Großbritannien: Nach Zuckersteuer nun auch Plastik im Visier
Hartnäckig hält sich das Image vom rückwärtsgewandten Königreich. Auch die Brexit-Entscheidung machte den Anschein, dass England sich aus der modernen Welt verabschiedet. Aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein, denn nach der Zuckersteuer geht May jetzt auch das Thema Plastik an.
Es sind durchaus große Themen, die Theresa May neben dem Brexit stemmt. Wie Bloomberg berichtet, hatte May im Vorfeld der heute beginnenden hochrangigen CHOGM-Konferenz (Commonwealth Heads of Government Meeting) in London angekündigt, dass noch in diesem Jahr ein Verkaufsverbot für Einweg-Kunststoff-Trinkhalme, Wattestäbchen und Einweg-Plastikprodukte in Kraft treten soll - spätestens 2019. Und May fordert die ehemaligen britischen Kolonien auf, dass sie dem Beispiel doch folgen mögen. Damit will das Königreich einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Weltmeere leisten. Die Ozeane sind mit mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik übersät, die über die Meerestiere wieder zurück in unsere Nahrungskette kommen.
Neben Plastik hat Großbritannien die Abgaben auf Softdrinks entsprechend dem Zuckergehalt reformiert und zahlreiche Hersteller, darunter auch Coca Cola, dazu bewegt, den Zuckergehalt drastisch zu reduzieren, siehe hier. In Deutschland will die Politik den Herstellern von Softdrinks keine Hürden auferlegen, sondern man setzt weiterhin auf Aufklärung und verschenkt womöglich zusätzliche Steuereinnahmen.
Schaut man sich in China und Indien um, dann sind diese Länder auch sehr drastisch gegen Plastik vorgegangen. Anfang des Jahres hatte China die Einfuhr von Plastikmüll gestoppt. In Indien hat Delhi vor mehr als einem Jahr alle Formen von Einwegplastik verboten.
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