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    ROUNDUP  556  0 Kommentare Kunststoff-Boom treibt Covestro an - Anleger werden aber vorsichtiger

    LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Eine starke Kunststoffnachfrage und anhaltende Produktionsengpässe der Konkurrenz haben dem Spezialchemiekonzern Covestro zum Jahresauftakt einen Gewinnsprung beschert. Umsatz und Gewinn lagen leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen.

    Für das Gesamtjahr sieht sich der Dax -Neuling auf Kurs: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres erwartet, wie das Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mitteilte. 2017 war er auf 3,4 Milliarden Euro nach oben geschnellt.

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    Das Auftaktquartal dürfte mit einem Ebitda-Anstieg um ein Viertel auf knapp 1,1 Milliarden den vorläufigen Höhepunkt markieren, was das Wachstum angeht. Für das laufende zweite Jahresviertel rechnet Covestro noch mit einem Anstieg. Allerdings impliziere der bestätigte Jahresausblick fallende Gewinne im zweiten Halbjahr, sagte Analyst Markus Mayer von der Baader Bank.

    Unter dem Strich verdiente der zuletzt in die erste Börsenliga Dax aufgestiegene Konzern 644 Millionen Euro und damit fast 38 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz legte um mehr als 5 Prozent auf knapp 3,8 Milliarden Euro zu.

    Die von Covestro produzierten Grundstoffe für Hart- und Weichschäume (Polyurethane) sowie für harte Kunststoffe (Polycarbonate) kommen auch in der Auto- und Bauindustrie zum Einsatz. Die Materialien sind wegen ihres geringen Gewichts und ihrer Dämmeigenschaften gefragt. Entsprechend profitiert der Konzern vom Boom der Branchen. Hinzu kamen Produktionsengpässe der Konkurrenz, die das Geschäft mit Polyurethanen antrieben und höhere Verkaufspreise ermöglichten.

    Da der deutsche Konkurrent BASF eine solche Produktionsanlage nach langer Verzögerung nun hochfährt und auch die Konkurrenz in China nicht schläft, könnte es mit dieser Sonderkonjunktur bald vorbei sein. Der seit Anfang April amtierende Finanzchef Thomas Toepfer rechnet denn auch mit einer Normalisierung der Preise für einige Produkte im Jahresverlauf.

    Im ersten Quartal lief es aber noch hervorragend. Der operative Gewinn in der mit Abstand größten Sparte Polyurethane schnellte um 36 Prozent auf 637 Millionen Euro nach oben. Allerdings sei am Markt etwas mehr erwartet worden, erklärte Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank.

    Der nachlassende Schwung im wichtigen Polyurethane-Geschäft ist nicht neu, die Aktien gerieten dennoch unter Druck und knickten am Vormittag um 3,29 Prozent auf 75,20 Euro ein. Seit dem Rekordhoch im Januar ging es nun um mehr als ein Fünftel nach unten. Bei Anlegern der ersten Stunde steht aber weiterhin ein dickes Plus in den Büchern.

    Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hatte die ehemalige Tochter 2015 zu einem Preis von 24 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Bayer hält noch rund 14 Prozent der Anteile, braucht aber Geld für die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto. Börsianer rechnen daher mit einem baldigen Verkauf. Auch solch ein nahender Aktienüberhang kann den Kurs belasten.

    Positiv überrascht hatte laut Analyst Schäfer der Gewinnsprung auf 303 Millionen Euro im Polycarbonat-Geschäft. Hier rechnet Vorstandsmitglied Markus Steilemann, der im Juni an die Konzernspitze aufrücken wird, mit einer weiterhin guten Entwicklung. Dabei helfen soll der Fokus auf hochwertige, profitablere Spezialprodukte etwa für die Autobranche und die Medizintechnik. Im kleinsten Segment - dem Geschäft mit Stoffen für Lacke, Beschichtungen und Kleber - fiel das Ebitda zwar wegen höherer Rohstoffpreise und dem starken Euro, Analyst Schäfer rechnet hier aber mit einer baldigen Erholung.

    Um weiter von der guten Kunststoff-Nachfrage zu profitieren, will Covestro mehr Geld in die Hand nehmen. Die Investitionen sollen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Zudem schaut sich das Unternehmen weiterhin nach passenden Übernahmekandidaten um. Allerdings müsse hier genau auf die Preise geschaut werden, da viele Akquisitionen in der Chemiebranche derzeit vergleichsweise teuer seien, sagte der designierte Konzernchef Steilemann zur Finanznachrichtenagentur dpa-AFX./mis/she/fba





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