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Vernichtende Inflation
Während sich US-Sparer inzwischen über drei Prozent Rendite bei zehnjährigen US-Staatsanleihen freuen können, müssen Sparer in Europa weiter darben. Die EZB hielt auch bei ihrer Sitzung in dieser Woche die Füße still und beließ alles beim Alten. Wie viel Geld den Sparern durch die Niedrigzinspolitik durch die Lappen geht, hat die Comdirect Bank gemeinsam mit Barkow Consulting ermittelt. Demnach sind allein deutschen Sparern im ersten Quartal 2018 insgesamt 7,1 Milliarden Euro durch schlecht verzinste Anlagen entgangen. Auf das Jahr hochgerechnet, würde der Wertverlust bei rund 28,4 Milliarden Euro liegen. Laut der Studie betrugen die durchschnittlichen Zinsen für Festgelder und Spareinlagen im ersten Quartal nur 0,20 Prozent. Gleichzeitig lag die offizielle Inflationsrate in den ersten drei Monaten des Jahres bei 1,50 Prozent.
Das führt zu einem Realzins von minus 1,30 Prozent. Besonders deutlich zeigen sich die Verluste in der langfristigen Betrachtung. So hat jeder Deutsche seit 2010 bereits 999 Euro durch den Niedrigzins verloren. Es wird also Zeit, dass bei der breiten Masse ein Umdenken einsetzt, denn es gibt genug risikoarme Möglichkeiten, sein Geld besser verzinst anzulegen.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochnende
Jörn Kränicke
Chefredakteur
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