Aktien New York Ausblick
Zuspitzung des Syrien-Konflikts sorgt für Verluste
NEW YORK (dpa-AFX) - Die hochkochenden Sorgen um den Syrien-Konflikt dürften die Wall Street am Mittwoch wieder ins Minus drücken. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 1,04 Prozent tiefer auf 24 135 Punkte. Am Dienstag hatten noch entgegenkommende Signale aus China im Handelsstreit mit den USA die Kurse angetrieben.
Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien drohte US-Präsident Donald Trump Russland mit einem Raketenangriff in dem Bürgerkriegsland. "Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschießen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach' Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen (...)", schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Raketen seien "schön und neu und 'smart'". Der russische Botschafter im Libanon, Alexander Sassypkin, hatte zuvor erklärt, dass Russland jegliche US-Raketen auf syrischem Hoheitsgebiet abfangen werde. Der Präsident gab Moskau die Mitschuld für die Eskalation des Konfliktes.
"Das Säbelrasseln geht weiter", schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. "Dass Trump bereit ist, in den Syrien-Konflikt aktiv einzugreifen, führt an den Finanzmärkten zu Verunsicherung, denn letztlich würden damit Russland und die USA auch militärisch aufeinander treffen." Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank sprach angesichts der sich verschärfenden Töne der beiden Großmächte ebenfalls von einer spürbaren Verunsicherung.
Abseits des politischen Geschehens behalten die Anleger auch die aktuellen Wirtschaftsnachrichten im Blick. So entwickelten sich die Verbraucherpreise im März wie erwartet: Die Jahresinflationsrate stieg von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent. Im weiteren Handelsverlauf steht das Sitzungsprotokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank im Fokus.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Twenty-First Century Fox im vorbörslichen US-Handel um mehr als 1 Prozent. Ermittler der Europäischen Kommission hatten ein Büro des Medienunternehmens in Großbritannien untersucht. Dabei ging es um mögliche Kartellrechtsverstöße beim Vertrieb von Sportprogrammen. Das Unternehmen teilte mit, voll mit den Ermittlern zu kooperieren.
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Im Fokus bleibt zudem Facebook . Der Chef des Online-Netzwerkes, Mark Zuckerberg, stellt sich den Fragen des Ausschusses für Energie und Handel des US-Abgeordnetenhauses. Bereits am Dienstag wurde Zuckerberg vom US-Senat zum jüngsten Datenskandal angehört. Vorbörslich lagen die Papiere knapp 1 Prozent im Minus, nachdem sie tags zuvor 4,50 Prozent gewonnen hatten./la/fba