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     1976  0 Kommentare Bei der Frage, wie heiß der Handelskrieg wird, hat China den Temperaturregler in der Hand - Seite 2

    Vor allem fürchtet man aber eine der EU von Trump freundlich, aber bestimmt aufgezwungene Handelsunion gegen China. Die Einbindung in die Weltwirtschaft ist für China auch unter geostrategischem Blickwinkel von allergrößter Bedeutung.

    Ja, China hat verstanden. Es betreibt eine vorbeugende Handelspolitik, um aus einem kalten keinen heißen Handelskrieg zu machen. Mit angekündigten, deutlich gesenkten Importzöllen und einer verstärkten Öffnung für internationale Investoren mit Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen auch oberhalb von 50 Prozent will Peking den Amerikanern chinaphoben Wind aus den Segeln nehmen. Dabei stört es nicht, dass China Amerika bei der Welthandelsorganisation anzeigen will. Das ist eben die chinesische Gesichtswahrung. Ob man es mag oder nicht, aber das Handels-Ge-Trump-ele hat in Peking offenbar Wirkung gezeigt.

    Wenn zwei sich streiten, freut sich eben nicht immer der Dritte

    Für die EU und insbesondere Deutschland wäre ein heißer Handelskonflikt zwischen den USA und China gleichbedeutend mit einer Entmannung Casanovas: Bei einer handelspolitisch ausgebremsten Weltwirtschaft könnten deutsche Exportunternehmen und ihre Aktien nicht mehr so wie früher. Tatsächlich hat die harte Handelsrhetorik bereits zu einer weltweiten Eintrübung der konjunkturellen Stimmung geführt.

    Daher ist bei deutschen Exportfirmen die Freude über die kürzlich gezeigte friedliche Handels-Konzilianz Chinas groß. Allerdings wird handelspolitisch zukünftig nichts mehr so sein, wie es einmal war. Erstens wird Trump China aber auch Europa Daumenschrauben anlegen. So wird die EU ihre Zölle auf US-Produkte und damit gemäß internationalem Handelsrecht auch auf Produkte anderer Länder wie Südkorea oder Japan senken müssen. Der Konkurrenzkampf um die Fleischtöpfe der Weltwirtschaft wird für in Deutschland produzierende Firmen härter. Zurzeit fehlt mir leider noch die Hoffnung, dass die GroKo mit einer reformfreundlichen Wirtschaftspolitik kompensierend eingreift. Zweitens wird Trump alias Captain America das Wahlkampfthema Handelskrieg bis zur Kongresswahl im November auskosten, um mit Buy America-Patriotismus zu punkten. Twitter wird seinen bekanntesten Nutzer sicher nicht verlieren. Für Volatilität an den Aktienmärkten ist also ähnlich gesorgt wie für Bier auf Junggesellenabschieden.  

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Bei der Frage, wie heiß der Handelskrieg wird, hat China den Temperaturregler in der Hand - Seite 2 Trump hat einen kalten Handelskrieg vor allem gegenüber China losgetreten. Für den guten Donald ist es gemäß seiner DNA als kaltschnäuzigem Bauunternehmer verführerisch, den chinesischen Handelsgegner mit massiven Einschüchterungsversuchen …