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    Marktkommentar  943  0 Kommentare Dennis Ehlert (BANTLEON): Inflationsindexierte Staatsanleihen in der Warteschleife

    Inflationsindexierte Staatsanleihen haben im Januar und Februar 2018 eine attraktive Performance erzielt. Doch damit ist es vorerst vorbei.

    Es ist eine Binsenweisheit, dass inflationsindexierte Staatsanleihen Anleger in Zeiten steigender Preise vor Kaufkraftverlusten schützen. Doch was heißt das im aktuellen Marktumfeld mit teils widersprüchlichen Daten zu Konjunktur und Inflation? Wir prognostizieren zwar immer noch einen übergeordneten Aufwärtstrend der Inflationsraten, sehen aber eine Übergewichtung realer Staatsanleihen gegenüber ihren nominalen Pendants noch als zu früh an.

    Hinter dieser Einschätzung steckt die Vermutung, dass die seit Anfang Februar andauernde Verschnaufpause bei deutschen inflationsindexierten Staatsanleihen noch eine Weile anhalten könnte, weil der Konjunkturmotor der Eurozone weiterhin an Kraft verliert und somit die mittelfristigen Inflationserwartungen in Schach hält. Diese Verschnaufpause kommt für viele Anleger überraschend. Waren doch die Finanzmärkte von Juli 2017 bis Februar 2018 vor allem von Optimismus, ja sogar vereinzelter Euphorie geprägt, weshalb die Zinsen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen sprunghaft von 0,25% auf knapp 0,80% kletterten. Während dieses Zinsanstiegs konnten deutsche inflationsindexierte Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 8 Jahren ein leichtes Plus von 0,56% erwirtschaften, während ihre nominalen Pendants Verluste in Höhe von 1,43% erlitten.

     

    Diese positive Entwicklung wird sich vorerst nicht wiederholen, weil der Optimismus an den Finanzmärkten langsam aber sicher nachlassen und die Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten in sicheren Häfen wie nominalen deutschen Staatsanleihen zunehmen wird. Deuten doch die Geschäftsklima- und Frühindikatoren wie der ZEW-Index und das IFO-Barometer auf eine konjunkturelle Abkühlung in der Eurozone hin. Mit stark steigenden Inflationserwartungen ist trotz anziehenden Lohnwachstums deshalb vorerst nicht zu rechnen. Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen bewegen sich seit ihrem Höhenflug im Februar wieder talwärts und könnten im 2. Quartal mit 0,30% das Tief vom Dezember 2017 durchaus erreichen. Darüber hinaus liefern die für die Erwartung und Entwicklung der Inflation so wichtigen Rohstoffpreise seit Jahresbeginn keinen treibenden Impuls mehr. Chinas kraftlos wirkendes Expansionstempo gepaart mit einer restriktiveren Geldpolitik gibt der Weltwirtschaft derzeit wenig Hoffnung für steigende Rohstoffpreise. Wahrscheinlicher ist eine volatile Seitwärtsbewegung.

     

    Aufgrund der aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten sowie der von uns prognostizierten Abkühlung der Konjunktur haben wir bereits Mitte Februar damit begonnen, in unseren Portfolios die Quoten inflationsindexierter Staatsanleihen zu reduzieren. Folglich raten wir Investoren derzeit zu einer Übergewichtung hochqualitativer nominaler Staatsanleihen der Eurozone, während eine reduzierte Quote inflationsindexierter Staatsanleihen weiterhin Schutz vor kurzfristigen Zinsanstiegen bietet. Dennoch halten wir uns für eine erneute Aufstockung der Linkerquote im Fall steigender Inflationserwartungen, womöglich noch im 2. Quartal, bereit.

     

     



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