 3,2 Prozent den stärksten Monatsrückgang seit August 2015. Auch die Einfuhren waren zurückgegangen. Die jüngsten Zahlen folgen auf schwache Daten aus der deutschen Industrie von vergangener Woche und lassen ein schwächeres Wirtschaftswachstum im ersten Quartal erwarten.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) geht dennoch von einem anhaltend robusten Wirtschaftswachstum in der Eurozone aus. "Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir, dass das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2018 hoch bleiben wird", schrieb EZB-Präsident Mario Draghi in dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Notenbank. Auch sei man in der EZB nach wie vor zuversichtlich, dass sich die Inflation dem Preisziel der Notenbank von knapp zwei Prozent mittelfristig annähern werde, ergänzte Draghi. Zugleich stellte er aber eine anhaltend lockere Geldpolitik in Aussicht./bgf/jsl/he