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    Investieren in der Krise  4181  0 Kommentare
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    So werden Value-Investoren fündig

    von Florian König, Senior Analyst im Team von Max Otte

     

    Der Traum jedes Anlegers ist es, gute Aktien günstig zu kaufen, um optimal von den zu erwartenden Kurssteigerungen zu profitieren. Doch was heißt günstig, und wie sollen Sie wissen, bei welchem Kursniveau sich der Einstieg lohnt?

     

    Genau darum geht es heute in diesem Artikel. Um ein erfolgreicher Value-lnvestor zu werden, müssen Sie zuerst Unternehmen finden, die einen nachhaltigen Erfolg versprechen. Wenn Sie interessante Value-Unternehmen gefunden haben, geht es im nächsten Schritt darum, diese Unternehmen zu bewerten. Da die Börsen gern über- oder untertreiben, sagt der Aktienkurs allein nichts über den wirklichen Wert eines Unternehmens aus.

     

    Entscheidend ist es, den wahren Wert von Unternehmen und deren Aktien zu ermitteln. Erst dann können Sie erkennen, ob diese Unternehmen über- oder unterbewertet sind und wann sich der Einstieg für langfristig erfolgreiche Investments lohnt.

     

    Nutzen Sie Ihr Fachwissen!

    Als erstes sollten Sie sich eine Suchstrategie zurechtlegen. Eine wichtige, nach der sich auch Großinvestor Buffett orientiert, lautet: Bleiben Sie in Ihrem Kompetenzbereich und beschränken Sie sich auf Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen Sie aus Ihrem Alltag kennen. Ihren persönlichen Kompetenzbereich können Sie ganz einfach festlegen, indem Sie sich drei Fragen stellen:

     

    1. Welche Leidenschaften haben Sie? Was machen Sie beruflich oder in Ihrer Freizeit besonders gerne? Sind Sie beispielsweise beruflich oder privat ein Computerfreak oder widmen Sie sich Ihrer Tätigkeit als Arzt engagiert und mit Leidenschaft, dann werden Sie sich im Technologiebereich oder in der Pharmabranche wesentlich besser auskennen als zum Beispiel bei Unternehmen aus der Energie- oder Autobranche.
    2. Welche Talente haben Sie? Worin sind Sie besonders gut? Sind Sie begeisterter Hobbyfotograf und legen Wert auf eine gute Ausrüstung? Dann können Sie auch beurteilen, welche Kameras oder welche Bearbeitungssoftware wirklich gut, und welche ihr Geld nicht wert sind. Sie werden sich daher leicht tun, Unternehmen aus der Foto- und Softwarebranche zu beurteilen.
    3. Womit verdienen Sie Ihr Geld? Wofür geben Sie Ihr Geld gerne aus? Arbeiten Sie beispielsweise bei einem Autokonzern oder leisten sich teure Kleidung, Schuhe oder Handtaschen, können Sie bei der Suche nach aussichtsreichen Aktien Ihren Kompetenzbereich im Automobilsektor oder bei Textil- und Modeunternehmen nutzen. In der Regel wird dabei aber der Kreis der Unternehmen, die vielleicht als langfristiges Value-lnvestment in Frage kommen, relativ klein bleiben.

     

     

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    In Phasen der Wachstumsschwäche einsteigen

    Ein klassischer Bereich, in dem Value-lnvestoren regelmäßig fündig werden, sind Branchen mit geringem Wachstum. Es handelt sich dabei meist ebenfalls um Wirtschaftssektoren, die nicht in Mode sind – eben weil sie aufgrund des geringen Wachstumspotenzials für die Masse der Anleger uninteressant sind. Außerdem sind Unternehmen aus diesem Bereich wegen der relativ geringen Umsatz- und Gewinndynamik kaum in den einschlägigen Medien vertreten – zumindest nicht als Kaufempfehlungen.

     

    Doch auch in solchen, sich schwach entwickelnden Branchen gibt es immer wieder Unternehmen, die im Prinzip wirtschaftlich völlig gesund sind, gute Geschäftsmodelle aufweisen, aber eben gerade das falsche Produkt zur falschen Zeit anbieten. Diese Unternehmen werden aber gestärkt aus der Flaute hervorgehen, denn sie nutzen das allgemein schlechte Branchenumfeld und kaufen meist für wenig Geld kleinere Wettbewerber, die nicht über die Wirtschaftskraft verfügen, die Krise zu überstehen.

     

    Politische Krisen nutzen

    Ähnlich wie Branchen mit geringem Wachstum sind auch Anlageregionen, die konjunkturelle oder strukturelle Probleme aufweisen, oftmals ein Sammelbecken mit unterbewerteten, erstklassigen Unternehmen. Die Börsenmechanik ist dabei die gleiche wie bei den vernachlässigten Branchen: Die Nachrichtenlage ist schlecht, niemand beachtet die Aktien aus solchen Regionen, und die Aktienkurse treten auf der Stelle oder geben nach.

     

    Seit einiger Zeit benutzen wir bei Der Privatinvestor eine Aktienampel, um die Bewertung einzelner Länder zu verfolgen. Hier vergleichen wir das Kurs-Gewinn-Verhältnis des entsprechenden Marktes, das normalisierte Kurs-Gewinn-Verhältnis nach Benjamin Graham und das Kurs-Buchwert-Verhältnis.

     

    Der Weltaktienmarkt ist mittlerweile sehr sportlich bewertet. Es gibt durchaus noch interessante Investments, aber es würde nicht mehr reichen, einfach einen ETF auf den MSCI World zu kaufen, um auch in Zukunft solide Renditen zu erzielen.

     

     

    Auch der einfache, aber effektive „Buffett-Indikator“ deutet auf eine beginnende Überhitzung des Weltaktienmarktes hin

    Buffett setzt den Wert aller Aktien auf der Welt einfach in Relation zum Welt-BIP. Sind die Aktien mit weniger als der jährlichen Weltwirtschaftsleistung bewertet, sind sie billig. Kosten alle Aktien der Welt zusammen mehr als eine jährliche Weltwirtschaftsleistung, sind sie teuer.

     

    Unsere aktuellen Vergleichsstudien zeigen: Die USA, die wie Blue-Chip-Unternehmen als sicherer Hafen gelten, sind teuer. Deutschland weist noch mehr Chancen auf, Westeuropa, Japan, Brasilien, Hong Kong und Russland sind durchaus noch günstig.

     

    Im Zuge der Brexit-Verhandlungen wurde auch Großbritannien wieder interessant. Auch für Deutschland und für den Finanzplatz Frankfurt wäre der Brexit ein großer Segen.

     

    Japan ist für uns immer noch interessant

    Der japanische Aktienmarkt war 1989 der wertvollste Aktienmarkt der Welt. Alle gingen davon aus, dass Japan irgendwann die Wirtschaftsnation Nr. 1 werden würde. Es begann ein mehr als zwei Jahrzehnte währender Abstieg des japanischen Aktienmarktes, der von 1989 bis 2011 dauerte und in dessen Spitze der Nikkei 225 ungefähr 80 Prozent seines Werts verlor. Diese lange Talfahrt wird auch als „Bilanzrezession“ bezeichnet. Die japanischen Unternehmen hatten sich im Boom bis 1989 stark verschuldet und mussten nun unter ungünstigen Bedingungen langsam ihre Schulden abbauen.

     

    Nun ist Japan wieder und immer noch interessant. Auf unserem Radarschirm ist der Nikkei ernsthaft seit 2008 – und selbst von da aus hat es noch drei Jahre gedauert, bis er anfing, sich zu erholen.

      

    Wenn es nicht so läuft wie erhofft, in Regionen, Branchen oder bei einzelnen Unternehmen, strafen das die Kapitalmärkte relativ schnell mit „Liebesentzug" ab, so dass es mit den Kursen kräftig abwärts geht. Insofern sollten Sie bei Ihrer Suche nach Value-Aktien ein Gespür dafür entwickeln, wo die nächsten Hiobsbotschaften oder negativen Überraschungen auftauchen.

     

    Das Fundament muss stimmen

    Dabei kann es sich um Unternehmen handeln, die zwischenzeitlich Finanzprobleme bekommen, welche sich aber bei genauerer Analyse als lösbar und daher zeitlich begrenzt herausstellen. Wenn Sie in solchen Schwächephasen einsteigen, können Sie sicher sein, dass sich das Investment auf Dauer als sehr lohnenswert erweisen wird. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es sich bei diesen Unternehmen um an sich wirtschaftlich gesunde Firmen handelt, die bereits in der Vergangenheit eine stetige Ertragsdynamik bewiesen haben und aufgrund der gesunkenen Kurse jetzt unterbewertet sind.

     

    Wenn Sie in vernachlässigten oder problembehafteten Regionen und Branchen nach unterbewerteten Unternehmen suchen, kommen Sie nicht umhin, die Berichterstattung über Wirtschaft und Politik regelmäßig und aufmerksam zu verfolgen. Denn nur so bekommen Sie mit der Zeit ein Gefühl dafür, wo es für „normale" Anleger uninteressant ist zu investieren und sich daher für Value-Anleger die besten Kaufgelegenheiten bieten.

     

    Wenn Ihnen das am Beginn Ihrer Value-Karriere zu mühsam erscheint, habe ich einen ganz simplen Rat für Sie: Achten Sie auf Aktien, die neue Tiefststände erreichen oder einen plötzlichen Kursverfall erleiden. Meist gibt es dafür zwar triftige, fundamentale Gründe, aber die Frage ist doch: Gelten die Gründe für den Kursverfall in vier oder fünf Jahren immer noch, oder handelt es sich nur um eine zeitlich begrenzte Schwächephase, aus der wirtschaftlich gesunde Unternehmen gestärkt hervorgehen?

     

    Die Suche nach solchen gefallenen Engeln gestaltet sich im ersten Schritt recht einfach, denn die Informationen darüber stehen dank Internet jederzeit jedem zur Verfügung.

     

    Doch wichtig dabei ist festzustellen, ob das niedrige Kursniveau wirklich eine Unterbewertung der Aktie bedeutet. Denn nur dann können Sie langfristig wieder mit höheren Notierungen und mit üppigen Kursgewinnen rechnen. Dabei helfe ich Ihnen gerne!

     

    Auf gute Investments,

    Ihr

    Florian König,
    Senior Analyst im Team von Max Otte

     

    P.S.: Auf unserem Blog bringen wir täglich neue Analysen und Kommentare, vermitteln Börsenwissen und Anlagestrategien. Es lohnt sich, regelmäßig vorbeizuschauen!




    Professor Max Otte
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    "Ihre Geldanlage ist Chefsache - und zwar Ihre eigene" (Prof. Dr. Max Otte). Nach diesem Grundsatz unterstützt der Fachbuchautor* Prof. Dr. Max Otte seit mehr als zehn Jahren Privatanleger bei ihrem eigenverantwortlichen Vermögensaufbau. Er agiert dabei unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern nach den Prinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing). Weitere Informationen finden Sie unter: www.privatinvestor.de

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    Investieren in der Krise So werden Value-Investoren fündig USA, Russland, Syrien... Die politischen Krisen werden heftiger und komplizierter. Wie sollten Value-Investoren in Zeiten der Instabilität vorgehen? Gibt es bewährte Erfolgsrezepte zur Vermögenssicherung? Mein Senior Analyst Florian König gibt Auskunft.