Marktkommentar
Eduardo Mollo Cunha (Eyb & Wallwitz): Das Börsenklima ist wieder rauer geworden
Wie so oft, erfolgte nach einer Kurserholung (Ende Februar) in den Folgewochen ein erneuter Rückschlag.
Nach einer Kurserholung (Ende Februar) folgte ein erneuter Rückschlag, der die Risikotragfähigkeit vieler Anleger auf eine ernste Probe stellte. Amerikanische Aktien erlitten ihren ersten
Quartalsverlust seit 2015. Hierbei sind vor allem die jüngsten Verluste der US-Technologiewerte zu nennen. Der Datenskandal bei Facebook, die ungeklärten Unfallursachen selbstfahrender Autos von
Tesla und Uber sowie die martialische Antitrust-Rhetorik Donald Trumps gegen Amazon nährten Zweifel am Geschäftsmodell dieser Unternehmen. Dies alles ließ die
Volatilität amerikanischer Aktien auf ein zuletzt 2011 erreichtes Niveau ansteigen. Makroökonomische Daten wurden weitgehend ignoriert, vor allem von den Staatsanleihen, die von einem Wiederaufflammen des „flight-to-safety“ profitierten und sich im März durchwegs positiv entwickelten. Die Aktienmärkte,
gemessen am MSCI Welt, gaben im Durchschnitt um -2,2% nach, wobei die Verluste in Deutschland und Europa wieder einmal größer als in den USA waren. Auch die riskanteren Anleihesegmente (High-Yield
und Nachrang) litten unter dem „risk-off“- Modus. Aktien aus Schwellenländern konnten sich gegen den Trend weitgehend behaupten.
Die Unsicherheit wird uns auch zu Beginn des neuen Quartals erhalten bleiben, die Finanzmärkte befinden sich weiterhin im „Konsolidierungs- bzw. risk-off-Modus“, erwarten aber, dass ein Großteil
der durch Positionsbereinigungen ausgelösten Kursverluste bei Aktien und Hochzinsanleihen inzwischen ausgestanden sind.