Aktien Frankfurt
Dax erreicht höchsten Stand seit Ende Februar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Wochenstart haben die Anleger am Dienstag am deutschen Aktienmarkt wieder zugegriffen. Der Dax kletterte auf den höchsten Stand seit sieben Wochen und lag am Nachmittag mit 1,06 Prozent im Plus bei 12 523,31 Punkten. Am New Yorker Aktienmarkt zeichnet sich eine Fortsetzung der zuletzt guten Entwicklung ab - unter anderem gestützt durch einen guten Jahresauftakt von Goldman Sachs . Zudem stützte der schwächelnde Euro, der vom Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen belastet wurde.
Auch der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax gewann 0,76 Prozent auf 25 731,93 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 0,96 Prozent auf 2632,75 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam ebenfalls gut ein Dreiviertelprozent voran.
Marktexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel mahnte derweil zur Vorsicht. "Die Wahrscheinlichkeit kurzfristiger Gewinnmitnahmen ist durch die jüngsten Entwicklungen in Syrien nach wie vor eklatant vorhanden", erklärte er. In der Nacht hatte es falschen Alarm über einen israelischen Luftangriff auf das Bürgerkriegsland gegeben.
Bester Dax-Wert war die Aktie von Covestro , die sich um 2,7 Prozent von ihrer 200-Tage-Linie absetzen konnte. Sie gilt bei Börsianern als Gradmesser für den längerfristigen Trend. Die im Zuge der Fusion mit Praxair zum Umtausch eingereichten Papiere von Linde gewannen 2,6 Prozent. Baader-Analyst Markus Mayer bekräftigte in einer aktuellen Studie seine Kaufempfehlung und signalisierte noch deutliches Potenzial.
Auch die Anteilsaufstockung an Bayer durch den Investor Temasek über eine Kapitalerhöhung kam bei den Anlegern gut an - die Aktie gewann 1,9 Prozent. Der aus Singapur stammende Staatsfonds wird 31 Millionen neue Papiere zu einem Bruttoemissionspreis von insgesamt 3 Milliarden Euro kaufen. Der Anteil Temaseks am Pharma- und Agrarchemiekonzern soll dadurch auf 4 Prozent steigen.
Im TecDax sprangen Medigene-Aktien um über 8 Prozent an. Der Spezialist für Immuntherapien konnte im Kampf gegen Prostatakrebs in einer norwegischen Studie einen Forschungserfolg mit einem Impfstoff verzeichnen.
Keinen Anlass zur Freude hatten derweil die Aktionäre von Drägerwerk und der Deutschen Beteiligungs AG . So sackten die Papiere des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns im TecDax zeitweise um über 12 Prozent auf das tiefste Niveau seit Ende 2016 ab. Grund: Dräger ist nach einem durchwachsenen Jahresstart etwas skeptischer für die Profitabilität geworden. Auch zuletzt lag die Aktie noch zweistellig im Minus.
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Die Deutsche Beteiligungs AG hatte mitgeteilt, dass das Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr wohl zwischen 10 und 20 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegen wird. Zuvor war das Unternehmen von einem Anstieg um mehr als 20 Prozent ausgegangen. Die Aktien verloren im SDax über 4 Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,37 Prozent am Vortag zurück auf 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 140,16 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,04 Prozent auf 159,22 Punkte.
Der Euro erreichte mit 1,2413 US-Dollar zwischenzeitlich den höchsten Stand seit drei Wochen. Nach dem erneuter Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen fiel er aber wieder zurück auf 1,2353 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,2370 Dollar festgesetzt./ag/she