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     14032  0 Kommentare Währungskrise im Iran weitet sich aus

    Die iranische Regierung steht vor der großen Herausforderung die Währungskrise einzudämmen. Nachdem der Rial ein Allzeittief erreicht hatte, kam es zu Panikkäufen von schwer aufzufindenden Dollars. 

    Die iranische Währung verliert seit der Revolution von 1979, als 70 Rial ein Dollar wert waren, stetig an Wert gegenüber dem Dollar. Diese Woche wurde ein Dollar gegen bis zu 60.000 Rials in Teheran eingetauscht. Die Bevölkerung steht der Wirtschaftsleistung des Landes ebenso skeptisch gegenüber wie einer künftigen politischen Stabilität, weshalb das Interesse an stabileren ausländischen Währungen zunimmt.

    Präsident Hassan Rouhani gelang es nicht, die Landeswährung weniger anfällig zu machen, denn während man für 36.000 Rial einen Dollar im Jahr 2013 bekam - als er zum ersten Mal gewählt wurde -, entsprach dies 40.000 Rial im April letzten Jahres und 60.000 Rial am Montag.

    Vizepräsident Eshaq Jahangiri sagte am Montag, dass die Regierung einen einheitlichen Satz von 42.000 Rial für einen Dollar festgelegt hat. Dies wäre der erste Versuch für einen festen Wechselkurs zum Dollar und soll für mehr Stabilität sorgen. Am Dienstag gab es jedoch keine klaren Anzeichen dafür, dass die Ankündigung erfolgreich umgesetzt wurde, da viele Devisenbörsen in Teheran ihre Geschäfte schlossen, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Darüber hinaus beschränkte am Dienstag die Zentralbank die Anzahl der Devisenhändler die Bargeld in Höhe von 10.000 Euro (8.700 £) oder einer anderen Währung halten dürfen. 

    Die Krise kommt drei Monate nach Protesten über wirtschaftliche Missstände, die bald eine politische Dimension annahmen und sich auf bis zu 80 Städte ausdehnten. Im Mai steht US-Präsident Donald Trump vor einer Frist, um entweder einen Verzicht des Präsidenten auf Sanktionen gegen den Iran zu unterzeichnen oder die USA aus dem Atomabkommen von 2015 zurückzuziehen. Letzteres hätte schwerwiegende Folgen für den Iran. 

    Saeed Laylaz, ein Teheraner Ökonom aus dem Umkreis von Rouhani, sagte, dass sowohl interne als auch externe politische Gründe die Abwertung der Währung vorantreiben, so The Guardian. "In den letzten 20 Jahren hatten wir immer wieder einen gefährlichen Währungsüberschuss, sogar unter Mahmoud Ahmadinejad.... also muss man nach nationalen und internationalen politischen Gründen suchen, um dies zu verstehen", so der Ökonom. "Wir stehen nicht vor einer Währungskrise, sondern vor einer Krise beim Zugriff auf Banknoten (...)." so Laylaz weiter.

    Bijan Khajehpour, ein in Wien ansässiger iranischer Ökonom, schloss sich Laylaz an und sagte, dass politische und nicht-ökonomische Faktoren zur aktuellen Situation beigetragen hätten. Khajehpour sagte auch, dass der Einbruch der Währung nicht auf die Wirtschaftsleistung des Landes zurückzuführen sei, sondern einen Einfluss darauf haben könne. "Wir sind in einer sehr heiklen Phase bei den politischen Beziehungen, je nachdem, was das Ergebnis ist - Rouhani kann entweder geschwächt oder gestärkt werden", so Khajehpour. 

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    Quelle:

    Saeed Kamali Dehghan, The Guardian, 11.4.2018.




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