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     675  0 Kommentare Performance-Fees sollen aktive Fonds wieder wettbewerbsfähig machen

    Im Kampf gegen die passive Konkurrenz drehen Asset-Manager verstärkt an der Kostenschraube. Variable Kosten- und Gebührenmodelle sollen ihre Produkte wieder für kostenbewusste Investoren interessant machen.

    Der Kampf der aktiven gegen die passiven Investmentfonds geht in eine neue Runde: Allianz Global Investors, die Asset-Management-Tochter des Versicherungsunternehmens, bietet ihren Kunden in Großbritannien erstmals Performance Fees auf fünf ausgewählte Produkte: Die jährlichen Gebühren der Fonds, die eigentlich zwischen  0,43 und 1,04 Prozent liegen, reduzieren sich auf 0,2 beziehungsweise 0,3 Prozent. Dafür geben Investoren einen Teil des Mehrgewinns an die Allianz GI ab, wenn die Fonds besser als die Benchmark performen.

    Bei den besagten Fonds handelt es sich um zwei globale, zwei UK-zentrierte sowie einen Emerging Markets Aktienfonds. An jedem Tag, an dem einer dieser Fonds die Benchmark schlägt, werden 20 Prozent dieser zusätzlichen Performance als Gebühr einbehalten. Underperformance reduziert diese Gebühr wieder. Wenn am Ende des Jahres die Performance des Fonds in Summe positiv ist, wird die Gebühr an den Fondsmanager ausbezahlt. 

    „Der Preis für Beta ist buchstäblich bei null angelangt“, erklärt Andreas Utermann, CEO der Allianz GI. Daraus ziehe er nun die Konsequenz. Aktive Manager hätten viel  zu langsam auf die Bedrohung durch passive Fonds reagiert. Das Wachstum der Indexfonds, die dazu geschaffen wurden, Marktwachstum zu einem Bruchteil der Kosten nachzubilden, habe dasjenige von aktiven Produkten in den vergangenen Jahren massiv übertroffen. Dementsprechend täten sich die Manager aktiver Fonds schwer, ihre höheren Gebühren in Zeiten starker Märkte zu rechtfertigen.  Die Rückkehr der Volatilität in diesem Jahr wurde von den Managern aktiver Fonds deshalb geradezu begrüßt, weil sie nun in stürmischen Zeiten ihre wahre Stärke zeigen können. 

    Eine Variante der Performance Fees hat die Allianz GI als “Fulcrum Fees” bereits im vergangenen Jahr bei ihren US-Produkten vorgestellt. Diese müssen den strengen Vorgaben der US-Aufsicht entsprechen. Zuvor hatte in den USA bereits AllianceBernstein die Kostenstruktur seiner aktiven Produkte massiv bearbeitet, um gegenüber passiven Produkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Und im vergangenen Oktober hatte der Asset-Manager Fidelity die Management-Fee für seine Produkten um 30 Basispunkte auf 0,45 Prozent reduziert und im Gegenzug eine zehnprozentige Performance-Fee auf die gemittelte Mehrperformance zur Benchmark eingeführt.

    Sollte die Allianz mit ihrem Performance-Fee-Model in Großbritannien erfolgreich sein, will Utermann es auf die restlichen UK-Fonds ausdehnen. Bereits heute können institutionelle Kunden in Kontinentaleuropa Allianz-Produkte über ein Performance-Fee-Model erwerben. Dieses, so Aillianz-GI-Chef Utermann, werde die Industrie nachhaltig auf den Kopf stellen. 

    (TG)




    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
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