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    IW-KONJUNKTURUMFRAGE UND -PROGNOSE  882  0 Kommentare Hohe Zuversicht, hohe Risiken

    Trotz großer globaler Unsicherheiten und des Handelsstreits zwischen China und den USA: Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich weiter robust. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet mit einem weiterhin hohen Wachstum in diesem Jahr.

    Aller Widerstände zum Trotz: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird 2018 um gut 2 Prozent steigen. Getrieben wird die Entwicklung einerseits vom anhaltend starken Export – vor allem der Euroraum entwickelt sich positiv –, andererseits von der weiterhin ungebremsten Konsumfreude der Deutschen. Für das laufende Jahr erwarten die IW-Konjunkturexperten ein Konsumplus von rund 1 ½ Prozent.

    Die vollen Auftragsbücher der Unternehmen sorgen für eine steigende Produktion. So rechnen inzwischen knapp 52 Prozent der rund 2.800 vom IW befragten Firmen mit einem Produktionsplus, lediglich 8 Prozent erwarten einen Rückgang. Damit ist der Saldo aus positiven und negativen Meldungen auf 43 Prozentpunkte gestiegen und liegt damit leicht über dem Wert vom Herbst 2017. Auch die Investitionen ziehen weiter an: Für 2018 erwarten 45 Prozent der Firmen steigende Investitionen. Zudem wollen 46 Prozent der befragten Unternehmen ihr Personal weiter aufstocken. Nur 9 Prozent planen mit weniger Mitarbeitern. Die Zahl der Beschäftigten wird im Jahresdurchschnitt 2018 knapp 45 Millionen erreichen.

    Um die gute wirtschaftliche Entwicklung zu stützen, muss die Bundesregierung kurzfristig eine weitere Eskalation im Handelsstreit mit den USA verhindern. „Die Wohlstandverluste auf allen Seiten wären immens“, mahnt IW-Direktor Michael Hüther. Freier Handel muss das Ziel bleiben. Doch auch zuhause bleibt einiges zu tun. Vor allem der Fachkräfteengpass hemmt die wirtschaftliche  Dynamik immer stärker, der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Hier muss die Politik langfristig dringend Abhilfe schaffen und unter anderem stärker auf qualifizierte Einwanderung setzen. „Deutschland braucht noch in dieser Legislaturperiode ein Einwanderungsgesetz“, erklärt Hüther. Darüber hinaus könnte eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie den Fachkräfteengpass lindern. „Vor allem das Kita-Angebot und die Ganztagsbetreuung in den Schulen müssen verbessert werden. Viele Eltern würden ja gern mehr arbeiten, wenn ihnen endlich ein umfassendes Betreuungsangebot gemacht würde“, sagt Hüther.
     

    Autor: Prof. Dr. Michael Grömling, Leiter der Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur.

    IW-Forschungsgruppe Konjunktur: IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2018 – Hohe Zuversicht der Unternehmen, hohe Risiken durch Protektionismus





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