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    Marktkommentar  1179  0 Kommentare Franck Dixmier (Allianz GI): Zur FOMC-Sitzung am 1.- 2. Mai 2018

    Jüngste Wirtschaftsdaten und Stimmungsindikatoren deuten nicht darauf hin, dass die US-Notenbank Änderungen an ihrem Kurs vornehmen muss.

    Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA unterstützen den Zinskurs der Notenbank und stehen in Einklang mit den Markterwartungen: keine Leitzinserhöhung während der Mai-Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC), aber drei oder vier Zinsschritte bis Ende dieses Jahres. Längerfristig unterscheiden sich die Erwartungen der Märkte jedoch von den Projektionen der Fed, was zu Verwerfungen führen könnte.


    „Wir gehen davon aus, dass die Fed den US-Leitzins im Mai unverändert lassen wird. Jüngste Wirtschaftsdaten und Stimmungsindikatoren deuten nicht darauf hin, dass die US-Notenbank Änderungen an ihrem Kurs einer schrittweisen geldpolitischen Normalisierung vornehmen muss:

    • das jüngste Beige Book der Fed - ein qualitativer Bericht über das wirtschaftliche Umfeld - scheint eine positive Einschätzung der US-Wirtschaft zu bestätigen
    • Geschäftsklimaindizes bleiben trotz Unsicherheiten wegen protektionistischer Drohungen durch das Weiße Haus fest
    • es gibt keinen nennenswert steigenden Lohndruck
    • die Inflation blieb im März verhalten: Während der Verbraucherpreisindex bei 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr lag, verzeichnete der Index der private Konsumausgaben lediglich einen Anstieg von 1,6 Prozent. Dies unterstützt die Annahme der Fed, dass sich die Teuerungsrate in Richtung des mittelfristigen Ziels bewegt und die inflationsdämpfende Faktoren allmählich an Wirksamkeit verlieren.                                        

    Alles in allem stehen diese Daten somit in Einklang mit den Markterwartungen: Die Fed wird weiter schrittweise agieren und im Verlauf von 2018 wird es insgesamt drei oder vier Zinserhöhungsschritte geben. Daher dürfte das nächste Protokoll zur Fed-Sitzung für wenig Interesse bei Anlegern sorgen. Stattdessen dürften sie sich durch eine klare Forward Guidance für 2018 bestätigt sehen.

    Weiter vorausschauend gibt es aber Diskrepanzen zwischen den (derzeit geäußerten) Intentionen der Fed und den Markterwartungen. Dies könnte mittelfristig zu Verwerfungen führen:

    • laut der „Fed Dots " - einer Momentaufnahme der Zinsprognosen der einzelnen FOMC-Mitglieder - könnte die Fed die Zinssätze zwischen Ende 2018 und Ende 2020 fünf Mal erhöhen, auf letztlich 3,25 Prozent
    • angesichts einer aktuellen Fed Funds Rate von 1,75 Prozent und der 150 Basispunkte, die die Fed seit Dezember 2016 umgesetzt hat, bedeutet dies, dass die US-Notenbank ihr Ziel schon zur Hälfte erreicht hat
    • der Markt glaubt dagegen nicht an dieses Szenario: Derzeit sind für denselben Zeitraum lediglich zwei weitere Zinserhöhungsschritte eingepreist.

    Diese Divergenz birgt mittelfristig die Gefahr erhöhter Volatilität. Dies kann sich insbesondere am langen Ende der Zinsstrukturkurve auswirken, wenn die Anleger ihre Erwartungen revidieren und in Richtung der Projektionen der Zentralbank anpassen.”






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