Wüstenwind könnte SAP beflügeln
Der deutsche Softwarehersteller SAP wurde Teil des saudi-arabischen Plans "Vision 2030" und somit stehen neue Großprojekte aus dem Wüstenstaat an, so CNBC. Laut Luka Mucic, Chief Financial Officer bei SAP, geht es vor allem um den Bereich Cloud Computing.
Bereits im vergangenen Jahr gab SAP bekannt, dass es durch eine Partnerschaft mit dem saudischen Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie einen Cloud Hub in dem Land einrichten werde. Das Projekt wird sich laut SAP über einen Zeitraum von vier Jahren erstrecken und umfasst die Einrichtung eines öffentlichen Cloud-Rechenzentrums im Land, eine offene Plattform für lokale Entwickler und ein Zentrum zur Unterstützung saudischer Start-ups und anderer Unternehmen.
Das Gesamtziel des angestoßenen Projektes sei es, bei den digitalen Zielen des Königreichs zu helfen, so SAP gegenüber CNBC. "Deshalb war unsere Investition in ein lokales Rechenzentrum im Königreich absolut richtig und wir haben einen großen Wachstumsplan dahinter", so Luka Mucic von SAP. Unter weiter: "Wir setzen große Hoffnungen in unser Geschäft in Saudi-Arabien." SAP geht davon aus, dass durch den saudi-arabischen "Vision 2030"-Plan weitere neue Geschäfte im Nahen Osten generiert werden können.
"Vision 2030" wurde vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman ins Leben gerufen, um die Wirtschaft des Landes zu sanieren und es unabhängiger vom Öl zu machen. Der Plan sieht eine stärkere Fokussierung auf neue Technologie und einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen vor.
China jetzt drittgrößter Markt für SAP
Mucic sagte, dass SAP in China wächst, nachdem das Unternehmen in den letzten fünf bis sechs Jahren "Milliarden Euro" investierte und den Vertrieb sowie Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Land aufgebaut hat. China ist derzeit Nummer 3 unter den globalen Märkten. Der Mittlere Osten ist einer der sechs wichtigsten Märkte für das Unternehmen, so Mucic. Er meinte auch, dass er sich keine Sorgen mache, dass SAP inmitten der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China ins Kreuzfeuer geraten könne.
Aktien im positiven Modus
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Die SAP-Aktie kostet derzeit 88,15 Euro (16.04.2018, 12:15 Uhr). Damit nähert sich das Papier wieder der 90-Euro-Marke vom 1. Februar 2018. Die letzten Expertenanalysen kamen am 13. April 2018. UBS sieht die Aktie bei 100 Euro, während Barclays auf 110 Euro und JPMorgan auf 105 Euro gehen. Wenige Tage zuvor ging die Baader Bank sogar auf 112 Euro - zu diesem Zeitpunkt kostete eine Aktie 86 Euro. Die Analysten sind durchaus positiv gestimmt. In den vergangenen 12-Monaten kostete das Papier in der Spitze 100,70 Euro (1.11.2017), während mit 82,05 Euro - am 2.3.2018 - der Tiefpunkt erreicht war.
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