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    Wachsende Schulden  2727  0 Kommentare
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    Vergessen Sie das Risikomanagement nicht!

    von Florian König, Senior Analyst in meinem Fondsteam

    Untersuchungen zeigen immer wieder, dass sich die meisten Anleger viele Gedanken darüber machen, welche Aktien sie kaufen sollen. Wenn sie jedoch erst einmal investiert haben, erlahmt die Motivation, sich um ihr Investment und ihr angelegtes Kapital zu kümmern.

     

    Viele Investoren rutschen mit ihren Depots deshalb ins Minus, weil es an dem nötigen Risikomanagement fehlt. Im alltäglichen Leben ist das ganz anders. Jeder, der sich ein Auto kauft, ob neu oder gebraucht, achtet doch in regelmäßigen Abständen darauf, ob mit dem Wagen noch alles in Ordnung ist. Und wer das Fahrzeug nicht regelmäßig zur Inspektion bringt, muss beim Verkauf unter Umständen Preisabschläge hinnehmen. Warum diese Sorgfalt also nicht auch in Sachen Geldanlage?

     

    Hier möchte ich gleich Missverständnissen vorbeugen: Wir als Value-lnvestoren verstehen unter Risiko nicht die Volatilität - also die Schwankungen von Aktienkursen. Das kurzfristige Auf und Ab von Aktienkursen stellt kein Risiko dar, sondern ist Normalität an den Börsen. Für uns bedeutet Risiko die Gefahr, dass trotz einer sorgfältigen Fundamentalanalyse die gekaufte Aktie doch dauerhaft an Wert verliert. Das kann immer wieder einmal passieren. Deshalb rate ich Ihnen für die kommenden Monate, auch Liquidität aufzubauen.

     

     

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    Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, wie Value-Aktien dauerhaft an Wert verlieren können, wenn sie doch vorher sorgfältig ausgewählt und bewertet wurden… Bitte bedenken Sie, dass sich Value-lnvestoren bei der Auswahl und der Bewertung solcher Unternehmen nie auf Prognosen verlassen, sondern stets den Inneren Wert heranziehen.

     

    Wenn sich dann allerdings in der Zukunft grundlegende Dinge innerhalb eines Unternehmens, in einer Branche oder in der Gesamtwirtschaft ändern, kann sich das unter Umständen negativ auf ein Top-Unternehmen auswirken.

     

    Dazu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie investieren in eine Firma, die seit Jahren von den Eigentümern geführt wird – und das mit viel Bedacht, Weitsicht und immer zum Wohl des Unternehmens. Nun stirbt der Firmenlenker und hat seine Nachfolge nicht geregelt. Es wird nicht lange dauern, bis die exzellent geführte und sehr erfolgreiche Firma zum Objekt der Begierde von anderen Unternehmen wird. Eine Investoren-Gruppe fällt über die Firma her, zerlegt sie in ihre Einzelteile, um diese dann meistbietend zu verkaufen. In der Regel geht es in der Folge mit den Aktienkursen des ehemaligen Value-Unternehmens Schritt für Schritt hergab.

     

    Doch auch gesetzgeberische Änderungen oder geopolitische Konflikte können ein Unternehmen, das bisher extrem erfolgreich war, in eine schwere Krise stürzen, wovon sich der Aktienkurs nur langsam oder überhaupt nicht mehr erholt.

     

    Welche Risiken müssen Sie 2018 besonders beachten?

    Übertreibungen sind aktuell u.a. im Segment des E-Commerce zu erkennen. Der Dow Jones E-Commerce-Index hat seit 2010 über 600 Prozent zugelegt und sich damit in die Reihe der größten Blasen der letzten 40 Jahre (z.B. Technologie-Aktien 2000 und Immobilien 2007) eingereiht. In diesem E-Commerce-Index sind 15 US-Tech-Titel wie beispielsweise Facebook enthalten.

     

    Nicht nur ihr Bewertungsniveau hat mittlerweile schwindelerregende Sphären erreicht. Angesichts ihrer immer dominanteren Marktposition hat sich für die IT-Giganten auch das Risiko regulatorischer Eingriffe erhöht.

     

    Durchaus plausibel scheint etwa, dass der jüngste Datenmissbrauch bei Facebook eine Verschärfung der Datenschutzbestimmungen nach sich zieht. Dies würde die kommerzielle Verwertbarkeit der Nutzerdaten einschränken – und damit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil zunichtemachen.

     

     

     

    Die neue Leasingbilanzierung IFRS 16 bereitet den Unternehmen Kopfzerbrechen

    Zwar muss der neue Bilanzierungsstand erst ab dem Geschäftsjahr 2019 angewendet worden, doch aufgrund der neuen Bilanzierungsregeln müssen Unternehmen teils horrende Schulden auf ihre Bilanzen nehmen. Bei einigen bekannten Konzernen und Branchen werden sich die Kennzahlen stark verschlechtern.

     

    Vor allem die Eigenkapitalquoten wird IFRS 16 zum Teil spürbar verändern, am negativsten in der Branche Konsumgüter und Einzelhandel, wie eine Studie der HSH Nordbank vom Herbst 2017 ausführt.

     

    Während Standard & Poor’s sowie Moody’s die außerbilanziellen Finanzschulden schon jetzt bei ihren Ratings berücksichtigen, sehe es bei Banken anders aus. Hier raten die Autoren der Studie den Banken, möglichst schnell die Kreditverträge anzupassen.

     

    Aus unserer Sicht werden insbesondere Einzelhandel- und Logistikunternehmen wie die Deutsche Post betroffen sein, also Unternehmen die eine Vielzahl von Immobilien mieten oder Flugzeuge, Transporter oder ähnliches leasen. Deswegen betrachten wir bei unseren Einzelhandelsunternehmen die Mietverbindlichkeiten als Verschuldung und fügen diesen Wert bei der Kennziffer Unternehmenswert (Enterprise Value) hinzu oder ziehen sie bei einer Inneren-Wert-Betrachtung ab.

     

    Vorsicht vor Tesla

    Zu spüren bekommt IFRS 16 in diesen Tagen auch der schlagzeilenträchtige Autokonzern von Gründerlegende Elon Musk.

     

    In der Bilanz erwähnte Abnahmeverpflichtungen mit einem Volumen von rund 2,7 Mrd. US-Dollar implizieren  eine Produktion von mindestens 250.000 Fahrzeugen implizieren. Dies bietet nur wenig Spielraum für Fehler. Die aktuelle Jahresproduktion Teslas wird aktuell auf rund 270.000 Einheiten beziffert.

     

     

     

     

    Die durch IFRS 16 bewirkten Änderungen bei der Leasing-Bilanzierung können die Verbindlichkeiten durch den Wegfall von Wertgarantieren beim Wiederverkauf zu niedrig ausweisen, während das wirtschaftliche Risiko weiterhin besteht.

     

     

    Schuldentreiberei bleibt Risikofaktor Nr. 1

    Im großen Ganzen sehen wir von Der Privatinvestor die weltweit zunehmende Verschuldung als größten Risikofaktor. Selbst an bereits hochverschuldete Unternehmen in Europa und den USA werden anno 2018 immer noch Kredite vergeben.

     

    Alleine das Schuldenvolumen bei den riskanten Unternehmenskrediten in den USA beläuft sich nach Erkenntnissen der „Financial Times“ auf mehr als 1 Billion US-Dollar – das Volumen aller US-Unternehmenskredite auf derzeit etwa 8,8 Billionen US-Dollar.

     

    Und S&P Global warnt derweil, dass viele Geldgeber bei Ausfällen der Schuldner nichts oder nur wenig von ihrem Geld wiedersehen werden. Die Qualität der Schutzbestimmungen für Investoren sinke seit Jahren damatisch. Diese Bestimmungen bei Krediten oder Anleihen verpflichten den Schuldner beispielsweise, Schulden nur einem begrenzten Umfang aufzunehmen oder Obergrenzen bei den Dividenden einzuhalten.

     

    Auch wir Privatanleger sollten nun vorsichtiger werden. Irgendwann muss der gegenwärtige euophorische Kreditzyklus enden. Einen ähnlichen Verschuldungsgrad haben wir zuletzt vor dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 beobachtet.

     

    Wie hoch ist Ihre persönliche Risikotoleranz?

    Mit einem systematischen Risikomanagement können Sie Ihr investiertes Kapitel vor solchen Gefahren zumindest teilweise schützen beziehungsweise die Verluste in Grenzen halten.

     

    Dazu ist es nötig , dass Sie mögliche Risiken so gut es geht einzuschätzen und im Zusammenhang mit der Unterbewertung der Value-Aktien, die Sie kaufen wollen, die Positionsgröße zu berechnen vermögen. Die dahinterstehende Überlegung ist simpel: Ist das Risiko eines dauerhaften Wertverlusts gering und gleichzeitig die Unterbewertung hoch, sollten Sie mehr Aktien des Unternehmens kaufen. Können Sie die Aktie dagegen gerade einmal zum fairen Wert kaufen – also ohne Sicherheitsmarge –, dann sollten Sie weniger Aktien kaufen , die Positionsgröße also kleiner halten.

     

    Zur Bewertung von Unternehmen nutzen wir die von Prof. Dr. Max Otte entwickelte Königsanalyse.

     

    Die besten Investmentchancen finden – mit der Königsanalyse®!

    Alle Unternehmen werden streng auf zehn Qualitätskriterien geprüft, fünf qualitative und fünf quantitative.

    Qualitative Kriterien
    1. Qualität des Geschäftsmodells
    • Ist das die verständlich und nachvollziehbar?
    2. Güter / Dienstleistungen des täglichen Bedarfs
    • Produziert das Unternehmen billige Güter und Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs?
    3. Nachhaltige Wettbewerbsvorteile
    • Ist das Unternehmen führend in seiner Branche?
    • Bestehen Netzwerkeffekte?
    • Hat das Unternehmen starke Markennamen?
    4. Wachstumspotenzial der Branche
    • Handelt es sich um eine stabile Branche mit guten Wachstumsaussichten?
    • Hat das Unternehmen in seinen bestehenden Geschäftsfeldern gute Wachstumsaussichten?
    5. Qualität des Managements
    • Wird das Unternehmen von ehrlichen und kompetenten Managern geführt?
    • Handeln das Management im Interesse der Anleger?
    Quantitative Kriterien
    6. Ergebnismargen
    • Erwirtschaftet das Unternehmen hohe Bruttomargen / hohe Gewinnmargen?
    • Können die Margen langfristig beibehalten werden?
    7. Gewinnwachstum
    • Kann das Unternehmen möglichst über fünf Jahre ein kontinuierliches Gewinnwachstum aufweisen?
    8. Historie / Beständigkeit
    • Wie lange existiert das Unternehmen?
    • Hat das Unternehmen ununterbrochen Gewinne erwirtschaftet?
    • Gibt es Verlustjahre?
    9. Kapitalintensität
    • Erwirtschaftet das Unternehmen einen hohen operativen Cashflow?
    • Ist die Sachinvestitionsquote gering?
    10. Bilanz, Verschuldung
    • Verfügt das Unternehmen über eine stabile und ausreichende Eigenkapitalquote?
    • Ist die Verzinsung des Eigenkapitals angemessen?
    • Wie hoch ist der Verschuldungsgrad?

     

    Wir vergeben für jedes der 10 Kriterien Punkte zwischen 1 und 10. Diese werden addiert und ergeben die sogenannte Königspunktzahl.

     

    Mit der Königspunktzahl wird die Aktienbewertung so leicht, wie die Temperatur an einem Thermometer abzulesen: Je höher der Wert, desto sicherer ist die Anlage!

     

    Auf gute Investments

    Ihr

    Florian König

    Senior Analyst im Team von Max Otte

     

    P.S.: Auf unserem Blog finden Sie täglich neue Kommentare, Analysen und viel Grundlagenwissen zu Börsenpsychologie und Anlageverhalten. Schauen Sie regelmäßig vorbei! Es lohnt sich.




    Professor Max Otte
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    "Ihre Geldanlage ist Chefsache - und zwar Ihre eigene" (Prof. Dr. Max Otte). Nach diesem Grundsatz unterstützt der Fachbuchautor* Prof. Dr. Max Otte seit mehr als zehn Jahren Privatanleger bei ihrem eigenverantwortlichen Vermögensaufbau. Er agiert dabei unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern nach den Prinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing). Weitere Informationen finden Sie unter: www.privatinvestor.de

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    Verfasst von Professor Max Otte
    Wachsende Schulden Vergessen Sie das Risikomanagement nicht! Untersuchungen zeigen immer wieder, dass sich die meisten Anleger viele Gedanken darüber machen, welche Aktien sie kaufen sollen. Wenn sie jedoch erst einmal investiert haben, erlahmt die Motivation, sich um ihr Investment und ihr angelegtes Kapital zu kümmern. Viele Investoren rutschen mit ihren Depots deshalb ins Minus, weil es an dem nötigen Risikomanagement fehlt. Im alltäglichen Leben ist das ganz anders. Jeder, der sich ein Auto kauft, ob neu oder gebraucht, achtet doch in regelmäßigen Abständen darauf, ob mit dem Wagen noch alles in Ordnung ist. Und wer das Fahrzeug nicht regelmäßig zur Inspektion bringt, muss beim Verkauf unter Umständen Preisabschläge hinnehmen. Warum diese Sorgfalt also nicht auch in Sachen Geldanlage?