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    Weser-Kurier  855  0 Kommentare Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer fordert von der SPD mehr Pragmatismus

    Bremen (ots) - Die Arbeitgeber haben die SPD vor ihrem Parteitag
    in Wiesbaden zu einem Kurs der Mitte aufgefordert. "Was die Partei
    braucht, ist Pragmatismus", sagte Ingo Kramer, Präsident der
    Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem
    WESER-KURIER. "Wenn die SPD aus der 20-Prozent-Ecke herauskommen
    will, muss sie wieder in der Mitte der Gesellschaft wählbar werden."
    An diesem Sonntag will sich die derzeitige Fraktionschefin und
    frühere Arbeitsministerin Andrea Nahles auf dem Sonderparteitag zur
    SPD-Chefin wählen lassen. Gegen sie kandidiert Flensburgs
    Oberbürgermeisterin Simone Lange.

    Nach Einschätzung von Arbeitgeberpräsident Kramer könnte es Nahles
    an der Parteispitze gelingen, der von monatelangem Richtungsstreit
    geschwächten SPD wieder ein deutlicheres Profil zu geben. "Ich traue
    ihr zu, dass sie der Partei eine klare Richtung gibt", sagte Kramer.
    In der Zusammenarbeit mit Nahles habe er sie als pragmatische
    Politikerin erlebt, sie bringe auch ein "Gespür" für
    wirtschaftspolitische Themen mit. "Ihre Grundposition ist eine linke
    und soziale, die sie aber mit dem abgleicht, was machbar ist."

    Der BDA-Präsident kritisierte, dass die SPD in ihrem Leitantrag
    für den Parteitag unter anderem ein neues Steuersystem fordert, das
    vermögende Bürger stärker belastet. "30 Prozent der Steuerzahler
    tragen heute bereits mehr als 80 Prozent der Einkommenssteuerlast",
    sagte Kramer. Steuererhöhungen träfen den Mittelstand bis hin zum
    Facharbeiter. "Ich würde in Zeiten höchster Steuereinnahmen niemandem
    raten, an dieser Schraube zu drehen", so der Bremerhavener.

    Kramer zeigte sich zudem besorgt, dass von Teilen der
    Sozialdemokraten über mögliche Alternativen zu Hartz IV diskutiert
    wird. "Die SPD hadert insgesamt mit den großen Erfolgen ihrer Agenda
    2010, und das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen." Diese
    Reformen hätten wesentlich dazu beigetragen, die Arbeitslosigkeit in
    Deutschland zu senken. "Damit gewinnt man weder Wähler noch
    Leistungsbereitschaft."

    Angesichts der Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die
    Beiträge zur Pflegeversicherung anzuheben, erinnerte der
    Arbeitgeberpräsident die Bundesregierung an ihre Zusage, die
    Lohnnebenkosten nicht über die Grenze 40 Prozent der Gehälter zu
    erhöhen. "Jeder Anstieg muss gegenfinanziert werden, und zwar
    innerhalb des Systems", sagte Kramer. "Uns geht es darum, dass die
    Regierung das 40-Prozent-Ziel in der Summe einhält."

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